NEWS

Digitale Kunstausstellungen der GAZ thematisieren

Foto: Anna Schnitzler

Foto: Svenja Clemens

Deutsch-finnische Freundschaft und die Corona-Pandemie im Fokus

REICHELSHEIM. - Gleich zwei digitale Kunstausstellungen zeigt die Reichelsheimer Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) ab sofort auf ihrer Website.

Zum einen handelt es sich dabei um eine deutsch-finnische Vernissage zum Thema „Mensch und Natur“, zum anderen um eine Ausstellung mit dem Titel „Krisenkreationen – Schulkunst in Isolation“, die die Erlebnisse der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler wĂ€hrend der Corona-Pandemie in den Mittelpunkt rĂŒckt.

Das Kuusamo Lukio in Finnland und die GAZ Reichelsheim verbindet eine langjÀhrige, intensive und lebendige Partnerschaft - ja sogar Freundschaft.

WĂ€hrend einer Lehrerfortbildung im zurĂŒckliegenden Jahr im finnischen Kuusamo lernten sich die beiden Kunstlehrerinnen Elina Piiroinen und Liane Speckhardt-Schinckel kennen.

Von Beginn an war das Aufeinandertreffen von Sympathie und Neugier fĂŒr die Arbeitsweisen der jeweils anderen geprĂ€gt. Diese Basis sollte fĂŒr eine gemeinsame Kunstausstellung von SchĂŒlerarbeiten zum Thema „Mensch und Natur“ in den RĂ€umen der GeschĂ€ftsstelle der Sparkasse Erbach genutzt werden.

Von Anfang an unterstĂŒtzt wurde die Idee von der Deutsch-Finnischen- Gesellschaft Hessen um den Vorsitzenden des Fördervereins der GAZ, Erich Krichbaum.

Selbst die finnischen SchĂŒlerinnen und SchĂŒler sowie deren Kunstlehrerin sollten anreisen. Doch dann machte das Coronavirus die Umsetzung binnen weniger Tage unmöglich.

„Schnell stellte sich die Frage, wie die Ausstellung zu retten sei und so entwickelte sich die Idee, diese im virtuellen Raum stattfinden zu lassen“, so Kunstlehrerin Speckhardt-Schinckel.

Gezeigt werden verschiedene Arbeiten in unterschiedlichsten Techniken und Motiven von SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern der Oberstufe zum Thema „Mensch und Natur“.

„Die deutschen SchĂŒlerinnen und SchĂŒler haben das Thema nicht nur auf ihre Beziehung zur Natur bezogen, sondern sich mit ihrer rĂ€umlichen und regionalen Umgebung, dem Odenwald, seinen Traditionen und Spezifika auseinandergesetzt.

Folglich tauchen auch Themen wie ‚Fernweh‘, ‚Einsamkeit‘ und ‚Anbindung‘ auf“, erklĂ€rt die PĂ€dagogin.

Bei der zweiten Ausstellung handelt es sich um verschiedene Arbeiten von der 5. Klasse bis zur Jahrgangsstufe Q2, welche in der seit 16. MĂ€rz 2020 andauernden, meist schulfreien Zeit entstanden sind.

In vielen Arbeiten sind direkte Verbindungen zur Corona-Pandemie und deren Folgen zu sehen, aber auch abseits von dem thematischen Bezug zu Corona sind tolle Ausarbeitungen zu bestaunen.

„SchĂŒlerinnen und SchĂŒler können so Erlebtes auf ihre ganz eigene Art und Weise verarbeiten und sich mit der Corona-Krise auf einem anderen Weg auseinandersetzen, als durch Nachrichten schauen, Zeitung lesen oder mit den Eltern ĂŒber neue Entwicklungen und Maßnahmen zu sprechen.

GefĂŒhle und Geschehnisse ganz persönlich zu visualisieren, kann helfen, die Situation besser zu bewĂ€ltigen“, erklĂ€rt hierzu die OberstufenschĂŒlerin Mara Lein und fĂŒgt hinzu: „Gerade das Fach Kunst eignet sich wie kaum ein anderes fĂŒr eine Umsetzung in der Isolation.

Man muss nicht direkt im Unterricht auf Abruf kreativ oder inspiriert sein, sondern kann sich sowohl tagsĂŒber als auch nachts an die Arbeit machen, sobald die Inspiration fließt.

So entstanden im ‚Homeatelier‘ viele witzige, nachdenkliche und kreative Arbeiten. Diese Werke bereichern die sonst so eintönige und reizarme Zeit.“

Die Georg-August-Zinn-Schule dankt allen Beteiligten, vor allem aber der Sparkassenstiftung des Odenwaldkreises und der Deutsch-Finnischen-Gesellschaft fĂŒr ihre tatkrĂ€ftige UnterstĂŒtzung und natĂŒrlich allen KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstlern, ohne deren Arbeiten nur weiße WĂ€nde zu sehen wĂ€ren.

Die Ausstellungen sind ab sofort auf der Homepage der Reichelsheimer Georg-August-Zinn-Schule unter www.gaz-reichelsheim.de zu sehen.