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Schüler-Statements prägen Europaabend an der GAZ in Reichelsheim

Die Teilnehmenden der Paneldiskussion in der vollbesetzten Aula der Reichelsheimer Georg-August-Zinn-Schule. Foto: Dr. Martin Schmidl

REICHELSHEIM. - Am 9. Juni 2024 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Auch für die Schülerinnen und Schüler der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim (GAZ) ist dies eine besondere Wahl.

Denn mit dem Herabsenken des Wahlalters auf 16 Jahre, erhalten junge Menschen erstmals eine zentrale Möglichkeit, auf die Europapolitik Einfluss zu nehmen.

Und so waren es die Statements der Schülerinnen und Schüler, die beim diesjährigen Europaabend an der GAZ im Mittelpunkt standen.

Die Bandbreite der von den jungen Menschen vorgetragenen Themen erstreckte sich dabei von der Sicherheits- und Migrationspolitik, über die Rolle junger Menschen in Europa, die Klimapolitik, die Rolle autokratischer Mitgliedsstaaten und den wachsenden Rechtsextremismus bis hin zur Erweiterung der EU.

Unmittelbar konfrontiert mit den Ideen, Sorgen und Anregungen, die die Lernenden zuvor im Politikunterricht erarbeitet hatten, wurde ein hochkarätig besetztes Podium mit Gästen aus nah und fern.

Thomas Zhou, deutscher EU-Jugendvertreter des 10. Jugenddialogs hob am Beispiel der Klima- und Bildungspolitik hervor, dass es deutlich voran gehen kann, „wenn die Politik jungen Menschen Gehör schenkt und auch finanzielle Mittel zur Verfügung stellt.“

Die Europawissenschaftlerin Dr. Carolin Rüger arbeitete die besonderen Partizipationsmöglichkeiten in der EU heraus. Einen Schwerpunkt legte sie dabei auf das Wahlrecht. „71 Prozent der Menschen auf der Welt haben dieses Privileg nicht“, betonte die Wissenschaftlerin.

Dem schloss sich der Honorarkonsul für Finnland, Hubertus Kolster an. Er rief die Schülerinnen und Schüler auf, „nicht nur wählen zu gehen, sondern sich zu engagieren“. „Es ist eure Zukunft, geht auf die Straße, geht demonstrieren, geht in die Jugendorganisationen und bringt euch ein“, rief Kolster den jungen Menschen zu.

Tomi Meriläinen, Schulleiter aus Kuusamo / Finnland blickte optimistisch in die Zukunft. Er betonte die Notwendigkeit, dass alle wieder die gleiche Sprache sprechen und sich gegenseitig zuhören sollten, um die voranschreitende Polarisierung in Europa zu überwinden.

Schulleiter Direktor Herwig Bendl konnte neben den Podiumsteilnehmern auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen, die die Veranstaltung der GAZ mit ihrer Anwesenheit und mit Redebeiträgen bereicherten.

Der neue Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Christoph Degen, lobte die Schülerinnen und Schüler der GAZ für deren außerordentliches Engagement und bedankte sich für „einen wirklich inspirierenden Abend“.

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Zimmermann, der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Odenwälder Kreistags Rüdiger Holschuh und die Standortbürgermeister der Gersprenztalgemeinden zeigten sich sichtlich beeindruckt vom Format und der inhaltlichen Tiefe der Paneldiskussion.

Patrick Eckert und Martina Schemenau, die die Veranstaltung federführend organisiert und moderiert hatten, riefen noch einmal in Erinnerung, dass die GAZ als akkreditierte Erasmus+ Schule in diesem Jahr auch wieder Austauschfahrten und Praktika in Finnland, Malta, Frankreich und Italien organisiert, um die europäische Idee auch in der Praxis zu leben.

Die beiden Lehrkräfte dankten in diesem Zusammenhang allen Beteiligten sowie den Kooperationspartnern des Instituts für Fennistik an der Universität Greifswald, der Deutsch-Finnischen-Gesellschaft und des Zentrums für Lehrkräftebildung an der TU-Darmstadt, deren Vertreter ebenfalls der Veranstaltung beiwohnten.