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Fazit beim PferdemarktfrĂŒhschoppen: Soziale Gerechtigkeit durchsetzen!

DGB Oberzent fordert grundlegenden Kurswechsel in der Arbeitsmarkt-, Renten- und Steuerpolitik

BEERFELDEN / ODENWALDKREIS. - Am traditionellen „Tag der Betriebe“ beim Beerfeldener Pferdemarkt hatte der DGB-Ortsverband Oberzent zum 11. Gewerkschaftspolitischen FrĂŒhschoppen eingeladen. Die Veranstaltung stand diesmal unter dem Motto: „Soziale Gerechtigkeit durchsetzen

Gute Arbeit, gute Rente, Verteilungsgerechtigkeit“. Als GĂ€ste und Diskussionspartner konnte DGB-Ortsverbandsvorsitzender Lothar Löll (Beerfelden) den Stadtverordnetenvorsteher Hans JĂŒrgen Löw (SPD), den Ersten Stadtrat Horst Kowarsch (GrĂŒne), die Kreistagsabgeordneten Elisabeth BĂŒhler-Kowarsch (GrĂŒne) und Eva Heldmann (SPD), Elke Löll als Vertreterin der Partei Die Linke sowie DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp (Darmstadt) begrĂŒĂŸen.

Raupp machte deutlich, dass sich die soziale Schieflage in Deutschland zunehmend verschĂ€rfe: „Die Reichen und Superreichen werden immer reicher, wĂ€hrend gleichzeitig immer mehr Menschen nicht einmal einen bescheidenen Wohlstand erreichen können, in Armut leben oder von Armut bedroht sind“.

Ziel des Deutschen Gewerkschaftsbundes und seiner Mitgliedsgewerkschaften sei ein grundlegender Kurswechsel in der Arbeitsmarkt-, Renten- und Steuerpolitik: „Wir setzen uns aktiv dafĂŒr ein, prekĂ€re BeschĂ€ftigung, Lohndumping und das um sich greifende Befristungsunwesen zurĂŒckzudrĂ€ngen und gute Arbeit und gute Löhne durchzusetzen“.

Der DGB und die Gewerkschaften haben deshalb die Ausweitung der Tarifbindung und der Mitbestimmung zu einem zentralen Thema bei der Bundestagswahl gemacht, „denn das sind die entscheidenden Stellschrauben fĂŒr die Löhne und Arbeitsbedingungen“.

Ein weiteres zentrales gewerkschaftliches Ziel ist es, den freien Fall des Rentenniveaus zu stoppen, die gesetzliche Rente als zentrale SÀule der Alterssicherung zu stÀrken und das Rentenniveau wieder deutlich zu erhöhen.

„Kaum ein anderes Industrieland hat das Rentenniveau derart drastisch gesenkt wie Deutschland. Damit insbesondere die junge Generation nicht zur Generation Altersarmut wird, muss gegengesteuert werden - und zwar jetzt!“, betonte Raupp. „Löhne und Renten mĂŒssen fĂŒr ein gutes Leben reichen“.

Der DGB will außerdem die Steuerpolitik gerechter machen und hat deshalb ein Steuerkonzept vorgelegt, das Steuerentlastungen fĂŒr 95 Prozent der Bevölkerung vorsieht. Vor allem kleine und mittlere Einkommen sollen deutlich entlastet werden. Im Gegenzug sollen Spitzeneinkommen, große Vermögen, Unternehmergewinne und hohe Erbschaften endlich wieder angemessen besteuert werden: „Steuern sind zum Steuern da“, bekrĂ€ftigte Raupp.

DGB-Ortsverbandsvorsitzender Lothar Löll unterstrich: „Ein grundlegender Kurswechsel in zentralen Politikbereichen ist lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llig. DafĂŒr machen wir Druck - vor und nach der Bundestagswahl am 24. September“.

Das Steuerkonzept des DGB und der DGB-Steuerrechner finden sich im Internet unter www.dgb.de. Mit dem Steuerrechner lÀsst sich mit ein paar Klicks und wenigen Daten wie Bruttoeinkommen, Steuerklasse und Anzahl der Kinder ausrechnen, wieviel Geld die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zusÀtzlich auf dem Konto hÀtten, wenn das Steuerkonzept des DGB umgesetzt wird.