„Hessischer Tag der Nachhaltigkeit trifft Faire Woche“
Gelungene Veranstaltung mit vielen nachhaltigen ThemenBREUBERG. - Seit Donnerstag, 26. September, ist Breuberg offiziell Fairtrade-Stadt. Bei der Veranstaltung „Hessischer Tag der Nachhaltigkeit trifft Faire Woche“ in der Breuberghalle in Neustadt erfolgte die Urkundenübergabe in Anwesenheit von Staatssekretär Daniel Köfer vom Landwirtschafts- und Umweltministerium Hessen.
Manfred Holz, Fairtrade-Ehrenbotschafter von Deutschland, übergab die Urkunde. „Ab heute,“ so sagte er, „spielt Breuberg in der Champions League zusammen mit Amsterdam, Brüssel, Oslo, Kopenhagen, London, Madrid, Paris, Rom & München. Diese Metropolen sind ebenfalls Fairtrade-Towns!.“
Breuberg steht deutschlandweit auf Platz 894, in Hessen auf Platz 81 und ist im Odenwaldkreis die Nr. 1. Eine großartige Leistung, die in erster Linie den Schülern der Georg-Ackermann-Schule (Fairtrade-Schule seit 2021) mit ihren Lehrkräften Arno Jekel und Katrin Walter zu verdanken ist.
Diese hatten sich am Breuberger Ideenwettbewerb „für eine enkeltaugliche Zukunft“ mit der Idee „Breuberg soll Fairtrade-Stadt werden“ beteiligt und mit überragender Mehrheit gewonnen.
Und so waren es auch Schüler und Lehrkräfte die neben Staatssekretär Köfer und Dr. Karin Lichtblau (Steuerungsgruppe Fairtrade), die auf der Bühne standen, als Manfred Holz die Urkunde an Bürgermeisterin Deirdre Heckler überreichte.
In seinem Grußwort brachte es Staatssekretär Köfer auf den Punkt: „Hier ziehen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft an einem Strang, was Nachhaltigkeit angeht“, und das Motto des Tags der Nachhaltigkeit „Gemeinsam besser machen“ wie maßgeschneidert auf Breuberg passt.
Nach seinem Grußwort folgte ein Rundgang zu den Ständen von Pirelli Deutschland GmbH, Andros Deutschland GmbH und der Georg-Ackermann-Schule.
Am Stand von Pirelli wurden die umfangreichen Maßnahmen der Nachhaltigkeitsstrategien vorgestellt, nicht nur für Breuberg. Anhand von Schaugläsern erläuterte Marcel Blachnik die Bestandteile und deren Umweltverträglichkeit für die Herstellung von Reifen.
Frau Pasternak informierte, dass bereits im Bereich der Entwicklung Nachhaltigkeit eine Rolle spielt und von Herrn Kredel war zu erfahren, dass zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes des Werkes die Gas-Turbine innerhalb der nächsten Jahre abgeschaltet und das Werk auf erneuerbare Energien umgestellt werden soll.
Weiter ging es zum Stand der Firma Andros Deutschland GmbH, welche mit einer breiten Produktpalette und viel Innovation das Thema Nachhaltigkeit angeht.
Das Unternehmen investiert u.a. in den Erhalt deutscher Streuobstwiesen und setzt auf kurze Transportwege insbesondere bei der Rohstoffgewinnung wie Apfel, Spreewaldgurke oder Milch.
Alternative Ernährungsformen wie etwa vegane Desserts sind mittlerweile fester Bestandteil, sowie umweltfreundlichere Verpackungen. Auch in Photovoltaik soll künftig investiert werden.
Mehr über Fairtrade und das Projekt Global Nachhaltige Kommune Hessen konnten die Besucher am Stand der Kommune erfahren.
Die Organisation Fairtrade setzt sich auf Grundlage sozialer, ökologischer und ökonomischer Standards für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauernfamilien und Beschäftigten in Afrika, Lateinamerika und Asien ein.
Dieses Ziel, die Unterstützung der Menschen im globalen Süden, streben auch die Fairtrade-Städte an, indem sie den fairen Handel auf kommunaler Ebene gemeinsam mit Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft voranbringen.
Auch das Motto der diesjährige Faire Woche „FAIR. Und kein Grad mehr!“ wurde am Beispiel Kaffeanbau und Fairtrade-Sportbälle erläutert.
Auch über den aktuellen Sachstand im Projekt „Global Nachhaltige Kommune (GNK) Hessen“, an dem Breuberg als eine von acht Projektkommunen teilnimmt, wurde informiert.
Hierbei wird bis Ende 2024 auf Basis von zehn Handlungsfeldern ermittelt, welcher Handlungsbedarf und -spielraum mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele in Breuberg besteht und wie wichtig die ermittelten Punkte letztlich für Breubergs Zukunft sind.
Gegen 19 Uhr lud die Bürgerstiftung Breuberg zum Vortrag „Was haben Wärmepumpen mit Nachhaltigkeit zu tun?“ ein. Der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Dr. Rainer Jakobs, seit 20 Jahren deutscher Vertreter bei der Internationalen Energie Agentur IEA im Wärmepumpenprogramm (HPT-TCP), gab interessante Einblick zur generellen Bedeutung und des Ursprungs von Nachhaltigkeit.
Was nachhaltiges Heizen überhaupt bedeutet, seit wann und wieso es Wärmepumpen gibt, warum Wärmepumpen die nachhaltige Lösung für die Energiewende sind, was beim Einsatz unklar ist und was man unbedingt wissen muss. Im Anschluss bestand noch die Möglichkeit für die Zuhörer Fragen zu stellen, was auch genutzt wurde.
„Wir bedanken uns ganz herzlich bei all unseren Mitmachern und Gästen für diese gelungene Veranstaltung“, heißt es abschließend von den Organisatoren.