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Gut 50 Teilnehmer*innen beim Warnstreik in Erbach

Beschäftigte aus Kitas und der Kreisverwaltung des Odenwaldkreises nahmen am zweiten ...

... Warnstreiktag teil, zu dem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Odenwaldkreis ...

... aufgerufen hatte, und verkündeten ihre Forderungen in Erbach. Fotos: Pressedienst DGB Odenwaldkreis

„Die Beschäftigten haben höhere Löhne im wahrsten Sinne des Wortes ver.dient“

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Gut 50 Beschäftigte aus Kitas und der Kreisverwaltung nahmen am zweiten Warnstreiktag teil, zu dem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Odenwaldkreis aufgerufen hatte.

Auf der Eröffnungskundgebung vor dem Landratsamt machte Britta Ziefle (Michelstadt), Vertrauensleutesprecherin der Kreisverwaltung, deutlich:

„Angesichts der stark gestiegenen Preise sind die Tarifforderungen der Gewerkschaft ver.di vollauf berechtigt.

Die Beschäftigten brauchen deutliche tabellenwirksame Entgelterhöhungen, um ihre Rechnungen bezahlen zu können.

Vor allem kleine und mittlere Einkommen müssen sehr deutlich erhöht werden“, begründete Ziefle die Tarifforderung der Gewerkschaft ver.di.

Gefordert werden eine tabellenwirksame Entgelterhöhungen von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat, 2oo Euro mehr für Auszubildende, Studierende und Praktikant*innen und eine unbefristete Übernahme der Auszubildenden.

Nach der Eröffnungskundgebung folgte ein Demonstrationszug durch die Erbacher Innenstadt. Auf der Abschlusskundgebung auf dem Platz an der Kreuzung Hauptstraße/Werner von Siemens-Straße forderte der Odenwälder ver.di-Vorsitzende Andreas Hennemann (Brombachtal) deutliche Lohnerhöhungen, mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

„Unsere Arbeit ist systemrelevant, sie muss endlich auch entsprechend bezahlt werden. Wir sind hier, um deutlich zu machen, dass wir hinter den Forderungen der Gewerkschaft ver.di stehen.

Das Angebot der öffentlichen Arbeitgeber ist respektlos. Deshalb sind wir im Warnstreik, um für unsere berechtigten Forderungen Druck zu machen“.

Horst Raupp (Darmstadt), Regionssekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Südhessen, überbrachte die solidarischen Grüße des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften.

„Die Beschäftigten in den Kitas, im Gesundheitswesen, in der Pflege, in den Sozial- und Erziehungsberufen und in der öffentlichen Verwaltung haben höhere Einkommen im wahrsten Sinne des Wortes ver.dient. Die massiv gestiegenen Preise eilen den Löhnen davon.

Wir können es uns nicht leisten, dass in wichtigen Bereichen die Fachkräfte und der Nachwuchs fehlen, weil die Bezahlung nicht stimmt“. Unter dem Applaus der Kundgebungsteilnehmer*innen machte Raupp deutlich: „Die gewerkschaftlichen Forderungen sind notwendig, gerecht und finanzierbar.

Die Wiedereinführung der Vermögensteuer, eine einmalige Vermögensabgabe für Superreiche und eine Übergewinnsteuer für Konzerne sind Instrumente, um das notwendige Geld in die öffentlichen Kassen zu spülen. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten, sie müssen nur genutzt werden.

Die Politik muss das Geld dort abholen, wo es im Überfluss vorhanden ist, sinnlos rumliegt oder hinterzogen wird. Steuern sind zum Steuern da.“

Seit Beginn der Tarifrunden öffentlichen Dienst und Post hat die Gewerkschaft ver.di bundesweit 46.000 neue Mitglieder gewonnen. Raupp betonte: „Durchsetzungsstark sind die Gewerkschaften nur durch ihre Mitglieder.

Umso wichtiger ist es, dass die Gewerkschaften eine starke Gemeinschaft bleiben, neue Mitglieder gewinnen und stärker werden. Jetzt ist der perfekte Moment, Mitglied zu werden.

Wer jetzt beitritt, stärkt die Verhandlungsposition und die Durchsetzungsmacht der Gewerkschaften und damit die Chancen auf einen gemeinsamen Erfolg. Wer sich jetzt engagiert, kann die eigenen Interessen und die aller Beschäftigten wirkungsvoller durchsetzen“.