Gemeinsamer Einsatz fĂŒr lĂ€ndliche Regionen

Interessiert: Die LandrĂ€te Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis; links) und Frank Matiaske (Odenwaldkreis) informieren sich gemeinsam mit Susanne Seidel, BĂŒroleiterin des Miltenberger Landrats Jens Marco Scherf, ĂŒber die Produktion beim Reifenhersteller Pirelli in Breuberg. Dem Firmenrundgang folgte ein Meinungsaustausch zu verschiedenen Themen, die fĂŒr die drei Landkreise von Belang sind. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung
ODENWALD / BREUBERG. - Die Spitzen der drei Landkreise Miltenberg, Neckar-Odenwald und Odenwald wollen sich gemeinsam fĂŒr eine bessere Entwicklung lĂ€ndlicher RĂ€ume einsetzen.
Darauf verstĂ€ndigten sich die beiden LandrĂ€te Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) und Frank Matiaske (Odenwaldkreis) sowie Susanne Seidel, die BĂŒroleiterin von Landrat Jens Marco Scherf (Kreis Miltenberg) jĂŒngst in Breuberg.
Die LandrĂ€te treffen sich regelmĂ€Ăig zu einem Gedankenaustausch; dieses Mal fand die Zusammenkunft beim Reifenhersteller Pirelli in Breuberg statt. Nach einem Firmenrundgang befassten sich die Vertreter der drei Kreise mit einem Papier zur StĂ€rkung des lĂ€ndlichen Raums, das Landrat Matiaske im Oktober vorgelegt hatte.
Darin warnt er die Bundes- und Landespolitik davor, den lĂ€ndlichen Raum bei der BewĂ€ltigung der Herausforderungen alleine zu lassen. Gemeinsam mit Brötel und Scherf will Matiaske nun zu einer kreis- und somit auch lĂ€nderĂŒbergreifenden Positionierung kommen.
Diese Ăberlegungen sind auch Teil einer Strategie, die Drei-LandrĂ€te-Runde thematisch neu auszurichten. âUns bewegen viele Themen, auch viele jenseits des Tourismusâ, so Matiaske. So regte Landrat Dr. Brötel an, stĂ€rker als bisher in der Suchtberatung zusammenzuarbeiten. Ein weiteres Feld könnte eine bessere grenzĂŒbergreifende Vernetzung der Wirtschaftsförderungen sein.
Die Runde befasste sich auĂerdem mit dem Beitritt des Odenwaldkreises zum Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar zum 1. Januar 2018. Damit will der Kreis die Entwicklung der neuen Stadt Oberzent unterstĂŒtzen, die sich ebenfalls zu diesem Datum aus den vier bis dahin eigenstĂ€ndigen Kommunen Beerfelden, Hesseneck, Rothenberg und Sensbachtal bildet.
Der Neckar-Odenwald-Kreis ist bereits Mitglied in dem Verein. Der enge Kontakt zu Landrat Dr. Brötel ermöglicht dem Odenwaldkreis einen schnellen, gewinnbringenden Einstieg in das Gremium.
Die Spitzenvertreter der drei Landkreise informierten sich gegenseitig ĂŒber aktuelle Entwicklungen in Sachen Windkraftanlagen. Matiaske erlĂ€uterte, dass das Verwaltungsgericht Darmstadt jĂŒngst die Klage der StĂ€dte und Gemeinden des Odenwaldkreises gegen PlĂ€ne des RegierungsprĂ€sidiums Darmstadt abgelehnt hat.
Gleichwohl habe das Gericht den Abstand zwischen WindrĂ€dern und Siedlungen von 1.000 Metern als âhartes Tabukriteriumâ bestĂ€tigt, was die Kommunen als Erfolg verbuchen könnten.
SchlieĂlich beschĂ€ftigten sich Brötel, Matiaske und Seidel mit der Werbung fĂŒr den NaTourBus und den NeO-Bus. Zum Start der Freizeitverkehrssaison werden dazu in den Bahnhöfen von Amorbach und Miltenberg entsprechende Tafeln angebracht. Finanziert werden sie von der Odenwald-Regional-Gesellschaft, der Wirtschaftsförderung des Odenwaldkreises.