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Im Schulgarten berĂĽhren sich Himmel und Erde

Sie planen immer weiter: Harald Sillak, Thomas Wilcke und Reinhold Hoffmann (von links) im Alten Schulgarten in Rothenberg. Foto: Bernhard Bergmann

ROTHENBERG. - Der Alte Schulgarten, unterhalb des Rothenberger Friedhofs gelegen, gehört, obwohl er nach der Schule benannt ist, aufgrund eines lange zurückliegenden Grundstückstausches zur evangelischen Kirchengemeinde.

Pfarrer Reinhold Hoffmann, Thomas Wilcke und Harald Sillak haben zusammen mit vielen ehrenamtlichen helfenden Händen im Herbst 2020 damit begonnen, diesen komplett verwilderten und überwachsenen Garten herzurichten und gleichsam als erste Ernte für ihre Mühe im darauffolgenden Sommer einen Förderbescheid des Landes Hessen für das Projekt erhalten.

Inzwischen ist im Alten Schulgarten noch einiges weitere gewachsen, im wirklichen wie im übertragenen Sinn: Ein Halbrund von Bänken lädt ein zum geselligen Beisammensein in einem idyllischen Ambiente.

Weil die Grundschule nur fünf Minuten entfernt ist, ist der Schulgarten bei milden Temperaturen auch so etwas wie ein grünes Klassenzimmer. „Ich werde auf jeden Fall im Sommer Religionsunterricht hier halten“, plant Pfarrer Hoffmann.

Insgesamt sei dieser Garten als offenes Grundstück gedacht, betonen Hoffmann, Wilcke und Sillak. Vereine seien eingeladen, hier etwas zu tun, von Freilicht-Theateraufführungen und Konzerten war schon mal die Rede – nicht zu laut indes, es gelte „Respekt vor der Nachbarschaft“, dem Friedhof nämlich. „Auf jeden Fall soll der Flecken friedlich und ruhig genutzt werden“ – das wünschen sich die drei.

Ohne Hilfe freilich gäbe es all das, was hier schon erwachsen ist, nicht: Dankbar sind die drei „Schulgärtner“ Sägewerksinhaber Andreas Ihrig, der die Holzlatten für die Bänke zur Verfügung gestellt hat.

Montiert hat diese die Zimmerei Sillak-Geyer, Schlosser Harry Foshag hat dabei ebenfalls mitgewirkt. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Rothenberg, dessen Vorsitzender Thomas Wilcke ist, hat die Arbeiten koordiniert, und die Ehrenamtsagentur des Odenwaldkreises hat das Projekt mit unterstützt.

Auch ein Gottesdienst ist hier schon gefeiert worden, zur offiziellen Eröffnung des neuen Platzes. Und in diesem Zusammenhang ist ein Kunstwerk zu nennen, welches seit kurzem im Schulgarten steht: eine Himmelseiter.

Im Alten Testament wird berichtet, wie Jakob von einer Leiter träumt, die Himmel und Erde verbindet. Dieses Motiv haben Harald Sillak und Thomas Wilcke nach einer Skizze Sillaks gemeinsam als Holzskulptur gestaltet. Ein Ort, wo der Himmel die Erde berührt – auch das kann und soll dieser neu entstandene Platz sein.