CGB-Geburtstagsparty zum 70-Jährigen sorgt für Begeisterungsstürme in der Narrhalla
Pointierte närrische Ereignisse aus dem Beerfeldener Jahresgeschehen und Ausblicke in die Politik der neuen Stadt Oberzent beherrschten viereinhalb kurzweilige StundenBEERFELDEN. - Eine Mischung aus Alt und Jung eröffnete jeweils pünktlich um 19.33 Uhr die beiden Bunten Abende der Carneval Gesellschaft Beerfelden. Karl-Heinz Hemberger und seine Enkelin Marlene waren in die Rollen von Heidi und dem Alm-Öhi geschlüpft und brachten die Meute auf Touren, ehe sich der Elferrat um Präsident Robin Hemberger und das Prinzenpaar Yvonne I. & Roy I. ihren Weg zur Bühne bahnten.
Nachdem sich die närrischen Hoheiten mit ein paar Worten an ihre Untertanen gewandt hatten, folgte sogleich der erste emotionale Höhepunkt, als die Elferräte, Blutdruckmesser und Vorstandsmitglieder Timo Bauer und Michael Hofmann für ihre langjährigen Verdienste um die CGB mit der Ehrenmütze ausgezeichnet wurden.
Ihnen und dem Prinzenpaar zu Ehren tanzte im Anschluss die Große Garde zu Melodien von PUR mal wieder sensationell und anmutig auf. Letztmals wurde die Truppe heuer von der leider ausscheidenden Ulrike Burkard-Blome trainiert, deren perfekte Nachfolgerin Lena Heiderich längst ebenfalls in die Arbeit mit dem Aushängeschild der CGB involviert ist.
Wortgewandt und mit scharfer Zunge glossierte danach der Beerfellemer Bär Gianluca Eifert die Ereignisse in Welt-, Landes- und Kommunalpolitik und trug symbolisch die Stadtrechte Beerfeldens zu Grabe, freute sich aber gleichfalls auf die blühenden Landschaften in Oberzent.
Ein erstes musikalisches Ausrufezeichen setzten die „Dauwegribbel“ in Gestalt von Dirk Bondes und Stefan Münkel. Nachdem ihnen zunächst ein musikalischer Pups enfleucht war, ernteten sie mit ihrem Seniorenmedley und „Ich bin ein Fusionär“ auf Rio Reisers König von Deutschland Lachsalven.
Tänzerisch ging es weiter, als die beiden Funkenmariechen Lena Kraus und Nele Schneider unter Beweis stellten, dass sie mehr als würdig in die großen Fußstapfen der „ewigen Verena Schäfer“ getreten sind. Trainiert wurden die beiden von Franka Rüting und Kathrin Schmitt.
In die „Höhle der Löwen“ wurden die Zuschauer anschließend von der Young Generation (Ina + Tim Bottelberger, Jennifer Johe, Alexander Klein, Franziska Körber, Gianluca Eifert) entführt. Die Erfinder präsentierten ebenso geniale wie skurrile Dinge, für die sie zwar nicht mit Kapital aber doch mit reichlich Applaus vom Publikum belohnt wurden.
In ihren strahlenden blau-weißen Kostümen wirbelte die von Tanja Dingeldein, Katharina Hofmann und Marthe Billick instruierte Kleine Garde im nächsten Programmpunkt zu den Klängen französischer Gassenhauer über die Bretter, die für Narren die Welt bedeuten.
Selbstredend kam auch diese Gruppierung nicht ohne eine kleine Zugabe von der BĂĽhne. Politisch wurde es anschlieĂźend beim Boimeeschder-Talk mit Anne Will-Nicht (Jennifer Grohmann).
So stellten sich Thomas Schwierig (Patrick Grohmann), Claus Schreilaut (Ralf „Johnny“ Johann), Thomas Zuspät (Markus „Hem“ Krämer), Oliver von Adlerruine (Robin Hemberger) sowie die eher stillen Kandidaten Andreas Lauch und Christian Feger den Fragen der Polittalkerin.
Letztlich obsiegte daber keiner diese Kandidaten, sondern die wie aus dem Nichts aufgetauchte atemberaubende, extravagante und bildschöne CGB-Kandidatin Heike Juhu (Heike Johe) – und das völlig verdient. Ähnlichkeiten mit realen Bürgermeisterkandidaten waren bei diesem Akt natürlich völlig unbeabsichtigt.
Den närrischen Reigen der 1. Halbzeit beschlossen traditionell die Galgenvögel unter der musikalischen Leitung von Yun-Won Lee. Sie besangen den „Gailsmarktmontag“ ebenso pointiert wie diverse Missgeschicke in „Schaun mer mal“ und zum Ende wollte Gründungsmitglied Gerhard „Haddel“ Hartmann nichts weiter als „Pommes, Bratwurst, Bier und ein Küsschen von der Prinzessin“.
Nach der 999-sekündigen Pause erklangen in Form der Gammelsbacher Philharmoniker (Michael Gruber, Justin Ruf, Max Schultz, Ralf „Johnny“ Johann und Frontmann Andreas „Tayfun“ Weinmann) Klänge der rockigeren Sorte aus den Boxen.
Die Gassenhauer „Ey, gude, wie?“, „Sexy“ und „Männer“ rissen die Zuschauer von den Sitzen und brachten den Saal zum Kochen.
Eine Reise an die Copacabana unternahmen die Wild Angels im Anschluss dran. In fantasievollen blauen Kostümen mit imposantem Federkopfschmuck boten die von Christine Arnold, Jana Beisel, Franziska Körber und Tabea Hartmann einen Showtanz der Extraklasse.
Was mit der Kraft der Gedanken alles möglich ist, stellte Hypnotiseur Dennis Hemberger danach unter Beweis, als er aus seinem grummeligen Patienten Felix Sasse in Sekundenschnelle einen Vollblutfastnachter machte, der insbesondere bei seiner Garde-Performance alle Närrinnen und Narrhallesen in seinen Bann zog.
Das alte Ehepaar Anneliese und Karl (Michéle Fichtel-Johe und Fabienne Hemberger) kam in diesem Jahr etwas später als gewohnt zum Zug, war aber nicht minder geistreich und teilte den Narren unter anderem mit, dass der erwartete Präsidentennachwuchs auf den Namen „Johnny Däpp“ hören wird.
Hoch in die Lüfte ging es mit den von Katharina Hofmann dressierten „Blutdruckmessern“ im nächsten Tanz. Zu Klassikern wie „Käptn Balu“ und „Flieger, grüß mir die Sonne“ flogen sexy Stewardessen und coole Piloten über die Bühne.
Im Anschluss an diesen Flug ging es aufs Wasser. Die Leichtmatrosen der „Dream Girls“ (Coaches: Ina Bottelberger, Michéle Fichtel-Johe und Verena Schäfer) brachten ihr Schiff zu fetzigen Seemansliedern sicher in den Hafen und schafften mal wieder glänzend den Spagat zwischen sportlichen, tänzerisch wertvollen Leistungen und der notwendigen Prise Humor.
Sie hatten glänzend das Feld bestellt, das die Galgenvögel beim großen Finale dann nur noch abernten mussten. Pünktlich um 0.00 Uhr schwang Robin Hemberger dann ein letztes Mal die Schelle und beschloss die Abende mit dem Satz der Sätze, der da lautet: „Das war die Beerfellemer Fastnacht…“ Und der 11.11.2018 kommt so sicher wie das Amen in der Kirche…