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Und wieder ein paar WindrÀder mehr!

Heute schreibt Jakob Ihrig, Raubach, posthum in seinem Satirebeitrag ĂŒber das „BĂŒrgermeisterparkett“ und die geplante Erweiterung der OdenwĂ€lder Spargellandschaft im Höhendorf WĂŒrzberg

ODENWALD / MICHELSTADT. - Am 20. MĂ€rz 2018 stellten die EGO (Energiegenossenschaft Odenwald) und die Entega in der Odenwaldhalle, Michelstadt, ihre VerspargelungsplĂ€ne fĂŒr WĂŒrzberg vor.

Der Ort war mit Bedacht gewĂ€hlt! BerĂŒhmt ist schließlich das dortige „BĂŒrgermeisterparkett“, das schon bei seiner Verlegung den Weg in die Wohnstuben diverser Kommunalpolitiker fand. Solcherlei verbindet und das ist nun mal der Grund, warum die EGO vom Erbacher „Palast der Energie“, bei der grĂŒnen DarmstĂ€dter Entega am Katzentisch mitspielen darf.

Sie soll die lokalen Polittölpel einlullen! Wer könnte dies besser als die Chefs der EGO, schließlich haben beide das DrĂŒckerhandwerk bei einem lokalen Kreditinstitut von der Pieke auf gelernt.

Mit von der Partie in der Odenwaldhalle war auch Florian Voigt - ebenfalls kein Unbekannter. Als ehemaliger EGO-„Windkraftprofi“ hatte er bereits 2011 in höchsten Tönen fĂŒr den mittlerweile bundesweit bekannten Olt-OREG Rotor geworben.

Mit diesem Projekt haben der Kreis und LĂŒtzelbach zwischenzeitlich rund 1 Million Euro an Steuergeldern in den Sand gesetzt. Heute arbeitet Herr Voigt als „Fachexperte“ bei der Windkraftpropaganda- Agentur des grĂŒnen hessischen Wirtschaftsministers. DafĂŒr hat es dann wohl gereicht.

Insgesamt konnten die Entega-Einluller trotz lokaler UnterstĂŒtzung vom „Palast der Energie“ und Al Wazirs Propagandatrupp in der Diskussion kaum einen Fuß auf den Boden bekommen. Das „BĂŒrgermeisterparkett“ der Odenwaldhalle war dann wohl doch zu glatt.

RĂ€tselhaft trotzdem, warum die Stadt Michelstadt ihre FlĂ€chen fĂŒr diesen Frevel verpachten will? Die FlĂ€chen liegen im Bereich des Windkraft-FlĂ€chennutzungsplans der Odenwald Gemeinden. Dass dieser vom grĂŒnen DarmstĂ€dter Öko-RP und vom zustĂ€ndigen grĂŒnen Verwaltungsgericht abgelehnt wurde, hat der MichelstĂ€dter BĂŒrgermeister noch nicht so recht verstanden.

Er meint wohl, er könne einen weiteren Ausbau verhindern, wenn man nur diese FlĂ€chen jetzt opfere. Außerdem ist er der Meinung, dass Windkraft auch in windschwachen Mittelgebirgen durchaus Sinn macht. Das sind natĂŒrlich genau die SchlĂŒsselfiguren, die Projektierer suchen. Sie sind es schließlich gewohnt, das Brett an der dĂŒmmsten Stelle zu bohren.

Im Endeffekt werden jetzt zunĂ€chst die FlĂ€chen des kommunalen FlĂ€chennutzungsplans bebaut und wenn dieser abgelehnt ist, noch die FlĂ€chen des Regionalplans, sobald dieser rechtskrĂ€ftig ist. Da beides noch Jahre dauern wird, kann im Endeffekt ĂŒberall gebaut werden.

Es ist also absoluter Blödsinn, die infrage kommenden FlĂ€chen jetzt zu verpachten. Aber Blödsinn war auch der Bau des Olt-OREG Rotors und die Entwicklung des kommunalen FlĂ€chennutzungsplans. In beiden FĂ€llen hatten die BĂŒrgerinitiativen klar abgeraten und aufgezeigt, zu welchem Desaster beides fĂŒhrt. Und genau das ist eingetreten.

Es sind nun mal nicht immer die hellsten Kerzen am Weihnachtsbaum, die wir in den kommunalen Gremien und der öffentlichen Verwaltung vorfinden. FĂŒr unsere GrĂŒnInnen in Wiesbaden und Darmstadt ist es dann leider ein leichtes Spiel, ihre umweltzerstörende Politik fernab von ihren WĂ€hlern durchzusetzen.