Das etwas andere Adventskonzert
ERBACH. - Das etwas andere Konzert am 2. Advent: Wann hört man schon einmal ein Duo von Saxophon und Klavier? Bei den Erbacher Kammerkonzerten war solche Kombination jedenfalls noch nicht zu erleben.
Gelegenheit dazu ergibt sich am Sonntag, 10. Dezember, um 17 Uhr beim 3. Saisonkonzert in der Werner-Borchers-Halle: Frank Lunte (Altsaxophon) und Kolja Lessing (Klavier) präsentieren und moderieren ein Programm für diese beiden Instrumente, das zwischen Klassik, Impressionismus, Neoklassizismus und Jazz angesiedelt ist und den Titel trägt: „Im Rückblick: Haydn oder Heiden?
Eine Entdeckungsreise in drei Jahrhunderten“. Im ersten Teil bietet es Joseph Haydns Klaviersonate As-Dur (Hob. XVI:46) sowie Ursula Mamloks „Rückblick“ (2002) und die „Sonate“ aus dem Jahr 1937 von Bernhard Heiden (1910-2000) für Saxophon und Klavier.
Nach der Pause erklingen zwei Stücke aus den „12 Etudes pour piano“ (1915) von Claude Debussy, gerahmt von der „Légende“ op. 66 (1928) von Florent Schmitt (1870-1958) und der „Hot-Sonate“ (1930) von Erwin Schulhoff (1894-1942).
Für Frank Lunte und Kolja Lessing, gute Freunde seit Jahren, ist es der erste gemeinsame Auftritt. Das Programm – ein „lange gereiftes“, wie Lessing versichert - haben sie jetzt eigens für das Erbacher Konzert zusammengestellt.
Von der Vielseitigkeit der beiden Künstler legt es ein beredt-klingendes Zeugnis ab und wird zugleich ihrem besonderen Anliegen gerecht, die Musik der während der NS-Zeit verfemten Komponisten dem Vergessen zu entreißen und sie der Tradition zurückzugeben. Zum besseren Verständnis dieser Zusammenhänge werden die Künstler in einer Moderation durch das Programm führen.
Frank Lunte zählt zu den profiliertesten klassischen Saxophonisten seiner Generation. Seine Konzertreisen haben ihn bisher nach Italien, Finnland, Polen, Griechenland, Russland und Brasilien geführt.
Besondere Vorliebe hegt er für die Nachwuchsarbeit, zum Beispiel mit dem Kinderhörbuch „Der Klavierling“, das in die Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen wurde. Für seine CD „Wir Kinder vom Kleistpark“ erhielt er den Medienpreis „Leopold“.
Soll man Kolja Lessing als Geiger, als Pianisten oder als Komponisten vorstellen? Auf beiden Instrumenten kann man ihn in den großen Konzertsälen der Welt (und auch in Aufnahmen) hören, sei es als Kammermusiker, sei es als Solist bedeutender Orchester. Seit dem Jahr 2000 lehrt er auch als Professor für Violine und Kammermusik an der Musikhochschule Stuttgart.
In Anerkennung seines Engagements für verfemte Komponisten erhielt Kolja Lessing 1999 den Johann-Wenzel-Stamitz-Preis und 2015 die Otto-Hirsch-Auszeichnung, 2008 wurde ihm der Deutsche Kritikerpreis für Musik zuerkannt. In der Saison 2014/2015 war er zusammen mit dem Gitarristen Johannes Monno zum ersten Mal in Erbach zu Gast.
Eintrittskarten für das Konzert in der Werner-Borchers-Halle sind im Vorverkauf - 24 Euro für Erwachsene, 12 Euro für Schüler/Studenten – erhältlich oder vorbestellbar beim Konzertbüro (Ulrich Godenschweger) im Erbacher Rathaus, Neckarstraße 3, unter Telefon 06062 64-20, per E-Mail unter ulrich-godenschweger(at)erbach.de.
Telefonische Kartenbestellungen am Wochenende des Konzerts Freitag und Samstag 11 bis 16 Uhr, Sonntag 11 bis 15 Uhr unter Telefon 06062 64-80 (Touristik Information Erbach, Altes Rathaus am Marktplatz). Eventuelle Restkarten verkauft die Kasse in der Werner-Borchers-Halle am Konzertnachmittag 10. Dezember ab 16 Uhr.