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Fördermaßnahmen wurden im Odenwaldkreis zu digitalen Angeboten

Kreisbeigeordneter Michael Vetter (rechts) und Job-Center-Leiterin Sandra Schnellbacher lassen sich von Geschäftsführer Siegfried Eberle und den Mitarbeiterinnen der InA gGmbH deren Konzept für die digitale Kommunikation mit den Maßnahmenteilnehmern erläutern. Foto: Elina Hopp/InA gGmbH

ODENWALDKREIS. - Wie es ist, unverschuldet in finanzielle Not zu geraten und nicht zu wissen, wie der monatliche Lebensunterhalt sichergestellt und die Miete aufgebracht werden soll, erfahren während der Corona-Pandemie viele bislang Erwerbstätige.

Insbesondere bei den sogenannten „Soloselbständigen“ brachen von einem auf den anderen Tag Aufträge und Einnahmen weg.

Mit dem Sozialschutzpaket hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales übergangsweise die Möglichkeit eröffnet, unter erleichterten Bedingungen schnell und unkompliziert Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II zu beantragen.

Dass dieser Schritt für Viele notwendig war und ist, bezeugt der weit überdurchschnittliche Anstieg der Neuantragszahlen in den Kommunalen Jobcentern.

Im Odenwaldkreis haben in den Monaten März bis Juni 66 % mehr einen Antrag auf Arbeitslosengeld II stellen müssen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Wie die Akteure des Gesundheitswesens sind auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunalen Jobcenter systemrelevant. Motiviert und unermüdlich arbeiten sie daran, den Bürgerinnen und Bürgern so schnell wie möglich zu helfen.

Um diese Aufgabe zu bewältigen, haben die Verantwortlichen mit dem Lock-Down Mitte März „über Nacht“ interne Arbeitsprozesse an die neue Situation angepasst.

Da keine persönlichen Vorsprachen mehr stattfinden konnten, setzten die Kommunalen Jobcenter verstärkt auf Beratung per Telefon und E-Mail.

Viele Langzeitarbeitslose befanden sich in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktförderung. Auch dort herrschte ab dem 16. März ein Betretungsverbot mit seinen Folgen: kein Bewerbungstraining, keine Qualifizierung, keine Fortbildung und keine persönliche Beratung und Betreuung mehr, um die Arbeitsuchenden zu coachen, anzuleiten, zu motivieren und sie zu stützen.

Doch binnen zwei Tagen haben alle Maßnahmenträger im Odenwaldkreis von sich aus ihre Konzepte angepasst und in Abstimmung mit dem Kommunalen Jobcenter die Betreuung der Teilnehmer per Telefon, E-Mail, Video und digitalen Lernplattformen wieder aufgenommen. Die Kunden zeigten sich dankbar, dass sie in der plötzlichen Pandemie-Situation nicht allein gelassen wurden.

So gab es kaum Einschränkungen in der aktiven Förderung der Arbeitsuchenden, selbst neue Maßnahmen wurden mit angepassten Konzepten mitten in der Krise gestartet.

Alle Träger, mit denen das KJC zusammenarbeitet, haben auch sofort wieder mit Planungen für die Wiederöffnung begonnen. So konnten sie unmittelbar nach dem Wegfall des Betretungsverbotes in Hessen mit neuen Hygienekonzepten die Teilnehmer wieder persönlich begrüßen.

„Vorbildlich, wie sich die Träger im Sinne der Erwerbslosen engagiert und als moderne, innovative und flexible Anbieter gezeigt haben“, so Michael Vetter als der für Arbeit und Soziales zuständige Kreisbeigeordnete.

Die Kommunalen Jobcenter stellen in der Krise ihre hohe Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit unter Beweis. Sie reagieren schnell und anpassungsfähig auf die veränderten Bedingungen.

Mit ihren lokalen Partnern wie zum Beispiel Trägern der Arbeitsmarkförderung, Wirtschaftsförderung und sozialen Beratungsstellen finden sie schnelle Lösungen. Über allem steht das Credo der Kommunalen Jobcenter in ganz Deutschland: #Stark.Sozial.VorOrt.