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„Energiepolitik ist von den Grünen ideologisch aufgezwungen“

Organisator Uo Bergfeld (rechts) begrüßte zur 61. Donnerstags-Demo in Wald-Michelbach den FDP-Fraktionschef im hessischen Landtag, René Rock.

Der liberale Landespolitiker kritisierte vor allem die ideologisch geprägte Energiepolitik der Grünen scharf.

René Rock erneut als Gastredner bei der 61. Donnerstagsdemo in Wald-Michelbach

WALD-MICHELBACH. - Rund einhundert Gäste waren zur 61. Donnerstagsdemo der Bürgerinitiativen (BI) Gegenwind Siedelsbrunn und Ulfenbachtal gekommen. Als Gastredner konnte Udo Bergfeld bereits zum 2. Mal René Rock vor dem Rathaus in Wald-Michelbach begrüßen.

René Rock (50) ist seit 2001 Fraktionsgeschäftsführer der FDP-Fraktion im Kreistag Offenbach und seit 2017 Vorsitzender der FDP-Fraktion im hessischen Landtag und Spitzenkandidat seiner Partei für die hessische Landtagswahl 2018.

René Rock erzählte davon, wie entschleunigend es sei, aus dem Rhein-Main-Gebiet in den Odenwald zu fahren. Er könne die Menschen sehr gut verstehen, die hier leben wollten, um Ruhe zu finden, in weitgehend unberührter Natur mit wenig Industrie und dafür lieber weite Wege in Kauf nehmen, um in die Stadt zu gelangen, sagte der liberale Landespolitiker.

Es sei absolut zu verstehen, weshalb die Menschen die Windindustrieanlagen in windschwachen Mittelgebirgslandschaften und die damit einhergehende Naturzerstörung ablehnten.

Er selbst sei auch ein bekennender Windkraftgegner und das schon seit mehr als 10 Jahren. Damals kämpfte er gegen Windindustrieanlagen, die im Stadtwald von Seligenstadt entstehen sollten und zum Glück bis heute verhindert werden konnten, erklärte er stolz.

Wahrscheinlich müssten die Menschen erst mit Windkraft-Industrieanlagen konfrontiert werden und sich mit ihnen auseinandersetzen, um zu erkennen, welche dramatischen Auswirkungen diese auf Mensch, Natur und Umwelt haben.

Mittlerweile stehen mehr als 30.000 Windindustrieanlagen in Deutschland. „Wenn kein Wind weht, nutzt auch kein weiteres Windrad“, also müsse man gegen jedes neue kämpfen. „Wenn viel Wind weht, bezahlen die Bürger für das Erzeugen von überflüssigem Strom, den wir nicht brauchen. So wurden z.B. am 1. Mai 41,4 Mio. Euro sinnlos verbrannt. Das bezahlt jeder einzelne von uns“, sagte Rock.

Die Kosten aus der EEG-Umlage liegen derzeit bei über 28 Milliarden Euro, das sei sehr, sehr viel Geld, wie René Rock mehrfach betonte. Für dieses Geld könne man alle Schulen Deutschlands sanieren und in die Bildungspolitik beziehungsweise in den sozialen Wohnungsbau stecken.

Auch sei die Energiepolitik sehr unsozial. Zum Beispiel könnten sich nur Wohlhabende ein Elektroauto leisten, die ärmeren in der Bevölkerung, die einen Diesel fahren, würden jetzt durch den Abgasskandal zu einem neuen Autokauf gezwungen.

Die Energiepolitik sei von den Grünen ideologisch aufgezwungen worden, der CO² - Ausstoß aber habe trotz immenser Naturzerstörung durch die Windindustrieanlagen nicht vermindert
werden können.

René Rock gab weiter zu bedenken, dass derzeit eine Diskussion an der aktuellen Politik fast unmöglich sei. Fakten würden ignoriert, es gebe kein richtig oder falsch. Nein fast wie in der Kirche würde fast alles eingeteilt in Gut und Böse.

Deswegen sei es sehr traurig, „dass immer mehr Bürger mit Parteien liebäugeln, die weiter nach rechts abdriften und sich von der demokratischen Grundordnung entfernen“.

Den Grünen warf der Redner vor, dass sie sich noch vor Jahren an jeden einzelnen Baum gekettet hätten, damit er nicht gefällt werden dürfte und heute würde hektarweise Wald geopfert für Windräder, die keinen Beitrag leisten für eine verantwortungsvolle Energiepolitik.

„Ganz im Gegenteil, es werden Gesetze des Naturschutzes ignoriert, schützenswerte Tiere geopfert und die Menschen werden krank durch Lärm und Infraschall, der Erholungswert
einer einzigartigen Naturlandschaft wird zunichte gemacht.

Früher, als die Grünen noch Naturschützer waren, trugen sie die Kröten über die Straße und ich hatte Respekt vor ihnen. Heute wollen sie Klimaschützer sein und tragen lieber die Kröten zur Bank.“

René Rock rief die Teilnehmer der Kundgebung dazu auf, am 28. Oktober wählen zu gehen und weiter zu kämpfen für einen windindustriefreien Odenwald.

Zum Abschluß der Kundgebung lud Udo Bergfeld noch alle Bürger ein, für den Erhalt der Naturlandschaft „Odenwald“ am 25. Oktober um 19 Uhr zur 66. Donnerstagsdemo nach Wald-Michelbach zu kommen und dabei zu sein, wenn um Punkt 19 Uhr die ersten Kerzen für das 1. Odenwälder Lichtermeer entzündet werden.

Alle diejenigen, die an diesem Abend nicht in Wald-Michelbach dabei sein können, bat Udo Bergfeld ganz herzlich darum, ein Lichtermeer vor den Rathäusern im ganzen Odenwald zu entzünden, um den Odenwälder Abendhimmel zu erhellen und um damit ein klares Signal – drei Tage vor der hessischen Landtagswahl, – lautlos – frech und einzigartig – zu setzen.

„Je mehr Bürger sich aktiv daran beteiligen, umso schöner leuchtet der Odenwald an diesem Abend“, für den Erhalt unserer einzigartigen Naturlandschaft.