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„VEroBA – Vermittlung von Erziehenden ohne Berufsausbildung mit Mini - Job oder Berufserfahrung“ verlief sehr erfolgreich

Kommunales Job-Center des Odenwaldkreises nutzt Erfahrungen ab August in der neuen Maßnahme „Erziehende“ weiter

ODENWALDKREIS. - In Kooperation mit dem Kommunalen Job-Center des Odenwaldkreises hatte sich die F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt auch im Zeitraum 2016/2017 der Vermittlung von Erziehenden ohne Berufsausbildung - mit Mini - Job oder Berufserfahrung - angenommen. Die Finanzierung der Maßnahme „VEroBA“ erfolgte dabei aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

Ziel der Maßnahme war es, alleinerziehende Männer und Frauen auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Dabei standen die Vereinbarkeit von Kindererziehung, die Aktivierung persönlicher Potenziale und die Realisierung beruflicher Wünsche im Vordergrund.

Besonderes Augenmerk musste dabei auf die Betreuungssituation der Kinder, die Herstellung der Mobilität der Teilnehmer, die Erstellung aussagekräftiger Bewerbungsunterlagen, sowie der Festigung persönlicher Stärken und Qualifikationen gelegt werden.

Die größte Herausforderung bestand darin, bei einer Arbeitsaufnahme des jeweiligen Elternteils, auch die Kinderbetreuung sicher zu stellen. In Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt Michelstadt und den dort gelisteten Tagesmüttern konnte hierfür auf ein funktionierendes Netzwerk zurückgegriffen und in vielen Fällen eine sinnvolle Betreuung realisiert werden. Aber auch Familienangehörige der Maßnahmeteilnehmer konnten erfolgreich in die Versorgung der Kinder einbezogen werden.

Weiterhin war die Herstellung der Mobilität der Teilnehmer, die oftmals über kein eigenes Fahrzeug verfügen und für die die öffentlichen Verkehrsmittel oft nur schwer nutzbar sind, ein wichtiger Aspekt beim Wiedereinstieg ins Berufsleben.

In diesem Punkt konnten in Einzelfällen die zuständigen Vermittlungscoachs des Kommunalen Job-Centers (KJC) in Erbach zielführende Lösungen anbieten und so die nachhaltigen beruflichen Chancen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhöhen.

Exemplarisch für den Erfolg der Maßnahme war unter anderem die berufliche Integration einer jungen Frau aus Lützelbach, deren Projektteilnahme im November 2016 begann. Die alleinerziehende Mutter eines elfjährigen Sohnes ging bereits einer geringfügigen Beschäftigung nach.

Nach intensiven Gesprächen und Informationen über die Vorteile einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, konnte die Teilnehmerin dazu motiviert werden, eine solche aufzunehmen. Für die notwendige Betreuung des Sohnes erklärten sich die Großeltern bereit, womit die Betreuungssituation unkompliziert geklärt werden konnte.

Im Rahmen eines qualifizierten Bewerbungscoachings wurde die junge Frau schon sehr früh auf Vorstellungsgespräche vorbereitet und mit aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen ausgestattet. Bereits nach wenigen Bewerbungen bei regionalen Unternehmen erhielt die Alleinerziehende die Einladung zu einer dreitätigen Probearbeit und konnte ihre Motivation und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Sie überzeugte ihren zukünftigen Arbeitgeber und geht seit Januar 2017 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Kantinenbereich eines renommierten Unternehmens im Odenwaldkreis nach.

Dieses Beispiel zeigt, dass mit professioneller Beratung auf Augenhöhe, der Bestärkung der Teilnehmer in das eigene Potenzial und der unterstützenden Begleitung erfahrener Coaches, auch für Alleinerziehende sehr viel erreicht werden kann.

Doch nicht nur die Maßnahme „VEroBA“ war auf die Bedürfnisse arbeitssuchender Erziehender ausgerichtet, auch die Maßnahme „EMINE- Innovative Eingliederung von Erziehenden mit Entschluss“, durchgeführt von der AWO Integra Bildung gGmbH, hatte bis Mai dieses Jahres vielfältige Unterstützung für diese spezielle Zielgruppe geboten und war dabei überaus erfolgreich.

Die Maßnahme richtete sich dabei an erziehende erwerbsfähige Leistungsberechtigte ohne Berufsabschluss, die verantwortlich für die Versorgung eines oder mehrerer minderjähriger Kinder waren.

Bestärkt durch die große Nachfrage und die sehr positiven Ergebnissen der beiden Maßnahmen hat das Kommunale Job-Center auch zukünftig ein Angebot für Erziehende, die im Berufsleben Fuß fassen wollen, in seinem Portfolio.

Die Erfahrungen und Erkenntnisse der beiden Maßnahmen „VEroBA“ und „EMINE“ werden ab Mitte August 2017 in der Folgemaßnahme „Erziehende“ gebündelt. Die Umsetzung wird von Seiten der F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt wahrgenommen.

Finanziert wird die Maßnahme „Erziehende“ ebenfalls aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, welches sehr daran interessiert ist, insbesondere Alleinerziehenden Unterstützung auf dem Weg ins Erwerbsleben zu bieten. So bekommen alleinerziehende Männer und Frauen auch weiterhin die Unterstützung, die sie brauchen, um ihre Chancen auf eine langfristige berufliche Perspektive zu erhöhen.

Für Rückfragen zur demnächst startenden Maßnahme „Erziehende“ steht der zuständige Maßnahmenverantwortliche im Kommunalen Job-Center, Patrick Beck, Telefon: 06062/ 70-1288, E-Mail: p.beck(at)odenwaldkreis.de, zur Verfügung.