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Alltagsrassismus ansprechen und bekÀmpfen

„Kaffeeklatsch in Michelstadt“ mit Hatiyce Pankow-Kus: Migrantinnen im GesprĂ€ch mit GRÜNEN Kandidatinnen

MICHELSTADT. - Am gestrigen Freitagabend trafen sich – virtuell, mit oder ohne Kaffee – interessierte und betroffene Frauen aus Michelstadt und Darmstadt zum GesprĂ€ch.

In der GesprĂ€chsrunde standen Frauen mit Migrationshintergrund und ihre Erfahrungen bei der Ankunft und in ihrem Alltag in Deutschland im Vordergrund. Moderiert wurde dieses völlig neue GesprĂ€chsformat, das offene Reden im geschĂŒtzten Raum ĂŒber alles, was Frauen bewegt, von der GrĂŒnen Kandidatin (Platz 3 der GRÜNEN-Liste Michelstadt) Hatiyce Pankow-Kus.

Als GĂ€ste aus Darmstadt waren die GrĂŒne StadtrĂ€tin aus Darmstadt Iris Behr und die Psychologin Ruja Jafarian dabei. Die deutsche Psychologin mit iranischen Wurzeln berichtete eindrucksvoll aus ihrer Praxis mit Klientinnen aus vielen (Flucht-)lĂ€ndern. Iris Behr konnte ihre Erfahrungen aus vielen Jahren Kommunalpolitik einbringen.

Die Frauen erzĂ€hlten von der erlebten Diskriminierung aufgrund ihres Aussehens und wegen „des Kopftuchs“, von Lehrer*innen die (sicher wohlmeinend) empfehlen, das Kopftuch abzulegen, weil sie sonst diskriminiert werden, von dem Trugschluss, dass begrenzte Deutschkenntnisse mit Mangel an Bildung und Kompetenzen einhergehen.

Und von der Schwierigkeit berufliche – auch akademische AbschlĂŒsse aus dem Herkunftsland in Deutschland anerkannt zu bekommen. Trotz dieser deprimierenden und oft lĂ€hmenden Erfahrungen gibt es Hoffnung und Stolz auf das bisher Erreichte.

Auf den Spracherwerb, ein Studium in Deutschland, einen (guten )Arbeitsplatz, die ehrenamtliche eigene TĂ€tigkeit, die SchulabschlĂŒsse der Kinde , das friedliche Zusammenleben in neuen Gemeinschaften. Vor allem gewĂŒnscht werden Bekanntschaft und Freundschaft mit deutschen Frauen.

Die Politikerinnen sind gefordert, die diskutierten Ideen und LösungsvorschlĂ€ge fĂŒr eine bessere Integration und ein besseres Miteinander im Alltag in Michelstadt umzusetzen.

Mit Deutschkursen und ehrenamtlicher Begleitung ist es dabei nicht getan. AufklÀrungsarbeit und Sensibilisierung bereits in KindergÀrten und Schulen und Patenschaften bei Ankunft in Deutschland waren dabei nur einige von vielen Ideen. Eine Rassismusbeauftragte vergleichbar der Frauenbeauftragten wurde gefordert.

Bewegend und emotional wurde der Abend, als eine Teilnehmerin ihre Fluchtgeschichte erzÀhlte.
Die Frauen waren sich einig, dass beim Kampf gegen Rassismus und Fremdenhass noch viel zu tun ist.

Auch deshalb wollen die GRÜNEN Frauen das offene GesprĂ€ch mit Frauen mit Migrationshintergrund fortsetzen. Nur wenn wir miteinander reden, entwickeln wir VerstĂ€ndnis fĂŒr Situationen und Probleme und können gemeinsam gute Lösungen finden.