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Kita-Leiterin Ute Emig geht in den Ruhestand

Wenn Ute Emig jetzt mehr Freiraum hat, dann freut sie sich unter anderem darauf, „nicht mehr ständig auf die Uhr zu schauen“, wie sie sagt. Foto: Bernhard Bergmann

BEERFELDEN. - Nach 46 Jahren als Erzieherin – davon 41 als Leiterin – in der evangelischen Kindertagesstätte in Beerfelden geht Ute Emig nun Ende des Monats in den Ruhestand.

„1977 habe ich, nach der Fachschule in Oberursel, hier mit dem Anerkennungsjahr begonnen“, erinnert sich die 65-Jährige, die aus dem Sensbachtal stammt, wo sie auch heute noch wohnt.

Bereits das Vorpraktikum 1974/75 hatte sie in diesem Kindergarten absolviert. Auch als Leiterin, die naturgemäß immer recht viel Zeit mit Verwaltung verbringt, blieb ihr die andere Seite der Arbeit wichtig.

„Oft war ich vormittags in der Gruppe und dann nachmittags im Büro. Ich hatte ja den Beruf gewählt, weil ich mit den Kindern arbeiten wollte.“

Einen großen Teil der Verwaltung übernimmt seit sechs Jahren die Gemeindeübergreifende Trägerschaft der Kindertagesstätten im Dekanat, „aber wir haben immer noch viel zu dokumentieren“, sagt Ute Emig.

Die Veränderungen, welche die engagierte Erzieherin im Lauf von über viereinhalb Jahrzehnten miterlebt hat, sind gravierend; das liegt auf der Hand bei einem so langen Zeitraum.

Sinnfällig markiert werden Eckpunkte etwa von der rein manuellen Schreibmaschine auf der einen Seite und dem Computer mit eigenem Kita-Verwaltungsprogramm auf der anderen.

Und auch sprachlich hat sich manches verändert: von „Kindergarten“ zu „Kindertagesstätte“, von der „Tante“, wie man die Mitarbeiterinnen – damals ausnahmslos Frauen, heute immerhin mit einem Mann im Team – nannte, zur Anrede mit den Vornamen.

Außerdem nimmt die scheidende Leiterin wahr, dass „Familie total im Wandel“ sei. Eltern arbeiteten heute oft im Schichtbetrieb, es gebe mehr Alleinerziehende. Überhaupt sei auch die Arbeit mit den Eltern sehr wichtig.

Sie war gerne da. Den Ausschlag, doch mal über das Thema Ruhestand nachzudenken, gab, das verrät sie, die Frage eines Kindes: „Bist Du Oma?“ – „Da dachte ich: Ute, jetzt wird es Zeit.“

Für Pfarrer Roger Frohmuth, der neben seinen sonstigen Aufgaben auch für die Kindertagesstätte zuständig ist, ist die „Kita eine große Bereicherung für die Kirchengemeinde.“

Der Pfarrer erinnert daran, dass schon viele der heutigen Eltern als Kinder hier waren, etliche kennen Ute Emig noch aus dieser Zeit – und umgekehrt. „Sie kennt alle Namen, alle Zusammenhänge“, staunt Pfarrer Frohmuth.

Verabschiedet wird Ute Emig im Rahmen eines Gottesdienstes, der am Sonntag, 22. Oktober, um 10 Uhr in der Martinskirche beginnt. Ihre Nachfolge wird Kerstin Buchwald-Pröhl antreten, die derzeit noch kommissarisch die Leitung der Evangelischen Kita „Unterm Regenbogen“ in Kirchbrombach innehat.