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OdenwĂ€lder Kreistag beschließt defizitĂ€ren Haushalt fĂŒr das Jahr 2022

Umreißt im Kreistag aktuelle Herausforderungen fĂŒr den ÖPNV: AndrĂ© Dillmann, der neue Leiter des GeschĂ€ftsbereichs Nahverkehr. Foto: Stefan Toepfer / Kreisverwaltung

StĂŒtze fĂŒr Kreiskrankenhaus - Neuer ÖPNV-Chef Dillmann stellt sich vor

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Der Kreistag hat in seiner Sitzung am gestrigen Montag, 14. MĂ€rz, den Haushalt 2022 gebilligt. DarĂŒber hinaus hat sich der neue Leiter des GeschĂ€ftsbereichs Nahverkehr bei der kreiseigenen Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG), AndrĂ© Dillmann, dem Gremium vorgestellt. Sein VorgĂ€nger Peter KrĂ€mer war Ende 2021 in den Ruhestand gegangen.

FĂŒr den Haushalt stimmten die Koalitionsfraktionen von SPD, ÜWG und FDP. Der Etat sieht Ausgaben von rund 183,2 Millionen Euro und Einnahmen von rund 179,2 Millionen Euro vor. Der Fehlbetrag von rund vier Millionen Euro kann mit ÜberschĂŒssen aus den Vorjahren ausgeglichen werden.

Außerdem ist fĂŒr das Kreiskrankenhaus eine kreditfinanzierte Stammkapitalerhöhung in Höhe von fĂŒnf Millionen Euro festgeschrieben. Die Kreis- und die Schulumlage der StĂ€dte und Gemeinden wird nicht erhöht.

Die angespannte Haushaltslage ist hauptsĂ€chlich begrĂŒndet in der Corona-Pandemie, vor allem in den Aufwendungen fĂŒr den Öffentlichen Gesundheitsdienst und das Impfen, aber auch in gesetzlichen Regelungen, die von Bund oder Land finanziell nicht kompensiert werden.

Beispiele fĂŒr gestiegene AnsĂ€tze sind dringend erforderliche Sanierungen von Kreisstraßen sowie die Weiterentwicklung der Digitalisierung der Kreisverwaltung und der Schulen.

Zur Abstimmung standen auch der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Bau- und Immobilienmanagement Odenwaldkreis und der Haushalt des Beruflichen Schulzentrums Odenwaldkreis fĂŒr 2022. Sie wurden einstimmig angenommen.

In seiner Vorstellung umriss der neue Leiter des GeschÀftsbereichs Nahverkehr, André Dillmann, kurz einige der anstehenden Herausforderungen.

Beispielsweise sei ein neues Finanzierungsmodell fĂŒr den ÖPNV nötig, etwa nach dem Vorbild des MobilitĂ€tspasses Baden-WĂŒrttemberg. Dort finden seit kurzem in Modellkommunen Pilotuntersuchungen statt.

Zudem sprach er sich dafĂŒr aus, das OdenwĂ€lder MobilitĂ€tskonzept „garantiert mobil!“ stĂ€rker zu bewerben und zu prĂŒfen, ob Busse mit neuen Antriebstechnologien eingesetzt werden können.

Im Blick habe er auch die EinfĂŒhrung von autonomem Fahren im Kreis. „Ich freue mich auf ein spannendes und umfangreiches Arbeitsfeld.“

Zuvor hatte Landrat Frank Matiaske Dillmann als „hochkompetenten ÖPNV-Fachmann“ willkommen geheißen. Dillmann wohnt in MĂŒhltal und hat seine Stelle im Odenwaldkreis Anfang MĂ€rz angetreten.

Zuletzt war er von MĂ€rz 2017 bis Februar 2022 GeschĂ€ftsfĂŒhrer des kommunalen Verkehrsunternehmens von Ulm/Neu-Ulm und unter anderem fĂŒr die Entwicklung und Umsetzung des Nahverkehrsplans der Stadt Ulm sowie den Aufbau einer MobilitĂ€tszentrale zustĂ€ndig.

Davor war er bis Februar 2017 als Leiter Infrastruktur und Prokurist bei der HEAG mobilo GmbH in Darmstadt tĂ€tig; insgesamt hat er fĂŒr die HEAG 33 Jahre lang gearbeitet.

Zu Beginn der Sitzung hatten Matiaske und der Kreistagsvorsitzende RĂŒdiger Holschuh das große Engagement der OdenwĂ€lderinnen und OdenwĂ€lder fĂŒr die Menschen in der Ukraine und fĂŒr FlĂŒchtlinge aus diesem Land hervorgehoben.

„Darauf können wir stolz sein“, so Holschuh. Matiaske sagte, die Kreisverwaltung stehe in engem Kontakt mit den StĂ€dten und Gemeinden, um GeflĂŒchtete unterzubringen.

Mit Stand 11. MĂ€rz seien dies rund 200 Personen gewesen, die ĂŒber private Initiativen und Kontakte in den Odenwald gekommen seien. FĂŒr diese Woche habe das Land Hessen gegenĂŒber den Landkreisen deutliche Zuweisungen angekĂŒndigt.

AusfĂŒhrlicher Bericht zur Kreistagsdebatte ĂŒber den Kreishaushalt 2022 folgt.