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Windkraft-Demo: „Großer Schaden für uns alle ... Milliarden für wenige“

Rund 200 Odenwälder waren dem Aufruf der Bürgerinitiativen Siedelsbrunn und Ulfenbachtal gefolgt und verdeutlichten ihre Position zu fragwürdigen Genehmigungen für Windkraftanlagen in Gebieten mit streng geschützten Tieren

ODENWALD / HEPPENHEIM. - „Mit wenig Text alles sagen“, wollten Windkraftgegner der Bürgerinitiativen Siedelsbrunn und Ulfenbachtal anlässlich des Wahlkampfauftritts von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Heppenheim am heutigen Freitag, 22. September, und hatten zur Demonstration aufgerufen.

„Auf unser Anliegen aufmerksam machen“

„Wir wollen mit unserem Demonstrationszug durch Heppenheim, gemeinsam laut, frech und einzigartig auf unser Anliegen, der Veränderung einer zunehmend Mensch, Tier und Natur verachtende Energiepolitik aufmerksam machen“, hatte Demonstrationsleiter Udo Bergfeld angekündigt.

„Mit voller Kraft voraus“

Rund 200 Odenwälder waren gekommen und zogen, der Vorgabe folgend, vom Europaplatz durch die Bergsträßer Kreisstadt.

„Mit voller Kraft voraus“, zog der friedliche Demonstrationszug mit mehreren lautstarken Trommlern, Trillerpfeifen, selbst gefertigten Transparenten und Plakaten mit Traktoren an der Spitze und dem Ende in Begleitung starker Polizeikräfte zur Kundgebung im nördlichen Teil des Parkhofs.

Teils witzige und hintergrĂĽndige Karikaturen

Die plakativ offenbarten Aussagen waren vielfältig, teils witzig und hintergründig, zielten gleichwohl gemeinsam auf die Verhinderung bzw. den Stopp „der Verspargelung unserer einzigartig schönen Naturlandschaft, in der zahllose oft streng geschützte Tierarten leben“, wie die Demonstranten bekundeten.

Für das gemeinsame Anliegen waren die Demonstrationsteilnehmer durchaus erfindungsreich und frech, keineswegs jedoch beleidigend. So waren unter dem Titel „Grie Soß“ die hessischen Koalitionspartner Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (GRÜNE ) und Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) als Windkraftköche abgebildet und untertitelt mit „2 Ökobanausen verderben den Brei“.

„Think global: Regenwald aufforsten – act lokal: Odenwald abholzen“

„Großer Schaden für uns alle ….. Milliarden für nur wenige“, verdeutlichte den „Windwahn“ mit „ausschließlichem Nutzen für profitgierige Windmüller zu Lasten der Allgemeinheit“.

„Think global: Regenwald aufforsten – act lokal: Odenwald abholzen“ skizzierte „Doppelzüngigkeit der Windkraftbetreiber und -befürworter.

„Schwachwind-Schwachsinn“

„Schwachwind-Schwachsinn“ mit einer Karikatur, bei der das Windrad mit Barem aus EEG-Zulagen gefüttert wird, allerdings weniger Strom, denn wenig gut riechender Exkremente produziert werden, fand viele lachende und zustimmende Bewunderer.

„Es reicht, Frau Lindscheid“

Über „Windtollwut gefährdeter Bezirk“, „Stoppt diesen Irrsinn“, bis zur Ansage an die Darmstädter Regierungspräsidentin „Es reicht, Frau Lindscheid“ fanden weitere Ansichten der Demonstranten bildliche Aussagekraft.

„Ich bin ein Odenwälder“

Plakate mit Schwarzstörchen, Eulen oder Rotmilanen machten aufmerksam auf die bedrohten, streng geschützten Tiere, die in den Odenwälder Windkraftgebieten Stillfüssel, Kahlberg und Greiner Eck leben und dort „auf dem windigen Altar der Windmüller geopfert“ werden sollen.

Das sagte ein Demonstrationsteilnehmer aus dem Odenwald, der, wie viele seiner - auch weiblichen - MitstreiterInnen, ein klares Bekenntnis plakativ in großen Lettern offenbarte: „Ich bin ein Odenwälder“.