GRÜNE zum Zukunftsprojekt Odenwaldbahn: Doppelstockwagen, Brennstoffzellen-Züge und Bahnhof Hetzbach
ODENWALDKREIS. - Mit vier neuen Lint 54 Zügen werden ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember die Kapazitätsprobleme auf der Odenwaldbahn etwas gemildert. Nach wie vor bestehe allerdings das Problem, so das Sprecherteam der Odenwälder GRÜNEN, Petra Neubert und Jonas Schönefeld, dass zu Hauptverkehrszeiten die eingesetzten Itino-Triebwagen schon in Dreifachtraktion fahren und nicht mehr verlängert werden können.
Denn die Bahnsteiglänge von 120 Meter im Odenwaldkreis lässt nur diese Dreifachtraktion zu. Es sei sehr erfreulich, so die GRÜNEN, dass die Odenwaldbahn immer mehr Fahrgäste gewinne. Bisher fehlten noch die Lösungsmöglichkeiten, das Kapazitätsangebot entsprechend weiter zu erhöhen. Aus klima- und verkehrspolitischen Gründen sei es zwingend erforderlich, die Odenwaldbahn in Zukunft weiter zu stärken, damit der Odenwald eine attraktive Region bleibe.
Uwe Schuchmann vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) Darmstadt-Dieburg schlägt schon seit längerer Zeit vor, Doppelstockzüge einzusetzen, die an allen Odenwald-Bahnsteigen halten können. In vier Doppelstockwagen passen mehr Fahrgäste als in drei Itinos. Beim Hessentag 1998 in Erbach sind übrigens bereits Doppelstockzüge im Einsatz gewesen.
Petra Neubert und Jonas Schönefeld plädieren dafür, alle Lösungsmöglichkeiten vorurteilsfrei zu prüfen, damit die Kapazität der Odenwaldbahn weiter erhöht werden könne. Die Erfolgsgeschichte müsse weiter gehen!
Dafür sei es erforderlich, den Südabschnitt der Odenwaldbahn Richtung Beerfelden-Hetzbach und Eberbach zu stärken. Dazu gehöre, dass der Bahnhof Hetzbach modernisiert und für die Zukunft ausgestattet werde, wenn hoffentlich bald mehr Züge nach Eberbach fahren.
Ab dem 1. Januar 2018 werde der Bahnhof Hetzbach das Aushängeschild des ÖPNV in der neuen Stadt Oberzent sein. Hier fehlten allerdings bislang noch Parkmöglichkeiten, außerdem seien die Bahnsteige zu niedrig und der Bahnhof Hetzbach hinterlasse oftmals bei ankommenden Gästen einen negativen Eindruck! Dies gelte es zu ändern, so die GRÜNEN.
Mittelfristig könnten auf der Odenwaldbahn auch Züge mit Brennstoffzellen-Antrieb zum Einsatz kommen, so die GRÜNEN. Die mit Wasserstoff betriebenen Züge seien auf nicht elektrifizierten Strecken, wie etwa der Odenwaldbahn, eine hervorragende Alternative zu den Diesellokomotiven.
Die Züge wären emissionsfrei und wesentlich leiser als Dieselzüge. Davon würden auch die Anlieger entlang der gesamten Bahnstrecke, an den Bahnhöfen und insbesondere in Erbach profitieren, wo das Warmlaufen der Dieselzüge aktuell zu Beschwerden der Anlieger führe.
Im Taunus kommen ab 2022 Züge mit Brennstoffzellen-Antrieb - „Coradia iLint“ zum Einsatz. Für 135 Millionen Euro will der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) 26 solcher moderner Triebzüge mit Brennstoffzellen-Antrieb anschaffen. In Niedersachsen sollen ab 2021 bereits 14 Züge mit Brennstoffzellen-Antrieb fahren.
Dabei soll der Wasserstoff per Elektrolyse und mithilfe der Windenergie vor Ort für die Züge lokal produziert werden und so die regionale Wertschöpfung unterstützen. Dies sei ein gutes Beispiel: Die nachwachsenden erneuerbaren Energien im Odenwald wären für hochinnovative Brennstoffzellen-Züge auf der Odenwaldbahn ebenfalls eine gute Grundlage,konstatieren die GRÜNEN.
Abschließend teilen die GRÜNEN mit, dass sie sich auf allen politischen Ebenen dafür einsetzen werden, die Odenwaldbahn weiter zu stärken. Investitionen in die Odenwaldbahn seien sowohl sinnvoll als auch nachhaltig. Insbesondere das derzeit vom RMV in Auftrag gegebene Gutachten zum möglichen zweigleisigen Ausbau der Odenwaldbahn und der besseren Taktierung erwarten die GRÜNEN mit großer Spannung.