Gemeinsamer Einsatz für ländliche Regionen
Spitzentreffen in Breuberg: Drei Odenwälder Landkreise wollen sich positionierenODENWALD / BREUBERG. - Die Spitzen der drei Landkreise Miltenberg, Neckar-Odenwald und Odenwald wollen sich gemeinsam für eine bessere Entwicklung ländlicher Räume einsetzen.
Darauf verständigten sich die beiden Landräte Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) und Frank Matiaske (Odenwaldkreis) sowie Susanne Seidel, die Büroleiterin von Landrat Jens Marco Scherf (Kreis Miltenberg) jüngst in Breuberg.
Die Landräte treffen sich regelmäßig zu einem Gedankenaustausch; dieses Mal fand die Zusammenkunft beim Reifenhersteller Pirelli in Breuberg statt. Nach einem Firmenrundgang befassten sich die Vertreter der drei Kreise mit einem Papier zur Stärkung des ländlichen Raums, das Landrat Matiaske im Oktober vorgelegt hatte.
Darin warnt er die Bundes- und Landespolitik davor, den ländlichen Raum bei der Bewältigung der Herausforderungen alleine zu lassen. Gemeinsam mit Brötel und Scherf will Matiaske nun zu einer kreis- und somit auch länderübergreifenden Positionierung kommen.
Diese Überlegungen sind auch Teil einer Strategie, die Drei-Landräte-Runde thematisch neu auszurichten. „Uns bewegen viele Themen, auch viele jenseits des Tourismus“, so Matiaske. So regte Landrat Dr. Brötel an, stärker als bisher in der Suchtberatung zusammenzuarbeiten. Ein weiteres Feld könnte eine bessere grenzübergreifende Vernetzung der Wirtschaftsförderungen sein.
Die Runde befasste sich außerdem mit dem Beitritt des Odenwaldkreises zum Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar zum 1. Januar 2018. Damit will der Kreis die Entwicklung der neuen Stadt Oberzent unterstützen, die sich ebenfalls zu diesem Datum aus den vier bis dahin eigenständigen Kommunen Beerfelden, Hesseneck, Rothenberg und Sensbachtal bildet.
Der Neckar-Odenwald-Kreis ist bereits Mitglied in dem Verein. Der enge Kontakt zu Landrat Dr. Brötel ermöglicht dem Odenwaldkreis einen schnellen, gewinnbringenden Einstieg in das Gremium.
Die Spitzenvertreter der drei Landkreise informierten sich gegenseitig über aktuelle Entwicklungen in Sachen Windkraftanlagen. Matiaske erläuterte, dass das Verwaltungsgericht Darmstadt jüngst die Klage der Städte und Gemeinden des Odenwaldkreises gegen Pläne des Regierungspräsidiums Darmstadt abgelehnt hat.
Gleichwohl habe das Gericht den Abstand zwischen Windrädern und Siedlungen von 1.000 Metern als „hartes Tabukriterium“ bestätigt, was die Kommunen als Erfolg verbuchen könnten.
Schließlich beschäftigten sich Brötel, Matiaske und Seidel mit der Werbung für den NaTourBus und den NeO-Bus. Zum Start der Freizeitverkehrssaison werden dazu in den Bahnhöfen von Amorbach und Miltenberg entsprechende Tafeln angebracht. Finanziert werden sie von der Odenwald-Regional-Gesellschaft, der Wirtschaftsförderung des Odenwaldkreises.