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DGB fordert Ausbau der Bahn und Respekt für die Beschäftigten

DGB-Delegation und EVG-Betriebsräte in der Werkshalle 2 der Vias Rail GmbH in Michelstadt vor dem neuen Triebwagen Lindt 54: DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier, DGB-Regionssekretär Horst Raupp, Betriebsratsvorsitzender Thomas Pfeifer (EVG), DGB-Bezirksvorsitzender Michael Rudolph, DGB-Regionsgeschäftsführer Jens Liedtke, Stellvertretende DGB-Bezirksvorsitzende Renate Sternatz, Betriebsrätin Daniela Herold (EVG, von links). Foto: DGB Odenwaldkreis

Spitze des DGB-Bezirks Hessen-ThĂĽringen im Rahmen ihrer Sommertour zu Gast bei der Vias-Rail GmbH im Odenwaldkreis

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Michael Rudolph (Kassel), Bezirksvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Hessen-ThĂĽringen und die Stellvertretende DGB-Bezirksvorsitzende Renate Sternatz (Erfurt) besuchten im Rahmen ihrer Sommertour auch den Odenwaldkreis.

Beide waren zu Gast beim Betriebsrat der Vias Rail GmbH (Odenwaldbahn) in Michelstadt. Begleitet wurden sie von Jens Liedtke, Regionsgeschäftsführer des DGB Südhessen, DGB-Regionssekretär Horst Raupp (beide Darmstadt) und dem DGB-Kreisvorsitzenden Harald Staier (Höchst).

Betriebsratsvorsitzender Thomas Pfeifer (Reichelsheim) und Betriebsrätin Daniela Herold (Oberzent), beide Mitglied der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, führten die Besucher durch das Werksgelände und diskutierten mit den Gästen aktuelle politische Fragen.

Selbstbewusst betont Betriebsratsvorsitzender Thomas Pfeifer den gewerkschaftlichen Organisationsgrad von 98 Prozent bei der Odenwaldbahn: „Der hohe gewerkschaftliche Organisationsgrad, der Zusammenhalt und die Solidarität der Beschäftigten sind unser stärkster Trumpf, um gute Löhne und gute Arbeitsbedingungen durchzusetzen.“

Die Vertreter*innen von DGB und EVG sprachen sich übereinstimmend dafür aus, die Bahn als umwelt- und klimafreundliches Verkehrsmittel deutlich zu stärken und auszubauen: „Die notwendige sozial-ökologische Transformation kann nur gelingen, wenn auch die Verkehrswende gelingt“, betonten Michael Rudolph und Renate Sternatz.

„Ziel muss es sein, die Bahn attraktiver zu machen, den Fuhrpark zu erneuern, neue Triebwagen mit Akku- oder Wasserstoffantrieb anzuschaffen, das Angebot an Zugverbindungen zu erhöhen und insgesamt mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen.“

Übereinstimmend fordern EVG und DGB, die Modernisierung der Odenwaldbahn möglichst schnell umzusetzen: „Dazu gehören die Beschaffung zusätzlicher Fahrzeuge, die Verlängerung der Bahnsteige und der Bau von Kreuzungs- und Begegnungsgleisen, damit Fahrpläne besser eingehalten werden können. Dafür setzen wir uns gemeinsam ein.“

Für die Gewerkschafter*innen ist klar: „All das geht nur mit ausreichend Personal“. DGB und EVG setzen sich für die Ausweitung der Tarifbindung ein: „Wir wollen, dass gutes Personal und gute Arbeit auch gut bezahlt werden. Nur so lassen sich Fachkräfte finden und dauerhaft halten“.

Sehr deutlich positionieren sich die Gewerkschafter*innen gegen die zunehmende Gewalt gegen Beschäftigte: „Gewalt ist für die Beschäftigten, die sich tagtäglich für unsere Gesellschaft einsetzen und den Laden am Laufen halten, längst keine Seltenheit mehr.

Zugpersonal, Polizist*innen, Angehörige von Feuerwehr und Rettungsdiensten, Beschäftigte in Sozial- und Erziehungsberufen und in der öffentlichen Verwaltung werden zunehmend zum Ziel von aggressivem Verhalten. Sie werden beleidigt, angespuckt, bedroht oder Opfer körperlicher Gewalt.

Damit muss endlich Schluss sein.“ DGB und EVG rufen dazu auf, „nicht wegzusehen, wenn Zugpersonal beleidigt oder bedroht wird, sondern Zivilcourage zu zeigen und dem Fahrpersonal zur Hilfe zu kommen. Hier sind wir alle gefordert.“ 

DGB und EVG fordern außerdem mehr Personal in den Zügen, eine bessere Sicherheitsausstattung zum Schutz der Beschäftigten und mehr Sicherheitspersonal bei der Bahn.

Mit einer breit angelegten Kampagne „Respekt. Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ unterstützen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften die Forderung „Schluss mit der Gewalt gegen Beschäftigte“. Weitere Infos unter: www.dgb.de/mensch