Arbeitslosigkeit: Besonders Frauen profitieren von positiver Entwicklung
Arbeitslosenquote fällt im Odenwaldkreis von 5,3 auf 5,1 Prozent + + + Erhebliche Verbesserung auch bei jungen ErwachsenenODENWALDKREIS. - Die anhaltend gute Wirtschaftslage, die sich deutschlandweit positiv auf den Arbeitsmarkt auswirkt und im Oktober 2016 zu einem Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,9 auf 5,8 Prozent führte, bildet auch im Odenwaldkreis die Grundlage einer günstigen Entwicklung.
Sie ist in den südlichen Regionen Hessens sogar besonders ausgeprägt, denn hier liegt die die Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent an der Bergstraße bis 6,1 Prozent im Kreis Groß-Gerau. Unverändert hält der Odenwaldkreis seine Position im Mittelfeld. Bezogen auf das Bundesland fiel die Quote von 5,1 Prozent im September auf 5,0 Prozent im Oktober.
Im Odenwaldkreis waren im Oktober insgesamt 2.642 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 113 weniger als im Monat davor. Werden die beiden Rechtskreise nach den Sozialgesetzbüchern (SGB) II und III getrennt voneinander betrachtet, so entfallen 1.779 auf das SGB II und 863 auf das SGB III. Der Rückgang im SGB III um 75 Arbeitslose war dabei deutlicher als der im SGB II (38 Personen).
Zum Vergleich: Vor einem Jahr lagen die Zahlen bei 1.973 (SGB II) und 796 (SGB III). Die aktuelle Quote von 5,1 Prozent verteilt sich auf 3,5 Prozent im SGB II und 1,7 Prozent im SGB III.
Trotz leichter Reduzierung der Arbeitslosenzahl ist der Anteil der im SGB II gemeldeten Personen von 66,0 auf 67,3 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich (Oktober 2015 / 71,3 Prozent) liegt das Ergebnis aber deutlich niedriger.
Von der anhaltend positiven Gesamtentwicklung profitierten im Oktober besonders die Frauen. Ihr Anteil an der Zahl der Personen ohne Beschäftigung ging von 50,2 auf 49,1 Prozent zurück – die Statistik nennt hier 913 Bürgerinnen (vor einem Jahr: 1.027) nach SGB II und 385 nach SGB III (voriges Jahr: 364).
Im Oktober wurde auch eine Reduzierung der Arbeitslosenzahl bei den Älteren ab 50 Jahren registriert – von 1.013 auf 965. Sie verteilt sich mit 601 (Vorjahresmonat: 679) auf das SGB II und 364 (Vorjahresmonat: 336) auf das SGB III.
Einen erfreulichen Rückgang stellen die Fachleute bei den Heranwachsenden beziehungsweise jungen Erwachsenen von 15 bis 24 Jahren fest. Die Zahl gab von 362 auf 319 nach und liegt somit beim fast genau gleichen Wert wie vor zwölf Monaten (316).
Für die arbeitslosen Mitbürger ohne deutschen Pass wird eine ganz leicht positive Tendenz verzeichnet mit einem Rückgang der Zahl von 855 auf 844.
Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) nahm auf 3.249 im Vergleich zum Vormonat (3.383) ab. Auch dieser Wert liegt unter dem des Vorjahresmonats (3.306). So reduzierte sich die Unterbeschäftigungsquote auf 6,2 Prozent (Oktober 2015 = 6,3 Prozent). Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 81,3 (im Vorjahr: 83,8) Prozent.
Im Odenwaldkreis sind für Oktober 537 freie Arbeitsstellen am ersten Arbeitsmarkt gemeldet worden. Sie verteilen sich unter den ersten drei Plätzen weiterhin auf die Bereiche Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (194), gefolgt von Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 133 sowie Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung mit 103 Stellen.
Im Bereich der Wirtschaftszweige sind 166 freie Plätze in der Zeitarbeit, 92 im verarbeitenden Gewerbe sowie 83 im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet.
Das Kommunale Job-Center (KJC) betreut nach aktueller Berechnung insgesamt 2.734 Bedarfsgemeinschaften (BG). Dies ist eine positive Veränderung (41 weniger als im September 2016) und ein deutlicher Rückgang um 125 gegenüber dem Oktober des vorigen Jahres.
Die BG umfassen derzeit 5.887 Personen. Dazu zählen 2.950 Frauen (Vormonat: 2.963) und 1.484 Kinder unter 15 Jahren (September: 1.467) mit Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II. Der Anteil der ausländischen Mitbürger liegt mit 2.156 Personen bei 36,6 Prozent.
Die Zahl der arbeitslosen Odenwälder ist im Oktober 2016 spürbar gesunken. Aktuell sind bei der Arbeitsagentur in Erbach 863 Personen arbeitslos gemeldet, 75 weniger als im Monat vorher, aber 67 mehr als vor Jahresfrist. Zum Einen führte die jahreszeitlich übliche Belebung des Arbeitsmarktes zu dem Rückgang, zum Anderen aber auch die Tatsache, dass etliche junge Menschen ein Studium aufgenommen haben.