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Harald Buschmann trotz heftiger Kritik weiter CDU-Kreisvorsitzender

WiedergewÀhlt: Harald Buschmann (Erbach) wurde erneut zum CDU-Kreisvorsitzenden im Odenwaldkreis gewÀhlt. Foto: © by -mk-

98 Prozent der Delegierten votierten fĂŒr den Erbacher + + + Oberzent-BĂŒrgermeisterkandidat Oliver von Falkenburg erhielt als Neueinsteiger den gleichen Stimmenanteil fĂŒr seine Berufung zum Beisitzer

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - WiedergewÀhlt haben die OdenwÀlder Christdemokraten bei deren Parteitag am Samstag, 10. Februar, in Michelstadt ihren seitherigen Vorsitzenden Harald Buschmann, der ohne Gegenkandidat angetreten war.

47 von 48 Delegierten (rund 98 Prozent) votierten bei einer Gegenstimme fĂŒr den alten und neuen Vorsitzenden, der sich zuvor massiver Kritik ausgesetzt sah.

Zu Buschmanns Stellvertretern wurden Kevin Schmauß (Höchst mit 43 Stimmen, zustĂ€ndig auch fĂŒr die Öffentlichkeitsarbeit), Achim Weidmann (FrĂ€nkisch-Crumbach, 40, zustĂ€ndig auch als Mitgliederbeauftragter), Franz Röchner (Michelstadt, 35) und Ursula Barnack (Erbach, 29) bestimmt. Die Bewerberin Sabine Sauer, Reichelsheim, kam mit 19 Stimmen nicht zum Zuge.

Als SchriftfĂŒhrer einstimmig wiedergewĂ€hlt wurde Markus Wangler (Bad König) ebenso wie Dominik Pollozek (Michelstadt) als Schatzmeister. Ferner wurden 14 Beisitzer gewĂ€hlt, darunter auch der christdemokratische BĂŒrgermeisterkandidat fĂŒr die neue Stadt Oberzent, Oliver von Falkenburg, der 47 Delegiertenstimmen auf sich vereinen konnte.

Zuvor hatte der alte und neue Vorsitzende Harald Buschmann in seinem frei gehaltenen Rechenschaftsbericht die Situation der OdenwĂ€lder Christdemokraten nach deren Eintritt in die große Koalition auf Kreisebene mit der SPD skizziert.

Scharf kritisiert wurde Buschmann vom altgedienten Christdemokraten Georg SchnellbĂ€cher (Reichelsheim), der die Rolle des Kreisvorsitzenden in der OdenwĂ€lder Standortmarketing-AffĂ€re um den frĂŒheren Landrat Dietrich KĂŒbler noch einmal Revue passieren ließ, und auch das Festhalten Buschmanns an der streitbaren Erbacher Agentur Lebensform geißelte.

„Letztendlich frage ich mich, ob es fĂŒr Harald Buschmann opportun ist, aus der vorlĂ€ufigen Verurteilung im KĂŒbler-Prozess durch Richter Schmied, keine persönlichen Konsequenzen bezĂŒglich der Zusammenarbeit mit Lebensform zu ziehen. Statt dessen beruft er sich ganz offiziell darauf, dass man ja in die Berufung gegangen sei. Also - Weiter so?“, fragte SchnellbĂ€cher rhetorisch.

Die Probleme, die jetzt bezĂŒglich der GeschĂ€ftsbeziehungen Buschmann – Kessel fast tĂ€glich in der Presse zu lesen seien („ich nenne nur RĂŒckdatierungen“), hĂ€tte sich der Erbacher BĂŒrgermeister lĂ€ngst sparen können, sagte SchnellbĂ€cher.

„Dann hĂ€tte er jetzt einen ruhigeren BĂŒrgermeisterwahlkampf und mĂŒsste nicht um den Wiedereinzug ins Rathaus bangen. Bedenken Sie bei Ihrer Stimmabgabe, dass Sie nicht nur der ParteirĂ€son, sondern auch ihrem Gewissen verpflichtet sind. Dann bin ich sicher, dass die CDU Odenwaldkreis in eine gute Zukunft gehen wird“, appellierte er an die Delegierten.

Wenig Gegenliebe hatte dieser Redebeitrag bei Georg Walther (Michelstadt) und weiteren Delegierten, darunter auch Judith Lannert, gefunden, die ihrem alten und neuen Kreisvorsitzenden „eine hervorragende Arbeit“ attestierten.

Am Rande des Kreisparteitages interviewte ein Team des Hessischen Fernsehens einige Delegierte zum Ergebnis der gerade abgeschlossenen Koalitionsverhandlungen fĂŒr die Bundesregierung in Berlin. FĂŒr einen am Sonntag ausgestrahlten Beitrag galt es Stimmen der CDU-Basis aufzugreifen.