Infoveranstaltung: Energie zweifach genutzt
ODENWALDKREIS / ERBACH. - Unter dem Motto „Energie zweifach nutzen“ fand am Dienstag, 14. März, im katholischen Gemeindezentrum in Erbach eine Informationsveranstaltung des BUND Odenwald statt. Sprecher Harald Hoppe stellte in seiner Begrüßung die Vorteile der Kraftwärmekopplung (KWK) vor, für die sich der Umweltverband aus geopolitischen Erwägungen zum Klimawandel einsetzt.
Die bekannten Schwächen der regenerativen Energiequellen Wind und Sonnenlicht können durch die seit Jahrzehnten erfolgreich entwickelte Verbrennungstechnologie im Sinne von Netzstabilität und Lückenausgleich für eine Übergangsphase gemildert werden.
Die Referentin des Abends – Andrea Graf – ist beim BUND-Hessen für die Bewerbung der Technologie durch eine Förderung des Landes Hessen eingesetzt. Frau Graf führte in einem hervorragend gestalteten Vortrag in das Funktionsprinzip der Anlagen ein und erläuterte die Einsatzgebiete und Fördermöglichkeiten.
Anlagen mit Kraftwärmekopplung erzeugen Strom und nutzen zugleich die Abwärme für Heizung oder Warmwasser im Gebäude. Als Verbrennungsmedien kommen Heizöl, Gas, Holzpellets, Holzhackschnitzel zum Einsatz. Die Feuerungskessel treiben einen Stromgenerator an, der für möglichst lange Zeit des Jahres laufen soll.
Die Geräte können praktisch in jedes Gebäude eingesetzt, an bestehende Anlagen und an die unterschiedlichsten Bedürfnisse angepasst werden. Auf dem Markt sind Anlagen für Einfamilienhäuser bis hin zu Großanlagen für die Industrie verfügbar.
Aus ihrer Marktrecherche konnte Frau Graf Beispiele ausgeführter Anlagen vorstellen – die älteste läuft seit 1994 – und zeigte die Amortisationszeiten auf, die beeindruckend sind. Manche Anlagen hatten bereits nach drei Jahren ihre Investitionskosten durch die Einsparungen im Heizungs- und Stromverbrauchssektor eingespielt.
Die staatliche Förderung erstreckt sich auf Investitionszuschüsse und die Vergütung der Stromproduktion. Derzeit sind durch die aktuellen gesetzlichen Regelungen bis zu 22ct pro Kilowattstunde erzielbar, sodass sich eine Alternativrechnung in jedem Fall lohnt.
Die Referentin wies auf die Wichtigkeit einer individuellen Beratung durch sachverständige Büros hin, die über ausreichende Erfahrungen mit der Technologie verfügen. Der BUND hat entsprechende Adressen gesammelt.
In der Diskussion mit dem Publikum wurden auch die neuesten Entwicklungen der Gerätetechnik erläutert. So sind im Augenblick Sterling-Motoren zur Stromerzeugung vor der Markteinführung, die bis zu 4 kW Leistung erbringen können und die mit einem Holzpellet-Kessel kombinierbar sind.
Abschließend erläuterte Frau Graf die Unterschiede in der Markteinführung in Hessen. Sie nannte die Energiegenossenschaft Gießen, die sich auf KWK-Anlagen als eines ihrer Arbeitsfelder spezialisiert hat. Für den Odenwald sei eine ähnliche Entwicklung wünschenswert.
Der BUND lädt Interessierte dazu ein, auf seiner Internetseite www.BUND-hessen.de/kwk Hinweise auf fachkundige Beratung einzusehen.