Einmal in die Rhön und wieder zurĂŒck
Rotes Kreuz erfĂŒllt Horst Wind seinen HerzenswunschWEITEN-GESĂSS. - âAuf hohen Matten den Sonnenschein die kĂŒhlenden LĂŒfte umwehen, und frei ist der Blick in die Welt hinein. Wie schön, da oben zu gehen!â Gehen kann Horst Wind (77) zwar schon lange nicht mehr, denn eine umfassende MuskelschwĂ€che zwingt ihn seit zirka zehn Jahren in den Rollstuhl.
Aber der Text des Rhönliedes ist ihm nicht fremd. Hat er doch mit seiner Ehefrau in diesem Gebirge einst herrliche Urlaube verbracht.
Zu den geliebten Orten mit dem freien Blick fĂŒhrte den ehemaligen Friseur nun ein Tagesausflug mit dem Herzenswunsch-Mobil des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes. Das Team erfĂŒllt schwer kranken Menschen, die mitunter bereits ihren nahen Tod vor Augen haben, Reisen zu den Zielen ihrer Sehnsucht.
Die Fahrt fĂŒhrte Horst Wind mit seinen fachlich geschulten Begleitern Jennifer Zellmann und Gerd Klinger vergangenen Mittwoch bei unerwartet schönem Wetter zum Segelflugplatz auf die Wasserkuppe, wo der Gast das Museum zur Geschichte der leichten Gleiter besuchte und interessante Einblicke in die Welt des Fliegens gewinnen konnte.
Nicht fehlen durfte ein Mittagessen im Gasthaus âZur Kroneâ in Simmershausen, wo sich die Wirtsleute schon auf den Besucher aus dem Odenwald gefreut hatten. Man kennt sich schlieĂlich seit Jahren.
BeflĂŒgelt durch ein deftiges Rumpsteak kam der OdenwĂ€lder bald ins SchwĂ€rmen von vergangenen Zeiten. VerstĂ€ndlich, dass Horst Wind seine RĂŒhrung nicht verbergen konnte.
Nach dem Besuch des Klosters Kreuzberg und einem selbstverstĂ€ndlichen Einkauf knackiger Rhön-WĂŒrste begab sich das Herzenswunsch-Team mit einem sehr zufriedenen Gast wieder auf den Heimweg nach Weiten-GesĂ€Ă. âMir hat die Fahrt gut gefallen, besonders erfreut war ich ĂŒber die nette und kompetente Betreuungâ, bewertet Wind im Nachgang seine kleine Reise.
Aus einem Flyer, den er bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) gesehen hatte, war er auf das Herzenswunsch-Mobil aufmerksam geworden und hatte sich nĂ€her ĂŒber dieses Angebot des Roten Kreuzes informiert.
Dann gab es auch hier ein VorgesprĂ€ch mit dem geschulten Personal, das sich zuvor mit den Buchenden oder ihren Angehörigen bespricht und jeden Gast in dessen individuellen BedĂŒrfnissen unterstĂŒtzt. Wie im Falle von Horst Wind, sind auch sitzende Transporte kein Problem.
Die HerzenswĂŒnsche kosten den Reisenden kein Geld. Denn das Rote Kreuz orientiert sich in diesem Projekt an seinen Grundwerten jenseits aller monetĂ€ren Interessen. Ganz im Zeichen der Menschlichkeit. Die Aufwendungen fĂŒr das Herzenswunsch-Mobil werden allein durch Spenden und Zuwendungen finanziert.
Mit diesem Projekt macht das Rote Kreuz im Odenwaldkreis SehnsĂŒchte wahr und bringt seine GĂ€ste ans jeweilige Ziel ihrer WĂŒnsche. âWer angekommen ist, kann leichter gehen!â Ein Satz, der vielen aus dem Herzen spricht.
âDieses Fahrzeug ist allerdings kein Krankenwagen, der fĂŒr Transporte in Kliniken bestellt werden kannâ, erklĂ€rt Projektleiterin Jennifer Zellmann. âDessen Einsatz ist lediglich fĂŒr die gewĂŒnschten Reisen vorgesehen!â
Ăber die Telefonnummer 06062 / 607-31 oder die E-Mail: herzenswuensche(at)drk-odenwaldkreis.de nimmt man Kontakt auf. Danach werden die wenigen weiteren Schritte besprochen.
âUnd die waren erfreulicherweise gut verstĂ€ndlich erklĂ€rt und unkompliziert in der Umsetzungâ, lobte Horst Wind.