Aktuelles aus der Geburtsabteilung
Wohlfühlen, Unterstützung, persönliche Betreuung sind wichtige KriterienODENWALDKREIS / ERBACH. - Bereits über 110 Babys wurden bis 15. März im Erbacher Gesundheitszentrum (GZO) geboren. Das sind einige mehr als im Vorjahreszeitraum.
Den guten Zuspruch erläutert Chefärztin Prof. Dr. med. Julia Mann von der Frauenklinik am GZO: „Die familienorientierte Ausrichtung unserer Klinik und die persönliche 1:1 Betreuung während der gesamten Geburt, sind sicherlich wichtige Kriterien, warum viele junge Familien sich bewusst für uns entscheiden.“
Laut dem Deutschen Hebammenverband betreuen bundesweit die Hälfte der Hebammen drei Frauen parallel, weitere zwanzig Prozent betreuen häufig vier und mehr Frauen gleichzeitig (Quelle: bundesgesundheitsministerium.de).
„Glücklicherweise haben wir diese Situation am GZO nicht. Wir sind stolz auf unser gesamtes Hebammenteam. Unsere Hebammen sind allesamt fest angestellte Mitarbeiterinnen der Klinik. Unser Kreißsaal ist 24 Stunden rund um die Uhr mit einer erfahrenen Fachfrau besetzt.
Die Dienstplangestaltung lässt sich flexibel handhaben und so können wir jeder werdenden Mutter bei der Geburt eine 1:1-Betreuung garantieren“, erklärt die leitende Hebamme Mizgin Baday und ergänzt: „Dafür stehen wir alle als Kolleginnen zusammen.
Anfang Februar hatten wir mal an einem Vormittag sechs Entbindungen, ohne ein starkes Ärzte- und Hebammenteam würde das nicht funktionieren.“
Wann immer möglich, wird die Geburt dem natürlichen Lauf folgend von der Hebamme begleitet, möglichst ohne medizinische Interventionen wie Wehentropf, Dammschnitt oder Saugglocke.
„Den werdenden Eltern ermöglichen wir – soweit gewünscht und medizinisch vertretbar – ein natürliches Geburtserlebnis. Die Umgebung einer voll ausgestatteten Klinik bietet den werdenden Eltern zusätzlich Sicherheit und bei Bedarf ist sofort ein Facharzt zur Stelle“, betont Dr. Mann, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die seit 2014 Chefärztin der Frauenklinik ist.
Dementsprechend stehen auch die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Anästhesie für eine Peridural-Anästhesie (PDA) zur Verfügung. Einen besonderen Stellenwert hat im GZO die Betreuung durch die Hebammen.
Anders als an anderen Kliniken sind die Hebammen in Erbach fest angestellt und stellen die Hebammenversorgung während der Geburt, aber auch davor und danach sicher.
„Aus dem Hebammenteam sind jederzeit per Rufbereitschaft weitere Hebammen verfügbar, sobald mehrere Geburten parallel verlaufen“, sagt Mizgin Baday.
Die Schwangeren können im Kreißsaal ihre Entbindungsposition frei wählen und haben die Möglichkeit individuelle Wünsche bezüglich der Geburt zu äußern.
Eine moderne Wanne für Wassergeburten steht ebenso bereit wie sanfte Methoden der Schmerzlinderung, zum Beispiel Homäopathie, Aromatherapie und Akkupunktur.
Infos zur Entbindung und über aktuelle Regelungen „Wir freuen uns, wenn sich schwangere Frauen bereits frühzeitig informieren, wie und wo sie entbinden möchten.
Wir haben bei uns das Angebot der Hebammensprechstunde ausgeweitet, um den coronabedingten Wegfall von Geburtsvorbereitungskursen seit 2020 sowie den allgemeinen Hebammenmangel zu kompensieren. Keine Frau wird alleine gelassen, das Wohl jeder Familie liegt uns sehr am Herzen“, erklärt Dr. Mann.
„In digitalen Infoabenden mit virtueller Kreißsaalbesichtigung können sich die werdenden Eltern derzeit ein- bis zwei Mal im Monat informieren.“ Wenn sich die Geburt ankündigt und die Schwangere in den Kreißsaal kommt, ist es selbstverständlich, dass der Vater oder eine andere Vertrauensperson die Geburt begleiten kann.
Unter Einhaltung coronabedingter VorsichtsmaĂźnahmen kann der Vater also nach wie vor von Anfang an und auch weiter auf der Entbindungsstation dabei sein.
Hier können Familienzimmer gebucht werden oder der Vater hat die Möglichkeit – bei negativem Corona-Schnelltest -, täglich Mutter und Neugeborenes zu besuchen.
Zum vorrangigen Schutz der Mütter und Neugeborenen sind jedoch aktuell keine weiteren Besucher zugelassen. Gut versorgt mit dem Baby Gut versorgt und umsorgt können sich so Mutter und Kind in Ruhe aufeinander einlassen.
Die Fachfrauen der Abteilung geben wertvolle Tipps und Hilfestellung bei der Versorgung des Neugeborenen. „Wir möchten den Müttern in diesen ersten Tagen Vertrauen und Sicherheit im Umgang mit ihrem Baby geben“, erklärt Sabine Hegemann, Pflegerische Leiterin der Abteilung.
Die Abteilung organisiert außerdem die ersten Vorsorgeuntersuchungen durch die Kinderärzte. Erfahrene und geschulte Mitarbeiterinnen machen das Neugeborenenscreening, bei dem u. a. die Hörfähigkeit getestet wird.
Wann es für Mutter und Kind nach Hause geht, hängt davon ab, dass sie wohlauf und fit genug sind. Für die nun kommende Zeit, stehen gleichwohl die Hebammen für die Nachsorge in der Hebammen-Sprechstunde in Erbach zur Verfügung.
„Wir freuen uns, Mutter und Kind in der Nachsorge-Sprechstunde wiederzusehen und dadurch die Entwicklung begleiten und unterstützen zu können. Die Nachsorge steht ja allen Müttern zu und wir empfehlen es, diese auf jeden Fall in Anspruch zu nehmen“, erläutert Mizgin Baday.
„Die Entwicklung zu begleiten, von der Schwangerschaft über die Geburt hin zum Heranwachsen des Säuglings, macht für mich den Beruf der Hebamme zu einer ganz besonderen Berufung!“
Weitere Informationen: Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH Frauenklinik - Geburtsabteilung, Albert-Schweitzer-StraĂźe 10 bis 20, 64711 Erbach, Telefon 06062 79-6410, Internet: www.GZ-Odw.de