Stolpersteinrundgang zum Gedenken der Pogromnacht in Michelstadt
MICHELSTADT. - Nachdem das Gedenken an die Pogromnacht im vergangenen Jahr corona-bedingt nur deutlich eingeschränkt stattfinden konnte, wird dieses Gedenken an die Nacht des 9. November 1938 in diesem Jahr wieder durchgeführt.
Veranstalter ist in diesem Jahr das Gymnasium Michelstadt in Zusammenarbeit mit der Stadt Michelstadt.
Die in Michelstadt sowie in anderen Städten und Gemeinden im gesamten Bundesgebiet und 26 weiteren Ländern verlegten Stolpersteine halten mit den eingravierten Namen die Erinnerung an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wach, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, deportiert, ermordet oder vertrieben wurden.
Die Initiative, die 1992 vom Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen wurde, will den NS-Opfern, die in Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, auf diese Art und Weise ihre Namen zurückzugeben.
Die Stolpersteine, die niveaugleich in das Pflaster der Gehwege eingelassen sind, bieten den überlebenden Angehörigen aber auch einen Ort, an dem sie um ihre Toten trauern und für sie beten können.
Mit der Gedenkveranstaltung in Michelstadt, die in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt und der örtlichen Stolpersteininitiative stattfindet, soll an die 59 hiesigen Opfer erinnert und die Bedeutung des gemeinsamen Gedenkens und Wirkens für den Frieden von Menschen aller Generationen und Religionen unterstrichen werden
Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, dem 9. November 2021, um 11.30 Uhr vor dem historischen Rathaus mit einer musikalischen Einleitung durch die Künstlerin Albena Vogel sowie einem Totengebet von Vorbeter Roman Melamed.
Danach begrüßen Bürgermeister Dr. Tobias Robischon sowie Studiendirektor Franz Bürkle (Gymnasium Michelstadt) und Pfarrer Michel Rohr die Anwesenden, und werden Texte und Gedanken zur Pogromnacht übermitteln.
Auch in diesem Jahr sind Lehrerinnen, Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Michelstadt an der Programmgestaltung beteiligt und werden, anders wie in den vergangenen Jahren, zu allen verlegten Stolpersteinen gehen. Zum christlichen und jüdischen Gedenken werden durch die Schülerinnen und Schüler jeweils eine Rose und ein Kieselstein niedergelegt.