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Einstimmung auf die „hohe Zeit“

Ein kleines Geschenk auf dem Michelstädter Senioren-Adventsnachmittag überreicht Bürgermeister Stephan Kelbert der mit 98 Jahren ältesten Teilnehmerin Margarethe Egner.

Beim städtischen Senioren-Advent in der Odenwaldhalle sind die Tanzimpressionen des Ballett-Studios Ruth Roberts immer eine besondere Augenweide.

Auch Heinrich Wick, mit 94 Jahren zweitältester Teilnehmer, freute sich über den Christstollen von Bürgermeister Kelbert. Fotos: Ernst Schmerker

Städtische Adventsfeier in der Michelstädter Odenwaldhalle

MICHELSTADT. - Fast vierhundert Senioren aus der Michelstädter Kernstadt und Stockheim, der AWO-Altenwohnanlage, doch auch Feuerwehrveteranen und ehemalige Stadtbedienstete waren es, die sich am Mittwoch in der vorweihnachtlich geschmückten Odenwaldhalle auf die „hohe Zeit“ einstimmen ließen.

Mit den Altbürgern gekommen waren Erster Kreisbeigeordneter Oliver Grobeis in Vertretung von Landrat Frank Matiaske, mehrere Kommunalvertreter und ehemalige Mandatsträger, um den betagten Mitbürgern ihre Reverenz zu erweisen.

Für sie alle fand der die Programmfolge moderierende Bürgermeister Stephan Kelbert nicht nur herzliche Worte der Begrüßung, sondern ein besonderes Lob auch für die „dienstbaren Geister“ aus seinem Haus, die eifrig Kaffee und Kuchen auftrugen und diverse Getränke anboten.

Für den Rathauschef war es das zehnte Mal, dass er den vorweihnachtlichen Anlass nutzen konnte, um auf städtische und weltpolitische Gegebenheiten hinzuweisen.

Er sprach den baulichen Zustand der Odenwaldhalle an, die sechs in den Stadtteilen noch anstehenden Adventsfeiern, doch auch die globalen politischen und wirtschaftlichen Sorgen der Gegenwart.

Die in diesem Jahr zu verzeichnende Abwahl von Kreisbürgermeistern war ebenso Thema wie die Befürchtung, dass die in zwanzig Jahren fahrenden Elektro-Autos 100.000 Arbeitsplätze kosten könnten.

Die Windkraft sei positiv zu bewerten, dennoch mache eine zu große Anzahl von Windrädern auf Odenwald-Höhenzügen Angst. Trotz alledem gelte es, Veränderungen positiv zu sehen und anzunehmen.

Dass aus ehemaligen Erbfeinden Freude werden könnten, beweise die enge Verbundenheit mit Frankreich. Veränderungen zeigten aber auch einen Weg, sich Menschen zuzuwenden, die aus oft schrecklichen Gründen ihre Heimat verlassen müssten, um in der Fremde einen Neuanfang und neue Freunde zu finden.

Für „geistige Nahrung“, so die Ankündigung von Stephan Kelbert, sorgte Pfarrer Christoph Zell von der katholischen Kirchengemeinde St. Sebastian. Er überbrachte die Grüße auch seiner evangelischen Glaubensbrüder und verwies mit der Lesegeschichte „Der Traum der drei Bäume“ auf die Liebe Gottes, die allen Menschen zuteil werde.

So auf das in die Vorweihnachtszeit passende Unterhaltungsprogramm eingestimmt, wurden die Lied- und Musikbeiträge des Schulchores der TLS unter Leitung von Andreas Demmel, die Chopin-Darbietungen von Anna Klewar am Flügel, doch auch die unterhaltsamen Weisen von Stephan Horlebein dankbar begrüßt.

Wie immer ein optischer Genuss und ein besonderer Höhepunkt waren die von Ruth Roberts Ballettstudio dargebotenen Tanzimpressionen. Gelegenheit gab´s reichlich zum Plaudern mit dem Tischnachbarn.

Die beiden ältesten Teilnehmer Margarethe Egner (Jahrgang 1920) und Heinrich Wick (Jahrgang 1924) freuten sich über den Christstollen, den ihnen Bürgermeister Kelbert mit auf den Nachhauseweg gab.