Kreistag setzt Akzente für mehr Klimaschutz
Nahwärme für Schule und Ja zu Radverkehrskonzept – Konzept für WirtschaftsgipfelODENWALDKREIS / ERBACH. - Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung am Montag, 17. Oktober, den Anschluss der Grundschule am Hollerbusch an ein Nahwärmenetz des Beruflichen Schulzentrums Odenwaldkreis und der Theodor-Litt-Schule beschlossen.
Um diese Maßnahme so schnell als möglich umsetzen zu können, wurde eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 300.000 Euro im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Bau- und Immobilienmanagment bewilligt.
Dafür stehen Restmittel aus Vorjahren zur Verfügung. Die Investition wird in einem zweiten Schritt jedoch über Fördermittel aus dem Landesprogramm „Hessische Klima-Kommunen“ in gleicher Höhe gedeckt.
Mit dem einstimmig beschlossenen Anschluss an das Nahwärmenetz wird die Heizung der Grundschule von Gas auf überwiegend Holzhackschnitzel umgesellt. Damit verbunden ist eine Einsparung von Energiekosten in Höhe von rund 14.000 Euro im Jahr sowie eine Reduzierung von Emissionen von rund 84 Tonnen CO2.
Der für das Bau- und Immobilienmanagement sowie für Schulen zuständige Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis erläuterte, dass die Holzhackschnitzelanlage wegen der umfassenden energetischen Sanierung der Theodor-Litt-Schule nicht komplett ausgelastet sei und es somit Kapazitäten für die Grundschule am Hollerbusch gebe.
„Auch Maßnahmen an anderen Schulen zeigen, dass es uns wichtig ist, von fossilen Energieträgern wegzukommen“, betonte er.
Indem der Kreistag das Radverkehrskonzept einstimmig zur Kenntnis nahm und die Kreisverwaltung damit beauftragte, Maßnahmen zu priorisieren, setzte er einen zweiten Akzent für mehr Klimaschutz. Der Kreistag hatte die Erstellung des Konzepts im Juni 2020 beschlossen.
Erarbeitet wurde es vom R+T Planungsbüro aus Darmstadt. Aufgeführt sind rund 450 Einzelmaßnahmenvorschläge zur Ertüchtigung der Radwegeinfrastruktur und der Förderung des Radverkehrs. Baulastträger sind im wesentlichen der Kreis, die Kommunen, der Bund und das Land.
Die vom Kreistag beschlossene Priorisierung der Maßnahmen soll unter Einbeziehung der Baulast- bzw. Maßnahmenträger erfolgen und unter Berücksichtigung von Haushalts- und Fördermitteln dem zuständigen Kreistagsausschuss vorgelegt werden.
Außerdem beauftragte der Kreistag den Kreisausschuss mit der Konzeption eines Wirtschaftsgipfels mit allen relevanten Akteuren. Initiiert wurde diese Idee von der CDU-Fraktion.
Die übrigen Fraktionen verwiesen auf die guten bestehenden Strukturen der Wirtschaftsförderung, sehen in einem solchen Wirtschaftsgipfel aber auch eine sinnvolle Ergänzung. Wie alle anderen Beschlüsse dieser Kreistagssitzung wurde deshalb auch dieser Antrag einstimmig angenommen.
In seiner Funktion als Jugend-Dezernent äußerte sich Grobeis zu Beginn der Sitzung zu öffentlich gewordenen Dissonanzen im Jugendamt, vor allem im Allgemeinen Sozialen Dienst. Er hob hervor, dass es nach wie vor Gespräche mit den Beteiligten gebe, um Streitigkeiten beizulegen.
„Die oberste Priorität für mich als Dezernent und für das Jugendamt ist und bleibt der Schutz von Kindern im Odenwaldkreis“, hob er hervor und schilderte, dass in den vergangenen Jahren unter anderem neue Stellen im Allgemeinen Sozialen Dienst geschaffen worden seien.
„Wir handeln also.“ Wegen des Fachkräftemangels seien diese allerdings nicht immer so schnell zu besetzen, wie dies wünschenswert sei.