Michelstadt: CrashKurs Hessen-Verkehrsunfallprävention für junge FahrerInnen
Auftaktveranstaltung in MichelstadtMICHELSTADT. - Einen tragischen Unfall hautnah miterleben – CrashKurs Hessen - Realität erfahren. Echt hart. - Verkehrsunfallprävention für junge Fahrerinnen und Fahrer
Junge Menschen sind die größte, gefährdete Verkehrsteilnehmergruppe. Bei jedem fünften Verkehrsunfall sind die jungen Fahrenden unter 25 Jahre alt. In Hessen werden durchschnittlich 200 Menschen jährlich bei einem Verkehrsunfall getötet. Daran möchte die hessische Polizei etwas ändern.
CrashKurs Hessen ist ein neues Präventionsprogramm der hessischen Polizei, mit dem Ziel, die Zahl schwerer Verkehrsunfälle mit jungen Menschen in unserem Land nachhaltig zu verringern.
Das Verkehrspräventionsprogramm richtet sich speziell an Jugendliche und junge Erwachsenen der Oberstufe sowie an Berufsschülerinnen und Berufsschüler. Für die Umsetzung des Programms arbeiten interessierte Schulen eng mit der Polizei zusammen.
Ziel dieses Präventionsprogramms ist es, die noch unerfahrenen jungen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu informieren und gerade auch hinsichtlich der Unfallrisiken durch Alkohol, Drogen, Ablenkung und Geschwindigkeit zu sensibilisieren.
Die Botschaft ist klar:
Nur wenn wir uns im Straßenverkehr an die Regeln halten, schützen wir Leben - unser eigenes und das der anderen. Die Auftaktveranstaltung im Odenwaldkreis fand am heutigen Freitag, 24. Juni, in Michelstadt am dortigen Gymnasium statt.
In der Mensa des Gymnasiums waren neben 150 Schülerinnen und Schülern auch Vertreter des Polizeipräsidiums Südhessen, wie Polizeidirektorin Julia Weißert, Leiterin der Polizeidirektion Odenwald, Ralf Drexelius (Vorsitzender Kreisverkehrswacht Odenwald), Volkmar Raabe und Lena Raubach von der Notfallseelsorge und Krisenintervention des DRK Odenwaldkreis, der Leiter des Rettungsdienstes im Odenwald, Dr. Bernhard Krakowka, der stellvertretende Kreisbrandinspektor Norbert Heinkel, Zorica Fritsch (Suchtberatung DRK Odenwaldkreis) und Ramona Kost, Ergotherapeutin in der Asklepios Schlossbergklinik Bad König.
Das Programm ist in drei Phasen gegliedert. In der Vorphase bereiten die verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer das Thema durch Fokussierung auf die individuellen Lebensträume der jungen Menschen vor, die es letztlich zu erhalten gilt.
Die hoch emotionale Kernveranstaltung stellt dann die Hauptphase dar, worin Akteure und Akteurinnen der Rettungskette, wie Polizeibeamt*innen, Feuerwehrleute, Rettungsärzt*innen, Sanitäter, Notfallseelsorger*innen und Menschen flankierender Hilfe-Institutionen die Schülerinnen und Schüler hautnah mit echten Erlebnissen und Erfahrungen in Berührung bringen.
Sie berichten live, wie sie persönlich tragische Verkehrsunfälle mit Todesfolge oder schwersten Verletzungen wahrgenommen und erlebt haben. Eine simultan laufende Bild- und Videopräsentation unterstützt dabei die Schilderungen.
Nach der Live-Veranstaltung werden mehrere verschiedene themenbezogene Workshops angeboten, in die sich die Schülerinnen und Schüler bereits im Vorfeld einwählen konnten.
Im Rahmen der Nachphase werden im Unterricht dann Themenbereiche wie Teilnahme am Straßenverkehr oder Verkehrsunfallgeschehen in passende Unterrichtsfächer integriert und die Lebensträume der Schülerinnen und Schüler erneut ins Bewusstsein gerufen.
Durch dieses 3-Phasenmodell soll Nachhaltigkeit erzielt werden. Das Projekt CrashKurs wurde 2010 in Nordrhein-Westfalen aus der Taufe gehoben.
Die dort gemachten Erfahrungen zeigten, dass die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer so beeindruckt von der Veranstaltung waren, dass sie noch Wochen später über das Erlebte gesprochen haben.