Hinz würdigt „hessenweit einmaligen“ Beitrag zum Klimaschutz
Umweltministerin lobt Engagement des Odenwaldkreises und seiner KommunenODENWALDKREIS / ERBACH. - Die Hessische Umweltministerin Priska Hinz hat im Landratsamt in Erbach das Engagement des Odenwaldkreises für den Klimaschutz als vorbildlich gewürdigt. Anlass für den heutigen Besuch war der geschlossene Beitritt des Kreises und aller 15 Städte und Gemeinden zum Netzwerk „Hessen aktiv: die Klimakommunen“.
Dass ein Landkreis und alle Kommunen in dem Netzwerk vertreten seien, „ist hessenweit einmalig“, hob die Ministerin hervor. Gerade Städte und Gemeinden spielten mit ihren Bürgerinnen und Bürgern beim Klimaschutz eine entscheidende Rolle.
Landrat Frank Matiaske hatte das gemeinsame Vorgehen des Kreises und aller Kommunen vorangetrieben. „Mir ist dieses Anliegen sehr wichtig“, sagte er beim Besuch der Ministerin. Der Kreistagsvorsitzende Rüdiger Holschuh wies darauf hin, dass der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung eine Fortführung des kreiseigenen Klimaschutzmanagements beschlossen habe.
„Der Klimaschutz-Gedanke reicht tief in unsere Kommunen hinein.“ Auch der für den Klimaschutz zuständige Kreisbeigeordnete Andreas Funken hieß die Ministerin willkommen.
Das Klimaschutzmanagement treibt etliche Projekte voran und koordiniert auch die Mitarbeit in dem Netzwerk der hessischen Klimakommunen. Klimaschutzmanager Frank Slawik gab der Ministerin einen Überblick über die Arbeit, etwa die Anbringung von Solaranlagen und den Austausch alter Heizungsanlagen an Schulen, Energiespar-Kampagnen oder den Ausbau von Elektromobilität.
Derzeit gibt es im Fuhrpark der Kreisverwaltung zwei Elektrofahrzeuge. Matiaske zufolge will der Kreis gemeinsam mit den Kommunen mindestens zehn Elektrofahrzeuge anschaffen. Der Odenwaldkreis war dem Bündnis im November 2016 beigetreten. Die letzten drei Kommunen waren im Juni dieses Jahres Brensbach, Lützelbach und Reichelsheim.
Deren Vertreter waren ebenfalls ins Landratsamt gekommen und übergaben der Ministerin die Beitritts-Urkunden. Stellvertretend machte der Reichelsheimer Bürgermeister Stefan Lopinsky deutlich, dass der Einsatz für den Klimaschutz nötig sei. Als Beispiel aus seiner Kommune nannte er die Anbringung einer Ladesäule für Elektrofahrzeuge.
Insgesamt beteiligen sich in Hessen mehr als 170 Kommunen an dem Bündnis der Klimakommunen. Ihnen bietet die Mitarbeit einige Vorteile. Zum Beispiel können sie eine Beratung für die Erstellung von CO2-Bilanzen in Anspruch nehmen, was der Odenwaldkreis bereits genutzt hat.
Ebenso hilft die dafür zuständige Fachstelle bei der Erstellung von Aktionsplänen und organisiert darüber hinaus regionale Klimaschutz- und Energieforen. Für Klimaschutzprojekte bekommen die beteiligen Kommunen höhere Fördersätze, die bei 70 bis 80 Prozent liegen. Außer für Investitionen kann das Geld auch für Kampagnen und Modellprojekte genutzt werden.
Matiaske und Holschuh nutzten den Besuch der Ministerin, um ihr die Position des Kreises in Sachen Windkraft zu erläutern und auf den gemeinsam mit allen Kommunen erarbeiteten Flächennutzungsplan hinzuweisen. Dieser wurde vom Regierungspräsidium Darmstadt nicht genehmigt, wogegen die Städte und Gemeinden klagen. Hinz bat in der Diskussion um „Augenmaß auf allen Seiten“.