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Nachwuchsretter für medizinische Notfälle am Start

Sieben auf einen Streich: Den Beruf des Notfallsanitäters erlernen jetzt beim DRK im Odenwaldkreis Angelo Helm, Emily Bowitz und Bryn Eifert (v.l.) sowie (stehend v.l.) Sam Fornoff, David Marquardt, Jan Müller und Julian Smyrek. Foto: Pressedienst DRK Odenwaldkreis

DRK Odenwaldkreis begrüßt Auszubildende im Beruf des Notfallsanitäters

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Mit dem Berufsbild des Notfallsanitäters wurde vor wenigen Jahren die Tätigkeit in der Versorgung und Rettung von Menschenleben bundesweit anderen Lehrberufen gleichgestellt.

Damit hat der Gesetzgeber für diese höchste Qualifikation im Rettungswesen Rechtssicherheit sowie Handlungssicherheit geschaffen. Für Mark Trautmann und Marco Weyrich von der Rettungsdienstleitung des Deutschen Roten Kreuzes im Odenwaldkreis ein Grund zur Freude.

„Jetzt können wir jungen Leuten guten Gewissens diese dreijährige Ausbildung empfehlen und nach bestandener Prüfung in der Regel auch einen Arbeitsplatz anbieten“, sagt Trautmann.

Es besteht Personalmangel, denn der Bedarf wird immer größer. Gründe hierfür sind anstehende Berentungen älterer Kollegen sowie eine Erweiterung im Angebot von Rettungsmitteln, das der Bevölkerungsentwicklung gerecht werden muss.

Zurzeit werden 15 Personen beim DRK zu Notfallsanitätern mit weitreichenden medizinischen Kompetenzen ausgebildet.

Mit Angelo Helm, Emily Bowitz, Bryn Eifert, Sam Fornoff sowie David Marquardt, Jan Müller und Julian Smyrek hat das DRK kürzlich sieben Bewerber ins erste Lehrjahr übernommen.

Das DRK im Odenwaldkreis versucht, die Personalnot mit forcierter Werbung in Online-Medien abzufangen, setzt aber auch auf eigene Strategien: „Durch das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im Rettungsdienst findet mancher den Weg in die Ausbildung bei uns und bleibt“, weiß Marco Weyrich.

Die Fluktuation sei gering, da ein guter Teamgeist herrsche. An Bewerbungen für diesen Ausbildungsweg mangelt es nicht. Sie treffen aus der gesamten Republik ein. „Letztes Jahr waren es 60, jetzt liegen bereits über 30 Anschreiben vor“, informiert Mark Trautmann.

„Wer hier arbeitet, wird nach DRK-Tarifvertrag bezahlt, profitiert vom Bonussystem für Zusatzdienste und der betrieblichen Altersversorgung über die Zusatzversorgungskasse (ZVK), in der wir Mitglied sind.

Für die Gesundheit bieten wir das Jobrad-Modell an und geben Vergünstigungen in lokalen Fitness-Studios. Zudem können sich hauptamtlich angestellte Mitarbeiter auf einen zwölf Monate im Voraus festgelegten Dienstplan verlassen.“

Prognostisch werden die Einsätze und damit der Personalbedarf steigen. „Man schaue sich nur die aktuelle Alterspyramide an. Auf die sich wandelnde Demografie müssen wir reagieren. Dafür brauchen wir für unser Ausbildungsangebot motivierte neue Kollegen“, merken Weyrich und Trautmann vom Leitungsteam an.

Gibt es keine fertig ausgebildeten Notfallsanitäter auf dem Markt? „So gut wie nicht. Wenn einer zu uns kommt und alles passt, wird die Kollegin oder der Kollege gerne mit Handkuss genommen!“