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Liebe, Sex und Macht

Sie bringen Arthur Schnitzlers „Reigen“ in der Güterhalle Höchst auf die Bühne: Axel Staudinger, Katrin Israel-Laubinger, Hanna Happel und Stefan Braun (von links). Foto: Kerstin Staudinger

Theaterlesung mit Musik: Arthur Schnitzlers „Reigen“ ist am 11. Mai in der Güterhalle Höchst zu sehen

HÖCHST. - Was macht zehn alte Dialoge zwischen Frauen und Männern heute noch interessant? Genau: Geliebt und gestritten wird eigentlich immer!

So haben Arthur Schnitzlers intime Gespräche rund um die wichtigste Sache der Welt auch über 100 Jahre nach der Uraufführung seines Stücks „Reigen“ ihre ganz eigene Aktualität.

Was 1920 in Berlin einen handfesten Theaterskandal auslöste, mutet heute fast unschuldig-skurril an – und doch lassen sich die Porträts menschlicher Leidenschaften und Schwächen mit Witz und Tragik mühelos ins Hier und Jetzt übersetzen.

Grund genug, ihnen eine besondere Veranstaltung zu widmen – an vier Abenden im Mai und Juni wird der „Reigen“ als Theaterlesung mit Musik lebendig. Axel Staudinger und Katrin Israel-Laubinger lesen die Männer und Frauen aus allen Milieus auf der Suche nach Zweisamkeit, Abenteuer und Liebelei.

Dabei lieben, betrügen, loben und bekriegen sie sich in einem „Reigen“: Was mit der Dirne und dem Soldaten beginnt, geht über ein Stubenmädchen, den jungen Herrn, die brave Ehefrau, den Gatten, ein Mädchen, einen Dichter, die Schauspielerin und den Grafen, bis der Kreis sich mit der Dirne schließt.

Begleitet werden sie von Stefan Braun am Klavier und Hanna Happel an der Querflöte. Mit Kompositionen von J. Strauss (Sohn), P. Fahrbach, O. Straus, G. M. Rodríguez, L.v. Beethoven, J. Brahms, F. Léhar und anderen nehmen die Musiker mit ihren so unterschiedlichen Instrumenten das Duell der gelesenen Gegensätze auf:

Die Stücke reichen vom klassischen „Wiener Walzer“ über den heißblütigen Tango bis hin zur volkstümlichen Polka. Aus Text und Musik entsteht so ein Bild von Wien – vom Tanzboden über das Kaffeehaus bis hinein in die eleganten Salons.

Die vier Akteure der „Reigen“-Lesung bringen unterschiedliche künstlerische Erfahrungen mit. Axel Staudinger, verantwortlich für Konzept und Regie des „Reigen“, ist neben seinem Beruf seit über 25 Jahren als Schauspieler und Regisseur aktiv.

Außer der Gründung der „Kleinen Komödie“ 1996 in Rödermark und Regieprojekten im In- und Ausland inszenierte er zuletzt „Titanic – Das Musical“ und „Wie im Himmel“ bei der MusicalFactory 64853.

Katrin Israel-Laubinger hat neben ihrem Beruf außer der Veröffentlichung eigener Geschichten und Gedichte in Kleinkunst-, Gesangs, Theater- und Leseprojekten mitgewirkt. Stefan Braun ist Pianist und Klavierlehrer und darüber hinaus als Organist, Begleiter und Komponist bei diversen Musikprojekten und Veranstaltungen aktiv.

Hanna Happel ist nicht nur Rechtsanwältin und Notarin in Höchst im Odenwald, sondern seit ihrer Schulzeit in verschiedenen Orchestern und Chören aktiv, aktuell bei der MusicalFactory und in der Stadtkapelle Heusenstamm.

Übrigens: Der Autor des „Reigen“, Arthur Schnitzler, dürfte einem breiteren Publikum durch den Kinofilm „Eyes Wide Shut“ (1999, mit Nicole Kidman und Tom Cruise, Regie Stanley Kubrick) bekannt sein – einer modernisierten und nach New York verlegten Verfilmung seiner „Traumnovelle“.

Arthur Schnitzlers „Reigen“ ist am Donnerstag, 11. Mai, ab 19.30 Uhr, in der Güterhalle in Höchst, Bahnhofstraße 29, zu sehen. Einlass ist um 18.30 Uhr bei freier Platzwahl.

Karten kosten im Vorverkauf 12, an der Abendkasse 14 Euro. Vorverkaufsstellen sind die Buchhandlungen Zum Roten Hering in Höchst und Schindelhauer in Michelstadt. Das komplette Veranstaltungsprogramm findet sich auf www.gueterhalle-hoechst.de

Weitere Aufführungstermine: 14. Mai, 17 Uhr, Schloss Fechenbach in Dieburg, 31. Mai, 19.30 Uhr, Rothaha-Saal in Rödermark Ober-Roden, 30. Juni, 19.30 Uhr im Pfälzer Schloss in Groß-Umstadt.