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International prÀsent, regional vernetzt

Austausch: Landrat Frank Matiaske (links) spricht im Haus der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) in Erbach mit dem GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Frankfurt/Rhein-Main GmbH, Eric Menges. OREG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marius Schwabe (rechts) tauscht sich mit Oliver Schwebel aus, der zuvor die Studie „Frankfurt/Rhein-Main 2030“ prĂ€sentiert hat. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Landrat sieht in Regional-Marketing etliche Chancen: Studie definiert Ziele fĂŒr 2030

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Will der Odenwaldkreis bei auslĂ€ndischen Unternehmen fĂŒr Aufmerksamkeit sorgen, sollte er seine Strategie fortsetzen, sich als der Standort in der Rhein-Main-Region mit der grĂ¶ĂŸten Kompetenz in der Verarbeitung von Kunststoff und Kautschuk darzustellen.

Das ist am Mittwochabend, 15. August, bei einer Veranstaltung im Haus der Odenwald-Regional-Gesellschaft in Erbach deutlich geworden. „Sich als ,home of plastic and rubber‘ zu positionieren, ist gut“, hob Eric Menges, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Frankfurt/Rhein-Main (FRM) GmbH vor ReprĂ€sentanten der Kreispolitik, BĂŒrgermeistern und Unternehmensvertretern hervor.

Die Gesellschaft ist fĂŒr das Marketing der Wirtschaftsregion im Ausland zustĂ€ndig. Der Odenwaldkreis ist auf Betreiben von Landrat Frank Matiaske seit Mitte 2016 Mitglied der FRM GmbH.

Matiaske pflichtete Menges bei. „Wer den Odenwaldkreis nur mit Landwirtschaft oder Tourismus gleichsetzt, irrt. Diese beiden Branchen sind wichtig, aber der Kreis ist vor allem darĂŒber hinaus ein starker Wirtschaftsstandort.

Allein in der Kunststoff- und Kautschuk-Branche gibt es 70 Unternehmen. Hier haben wir die Nase vorn.“ Die Mitgliedschaft des Kreises in der FRM GmbH biete die einmalige Chance, diesen Standortvorteil international zu vermarkten.

Zugleich ermögliche sie dem Odenwaldkreis, sich in der Diskussion ĂŒber die weitere Entwicklung der Metropolregion Gehör zu verschaffen, fĂŒgte der Landrat mit Blick auf die Studie „Frankfurt/Rhein-Main 2030“ hervor, deren Ergebnisse Oliver Schwebel in der Veranstaltung vorstellte.

Schwebel ist GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Frankfurter Wirtschaftsförderung. Zwischenzeitlich war er Mit-GeschĂ€ftsfĂŒhrer der FRM GmbH und als solcher fĂŒr die Untersuchung verantwortlich.

Sie entwirft nach einer ausfĂŒhrlichen Analyse der Region und einer Umfrage unter mehr als 500 Akteuren eine Entwicklungsstrategie mit etlichen konkreten Zielen, die bis 2030 verwirklicht sein sollen. Als Beispiele nannte Schwebel eine „schnelle, sichere und bequeme Verkehrsinfrastruktur“ mit der Anregung, die Odenwaldbahn zu elektrifizieren, um schĂ€dliche Emissionen zu senken.

„Die BewĂ€ltigung der Verkehrsprobleme in der Region gemeinsam anzugehen, ist neu. Davon wird auch der Odenwaldkreis profitieren“, so Matiaske. Schwebel nannte als weiteres Ziel, die Region als „digitalen Vorreiter“ zu positionieren, wofĂŒr der Odenwaldkreis schon viel getan habe. „Das ist fĂŒr Unternehmen wichtig. Wo das nicht stattfindet, schrumpfen Kommunen.“

Zu den in der Studie definierten Zielen gehören außerdem die Schaffung von „Gesundheitsorten auf einem hohen internationalen Niveau“, eine gemeinsame Abstimmung in der Entwicklung von Wohnraum, FachkrĂ€ftesicherung und das Bewusstsein einer saubereren Umwelt.

„Der Odenwaldkreis hat die Chance, gerade an diesen Entwicklungen teilzuhaben und seinen Beitrag dazu zu leisten. Der engere Ballungsraum um Frankfurt herum braucht uns, so wie wir ihn brauchen. Wir mĂŒssen bereit sein, immer mehr ĂŒber Stadt- und Kreisgrenzen hinauszudenken“, sagte Landrat Matiaske.

Im Zusammenhang mit dem Ziel, die Region als „international angesagten Wirtschafts- und Arbeitsstandort“ zu sehen, wurde deutlich, dass der Odenwaldkreis fĂŒr auslĂ€ndische Firmen durchaus interessant sein kann, auch wenn er nicht in der direkten Nachbarschaft zu Frankfurt liegt.

Sein Ziel vom Flughafen aus in einer Stunde zu erreichen, sei fĂŒr jene Unternehmen völlig normal, so Schwebel. Menges hob hervor, dass bereits zahlreiche internationale Firmen im Kreis ansĂ€ssig seien, zum Beispiel Pirelli in Breuberg.