Nächster Schritt für großes Bauprojekt am Beruflichen Schulzentrum
Stuttgarter Büro gewinnt Architektenwettbewerb + + + Ausstellung mit allen ModellenODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Die Planungen für den großen Neubau am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis (BSO) in Michelstadt können in die nächste Phase treten, denn nun ist klar, wer das Gebäude entwirft.
Das Büro Fischer Rüdenauer Architekten aus Stuttgart übernimmt die Aufgabe. Das teilten Landrat Frank Matiaske sowie der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Oliver Grobeis jetzt in Erbach mit.
„Mit dem Bau und seiner hervorragenden Architektur sichern wir den Odenwaldkreis als zukunftsweisenden Standort für berufliche Bildung“, hoben beide hervor.
Das Büro war als Sieger aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangen, der von Juni bis September dieses Jahres stattfand. Es wurden 16 Wettbewerbsarbeiten eingereicht.
Den teilnehmenden Büros wurde ein mit der Schule abgestimmtes Raumprogramm vorgegeben und die Maßgabe, dass das neue Gebäude in Holzbauweise errichtet werden soll.
Das Preisgericht tagte am 30. September und 1. Oktober 2021 virtuell. Dem Gremium unter Vorsitz des Architekten Jörg Sturm gehörten neben vier Fachpreisrichtern auch Schuldezernent Grobeis, Vertretungen der Schule und der Verwaltung des Odenwaldkreises, Mitglieder der Betriebskommission des Eigenbetriebs Bau- und Immobilienmanagement Odenwaldkreis (Bimo) sowie externe Planer als Berater an.
Durchgeführt wurde der Wettbewerb im Rahmen der notwendigen europaweiten Ausschreibung gemäß den Richtlinien für Planungswettbewerbe; unterstützt wurde der Odenwaldkreis dabei vom Büro Bäumle Architekten I Stadtplaner aus Darmstadt.
Das Berufliche Schulzentrum erhält den Neubau für das Berufliche Gymnasium, die beiden Ausbildungszweige der höheren Berufsfachschule für Sozialassistenz und der Fachschule für Sozialpädagogik für insgesamt rund 500 Schülerinnen und Schüler.
Die bisherigen Räumlichkeiten sind nicht mehr zeitgemäß. In den Neubau werden acht Millionen Euro investiert; das Gebäude soll bis Ende 2024 errichtet werden.
Das Preisgericht würdigt die Arbeit des 1. Preisträgers als „funktional gut durchdacht, architektonisch ansprechend und im Hinblick auf Anpassungs- und Erweiterungsoptionen flexibel angelegt“. Das Architekturbüro hat zwei rechteckige, ineinander verschränkte Baukörper entworfen; einer ist zwei- und einer dreigeschossig.
Das Entrée ins Schulareal von der Landrat-Neff Straße wird so gestärkt, wie Bimo-Betriebsleiter Rainer Zelta erläutert. Durch die Verlegung der Zufahrt zu den Werkhallen könne ein verkehrsfreier, zentraler Campus geschaffen werden.
Es gibt einen großzügigen Eingangsbereich, der Multifunktionsraum kann auch als Aula genutzt werden. In den Obergeschossen befinden sich Klassenräume, denen jeweils gemeinschaftlich nutzbare offene Unterrichts- beziehungsweise Seminarräume zugeordnet sind. Die Fassade weist eine Plastizität auf, denn sie ist so gestaltet, dass geschlossene Flächen und Fenster nach innen versetzt sind.
Mit dem 2. Preis wurde das Architekturbüro Tusker Ströhle Architekten aus Stuttgart für seinen Entwurf eines quadratischen und dreigeschossigen Baukörpers ausgezeichnet.
Den 3. Preis erhielten SDKS Architekten aus Darmstadt, die einen S-förmigen Baukörpers entworfen haben. Für bemerkenswerte Teilleistungen gab es Anerkennungen für die Architekten von STUDIOBORNHEIM aus Frankfurt und AV1 Architekten aus Kaiserslautern.
Im Großen Saal im Haus der Energie in Erbach, Helmholtzstraße 1, sind bis Freitag, 15. Oktober, alle Wettbewerbsarbeiten ausgestellt.
Für den Besuch ist eine FFP-2-Maske nötig, es gelten die bekannten 3-G-Regeln, eingelassen werden maximal 20 Personen gleichzeitig. Die Öffnungszeiten sind: Mittwoch und Donnerstag, 13./14. Oktober, 08 bis 12 und 13 bis 15 Uhr; Freitag, 15. Oktober, 08 bis 11 Uhr.