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Jetzt kann zumindest der Storch wieder viele Jahre klappern in Erbach

Die letzten Vorbereitungen am Storchennest, bevor es an die ...

... Feuerwehr-Drehleiter gehängt wird, und noch einige ...

... weiße Farbkleckse zur Zielorientierung für den Storch angebracht werden.

Jetzt wird dem Storchennest "auf die Füße geholfen", und ...

... ab geht's in luftige Höhe auf den First der Rentkammer, wo ...

... das Nest sogleich befestigt wird.

Jetzt ist das Storchennest von allen Seiten ...

... rund um das Schlossareal gut zu ...

... sehen und kann von Storcheneltern angeflogen werden. Fotos: er (8) / Monika Müller

Gemeinnütziger Verein >Erbacher Plattform e.V.< bringt Nisthilfe für den Storch wieder auf dem 23 Meter hohen First der gräflichen Rentkammer beim Schloss Erbach an und hofft auf reichlich Storchennachwuchs

ERBACH. - „Klappern gehört zum Handwerk“, wissen die Verantwortlichen der >Erbacher Plattform e.V.< und wollen den Storch in der Odenwälder Kreisstadt wieder ansiedeln. Und zumindest dieser rührige gemeinnützige Verein lässt in Erbach dem eigenen Anspruch auch Taten folgen.

So nahm man sich jetzt dem Storch an, der in ganz Westeuropa auf dem Dach bis heute als Symbol der Fruchtbarkeit, als Kinderbringer, Frühlingsbote und ausgesprochenes Glückszeichen gilt.

Dem in vielen Gegenden weitverbreiteten Brauch folgend, ihm das Nisten auf dem Dach zu erleichtern, indem man dort tellerförmige Metallgestelle anbringt, die die Nester tragen sollen, gab es, weithin unbemerkt, auch seit gut 100 Jahren ein Storchennest auf dem 23 Meter hohen First der Rentkammer im Erbacher Schlosshof.

Dieses „Nistangebot“ bestand so lange, bis der Zahn der Zeit – genauer: ein heftiger Sturm – die Halterung abknicken ließ und es erforderlich machte, den 38 Kilogramm schweren, korrodierten Metallkorb zu bergen.

Allerdings hatten Störche schon lange zuvor den Weg nach Erbach nicht mehr gefunden, von Storchennachwuchs ganz zu schweigen.

Die gemeinnützige Erbacher Plattform – Verein für Innenstadtprojekte e.V. – hat sich im Sommer dieses Jahres, fachlich beraten durch den NABU Odenwaldkreis, der Nachwuchsfrage in Erbach angenommen und zum Ziel gesetzt, die Nisthilfe für Störche wieder auf dem 23 Meter hohen First der gräflichen Rentkammer im Schlosshof zu installieren - wo sie zuvor schon über 100 Jahre thronte.

„Dem Nachwuchs und dem Glück in Erbach eine Chance geben“, lautet daher der Wahlspruch für dieses Projekt. Klappern gehört auch zum Vereinshandwerk, denn mit Glück allein ist es nicht getan.

Zahlreiche Vorarbeiten waren nötig, bis die einzelnen Arbeitsschritte in den vergangenen Wochen erfolgen konnen, und der knapp 40 kg schwere Metallkorb unter Mitwirkung mehrerer lokaler Handwerksbetriebe von Grund auf restauriert und die Verankerung auf dem Dach der gräflichen Rentkammer sturmsicher hergestellt war.

Zwischenzeitlich hatten Kinder des Erbacher Naturkindergartens >Nimmersatt< mit ihrer Leiterin Jeanette Weiers ganz eifrig den Metallkorb mit Weidenzweigen und Stroh ausgekleidet, geht es doch darum, den Storch wieder nach Erbach zu locken und hier zum Nisten zu bewegen (siehe dazu auch FACT-Bericht unter: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/odenwaldkreis/details/?tx_ttnews).

Am Samstag, 19. Oktober, war es dann soweit: die Freiwillige Feuerwehr Erbach war mit der großen Drehleiter angerückt und zahlreiche Handwerker wuselten auf der Nordseite des Schlosshofs umher.

Als die letzten Vorbereitungen abgeschlossen waren, konnte der schwere Nistkorb mit der Drehleiter auf den First der gräflichen Rentkammer gehoben werden.

Zuvor wurde der äußere Eisenring des Nistkorbs noch mit weißen Farbklecksen versehen, um dem Storch Orientierungshilfe beim Anflug zu bieten.

Unter großem Applaus der zahlreichen Zuschauer befestigten Handwerker das Storchennest dann auf dem Dachfirst.

Und alle drücken die Daumen, dass schon im kommenden Jahr ein Storchenpaar den Weg nach Erbach findet, und dass dann aufgrund der sprichwörtlichen Treue der Störche viele Jahre im Erbacher Stadtzentrum in jedem Fall auf dem Dachfirst der gräflichen Rentkammer geklappert wird.

„Die Kosten von gut 6.000 Euro für dieses Projekt sind es uns wert, einmal mehr ein deutliches Zeichen von aktivem Leben in Erbach zu setzen“, sagt Vereinsvorsitzender Dr. Alfred Schwöbel.

Auch vergisst er das zum Vereinshandwerk gehörende „klappern“ ebenfalls nicht und wirbt um Spenden.

„Es braucht auch nicht unerhebliche finanzielle Mittel. Jeder Betrag hilft.

Jede Spende an die gemeinnützige Erbacher Plattform ist steuerlich voll absetzbar“, sagt der Vorsitzende und weist auf die Vereinskonten hin:

Spendenkonto Erbacher Plattform „Storchennest“ bei der Sparkasse Odenwaldkreis, IBAN DE83 5085 1952 0101 0604 99 und Volksbank Odenwald, IBAN DE42 5086 3513 0005 9959 90.

Weitere Informationen zur >Erbacher Plattform< unter: www.erbacher-plattform.de.