Werner Kaltenborn erzÀhlt Wissenswertes im Dorftreff Olfen
OLFEN. - Gastredner beim jĂŒngsten Olfener Dorftreff war Architekt Werner Kaltenborn, der mit seiner Frau Maritta die lĂ€ndliche Stille im Olfener Tal der turbulenten GroĂstadt Mannheim vorzieht, wann immer es möglich ist.
Hier können beide auf ihrem restaurierten Bauernhof ihre kreativen FĂ€higkeiten entfalten. So lautete das Motto auch: âOlfen - ein poetischer Ortâ.
Trotz der Hitze war an diesem Nachmittag ein interessierter Zuhörerkreis ins Gasthaus âZum SpĂ€lterwaldâ gekommen, um dem sehr anregenden, vergnĂŒglichen aber auch nachdenklich stimmenden ErzĂ€hlungen zu folgen, die er in den vergangenen Jahren, hier in lĂ€ndlicher Ruhe, zu Papier brachte und fĂŒr die er viel Beifall erntete.
Der Bogen spannte sich von der amĂŒsanten Geschichte eines Bauern, seiner vier HĂŒhner, der FuĂballweltmeisterschaft 1990 und eines Fuchses mit Namen MathĂ€us, weiter zur nachdenklich machenden ErzĂ€hlung âDas SchilderhĂ€uschenâ, mit dem Grundthema des Ăberlebenswillens der Menschen nach Kriegsende 1945.
Als Architekt entwarf Kaltenborn in Mannheim neben zahlreichen GebÀuden auch Bauabschnitte in der Mannheimer Vollzugsanstalt, wodurch er einen Einblick in das Leben der dort Einsitzenden bekam.
Die oft miserablen EssensverhĂ€ltnisse prangerte Kaltenborn in der ErzĂ€hlung âSpaghetti-Kriegâ an. Der Aufstand der Einsitzenden in dieser Geschichte soll wirklich geholfen haben.
Als begeisterte Griechenland-Urlauber schmuggelte Werner Kaltenborn einen vermeintlichen Fund durch den Zoll, ein Knöchelchen aus Ur-Zeiten, das sich aber im Reiss-Museum als ein StĂŒck Pedal eines Kinderfahrrades herausstellte.
Mit seinem Roman âNah-Ost Kanal, der Weg zum Frieden?â drĂŒckt Kaltenborn seine Hoffnung auf Frieden zwischen Israel und Palestina aus.
Das Schreiben bestimmte einen wesentlichen Zeitabschnitt seiner Tage, bereichert durch konsequentes Klavierspiel. In den Jahren entstanden neben vielen Kurzgeschichten die Romane: âDas Pariser Torâ, âIch oder der Haiâ, âDie 7. Posaune von Jerichoâ.
Horst Schnur bezog als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft eingangs auch Maritta Kaltenborn in die BegrĂŒĂung ein. Sie arbeitet seit 1977 als Kunstschmiedin und ist die einzige deutsche SchmiedekĂŒnstlerin.
In ihrer Olfener Schmiede kreierte sie viele Plastiken und Kunstwerke fĂŒr die StraĂenrĂ€ume in stĂ€dtischen FuĂgĂ€ngerzonen. Eine lebensgroĂe Gruppe schenkte sie Olfen an der MĂŒhlbrĂŒcke zur Erinnerung an den Bernds Jockel, den letzten Olfener Schweinehirten.
Schnur erinnerte an die gut besuchte Fahrt zur Landesgartenschau in Bad Schwalbach und an den nĂ€chsten Dorftreff am 28. August mit Dr. Raimund Keysser und seinem Reisebericht ĂŒber die Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking.