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„Bleibt aufrecht fĂŒr das Evangelium!“

PrÀses Dr. Michael Vollmer (links) spricht Wolfgang Kettler einen Segen zu. Der langjÀhrige Mitarbeiter des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald wurde in den Ruhestand verabschiedet.

Wolfgang Kettler, langjÀhriger Mitarbeiter des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald, wird offiziell in den Ruhestand verabschiedet

ODENWALD. - „Wenn ich an Wolfgang Kettler denke, fĂ€llt mir ein: Er ist ein freundlicher, kontaktfreudiger, umtriebiger, humorvoller und ideenreicher Mensch“, sagt der pensionierte Pfarrer Richard Felsing, „ein angenehmer Kooperator.“

Seine Aussage ertönt neben denen von etlichen anderen Wegbegleitern aus dem Lautsprecher in der KleestÀdter Kirche. Eine Stimmencollage der besonderen Art, erinnerte sie an die langjÀhrige Mitarbeit bei Radio Wein-Welle.

Seit 1. Oktober ist Diakon Wolfgang Kettler im Ruhestand. Er war im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald viele Jahre zustĂ€ndig fĂŒr die Arbeit mit Menschen in der zweiten LebenshĂ€lfte. In der Andacht vor der Herbstsynode wurde er nun offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

Geboren 1952 in Peine bei Hannover, wuchs Wolfgang Kettler in DĂŒsseldorf auf. Er ließ sich zum Diakon und zum staatlich anerkannten Erzieher mit Schwerpunkt Jugendarbeit ausbilden. Bis 1985 war er in Nordrhein-Westfalen in der kirchlichen und stĂ€dtischen Jugendarbeit und stationĂ€ren Jugendhilfe tĂ€tig.

Am 1. November 1985 fing Kettler dann bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau an (EKHN), und zwar als Gemeindediakon in den Kirchengemeinden Babenhausen und Harreshausen.

Von 2001 an war er als „Diakon im gemeindepĂ€dagogischen Dienst“ fĂŒr den Konfirmandenunterricht mit Vorstellungsgottesdiensten und Konfirmationen in vakanten Kirchengemeinden sowie der Seniorenarbeit fĂŒr das Evangelische Dekanat Groß-Umstadt tĂ€tig. Dieses wurde 2010 nach der Fusion mit dem Dekanat Reinheim zum Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald. Seitdem war Kettler Referent fĂŒr die Arbeit mit Menschen in der zweiten LebenshĂ€lfte/Fachbereich 60plus.

Bei den Frauenhilfen ein Stein im Brett

Er sei eine „große Hilfe“ gewesen, erinnert sich der frĂŒhere Groß-UmstĂ€dter Dekan Heinz-Walter Laubscheer an Wolfgang Kettler in der Collage der WeggefĂ€hrten. In der damaligen Zeit habe es viele Vakanzen gegeben und Kettler sei hĂ€ufig fĂŒr den Konfirmandenunterricht eingesprungen, habe aber auch Frauenhilfen geleitet, bei denen er „ein Stein im Brett“ gehabt habe, so Laubscheer.

Kettler engagierte sich viele Jahre lang in der Mitarbeitendenvertretung. Er initiierte unter anderem den „Treffpunkt fĂŒr MĂ€nner, die ihre Angehörigen pflegen“, fĂŒr den er 2013 mit dem hessischen Demografiepreis ausgezeichnet wurde, Seniorenreisen und den „Urlaub ohne Koffer“. DarĂŒber hinaus verantwortete er die Sendung „Damals und heute“ bei Radio Wein-Welle und engagierte sich in sozialpolitischen Gremien.

„Welche Vielzahl von Begegnungen“, sagte PrĂ€ses Dr. Michael Vollmer in seiner WĂŒrdigung, „immer mit Deinem wachen Interesse, stets mit warmherziger Zugewandtheit, oft mit Deiner Gitarre, sowohl als Zuhörer als auch von fundierten Meinungen erfĂŒllter Redner mit sonorer unverkennbarer Stimme, Helfer in vielen Notlagen, als spĂ€tabendlicher Steuerer des Dekanatsbusses und vielfach sonst.“

Vollmer dankte ihm im Namen der Kolleginnen und Kollegen, des Dekanatssynodalvorstandes und der vielen Menschen, denen Kettler in seinem Dienst begegnet sei, segnete ihn und wĂŒnschte ihm und seiner Familie alles Gute.

1977 habe sein Dienst in der evangelischen Kirche begonnen, sagte Kettler. Es seien 40 Jahre mit vielen Begegnungen und der Zusammenarbeit mit vielen Haupt-, Neben- und Ehrenamtlichen gewesen. „Bestimmend fĂŒr meine Arbeit war immer das Doppelgebot der Liebe“, sagte der 65-JĂ€hrige, „die Liebe zu Gott und zum NĂ€chsten.“ Er verabschiedete sich mit: „Bleibt aufrecht fĂŒr das Evangelium, fĂŒr die gute Nachricht!“

HINTERGRUND

Diakon/Diakonin

Ein Diakon (griech. Diener) war in der Alten Kirche der Gehilfe des Bischofs, der sich in besonderer Weise um die ArmenfĂŒrsorge kĂŒmmerte (Apostelgeschichte 6,1-7). In der evangelischen Kirche werden mit Diakon Mitarbeiter in Gemeinde und Diakonie bezeichnet, wĂ€hrend es sich etwa in der römisch-katholischen Kirche um die nĂ€chstniedere Weihestufe nach dem Priester handelt. In Deutschland gibt es eine Reihe von Diakonen- und Diakoninnengemeinschaften. Quelle: Evangelische Kirche in Deutschland, Glaubens-ABC