âBeim DRK hat das Sorgentelefon 2020 fast 760 Mal gelĂ€utetâ
Wohlfahrtsverband ist stolz auf ĂŒber 20 Jahre fernmĂŒndliche BetreuungODENWALDKREIS / ERBACH. - âDas kratzt die Hornhaut von der Seeleâ, sagte neulich ein Anrufer zu Friedel Weyrauch, Sprecherin der Selbsthilfegruppen beim Roten Kreuz im Odenwaldkreis.
âEin treffenderes Lob fĂŒr unser Sorgentelefon kann es nicht geben!â, freute sich daraufhin die Initiatorin der fernmĂŒndlichen Betreuung fĂŒr Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen.
Fast 760 Mal hat der Apparat 2020 gelÀutet. In der Regel dauere ein GesprÀch zwischen 30 und 45 Minuten, oftmals aber auch lÀnger, informiert die Fachfrau. Auch erhalte man wiederholt Anrufe in der gleichen Angelegenheit. Dies unterstreiche die Notwendigkeit dieser Beratung.
Im Jahr 1998 hatten sie und viele Mitglieder ihrer Selbsthilfegruppen den Bedarf erkannt und das Angebot aus der Taufe gehoben. HÀufig greift die erfahrene Kraft noch selbst zum Hörer, mit einer Kollegin teilt sie sich den Dienst.
Das Sorgentelefon des Roten Kreuzes ist nicht mit der Telefonseelsorge zu verwechseln, dort sind die Schwerpunkte anders gelagert. Manchmal nutzen auch Menschen mit Suchtproblemen diesen Anschluss, um sich Rat zu holen.
Gerne werden die Kontakte von Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen vermittelt. Im Idealfall kann jedoch schon das GesprÀch viele Fragen beatworten und den Anrufern helfen.
âIn letzter Zeit fĂŒhren wir hĂ€ufig Telefonate mit GroĂeltern, die sich bezĂŒglich der Arbeitslosigkeit oder dem fehlenden Obdach ihrer Enkel Gedanken machenâ, konstatiert Weyrauch. Aber auch Kinder von Eltern mit Suchtproblemen habe man oft in der Leitung.
Zuhören und informieren seien die Ansatzpunkte. Mit konkreten RatschlÀgen sei man vorausschauend vorsichtig, Rezepte gebe man nicht. Das Sorgentelefon des Roten Kreuzes ist das ganze Jahr besetzt und von Freitag bis Sonntag sowie an den gesetzlichen Feiertagen von 8 bis 22 Uhr erreichbar.
Unter Tel. 06062 / 607-67 meldet sich immer ein kompetenter Ansprechpartner. âGerade in Zeiten von Corona sind die Menschen froh, ĂŒber diesen Weg ein offenes Ohr fĂŒr ihre Probleme zu findenâ, so Weyrauch abschlieĂend.
Viel Lob fĂŒr ihre Engagement in der Sache gab es von Georg Kaciala: âEs ist nicht selbstverstĂ€ndlich, dass sich jemand mit so viel Herzblut und Wissen fĂŒr diese gute Sache einsetztâ, betonte der PrĂ€sident des Roten Kreuzes im Odenwaldkreis anerkennend.