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Betrüger telefonieren sich bislang erfolglos durch den Odenwald

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Bislang erfolglos haben sich Betrüger durch den Odenwald telefoniert. Täglich werden der Polizei im Odenwaldkreis ungewöhnliche Anrufe gemeldet.

Mal geben sich die Anrufer als „Enkel“ aus, die dringend eine hohe Bargeldsumme kurzfristig benötigen, weil sonst die geplante „Anschaffung“ hinfällig wäre.

In anderen Fällen schlüpfen die Betrüger flexibel in die Rolle eines „Polizisten“, die sich mit Gaunern auskennen wollen und von Einbrüchen wüssten. Zum angeblichen Schutz würde jemand vorbeikommen, um die Wertsachen zu sichten.

In allen Fällen sind Betrüger am Werk, die psychologisch geschult Druck auf die überwiegend älteren Mitbürger ausüben und mit den Ängsten der Menschen arbeiten. Das Ziel ist einzig und allein darauf ausgerichtet schnell an Wertsachen, wie Schmuck oder besser an das Barvermögen zu gelangen.

Ihre möglichen Opfer suchen sie gezielt aus dem Telefonbuch. Die Generation der Eltern und Großeltern ist traditionell nicht nur mit dem Familiennamen, sondern auch mit Vornamen sowie mit der vollständigen Adresse eingetragen.

So war es auch am heutigen Mittwochmorgen, 9. August, in Michelstadt. Ein angeblicher Polizist wollte den im Telefonbuch stehen Teilnehmer sprechen, ohne zu wissen, dass dieser seit über 10 Jahren verstorben ist. Die Ehefrau hörte sich die Geschichte von angeblichen Einbrüchen an, ließ sich nicht unter Druck setzen und beharrte darauf, zurückzurufen.

Der Betrüger merkte, dass er sich sinnbildlich die Zähne ausbeißt und meldete sich nicht mehr. Die Überprüfung der angezeigten Telefonnummer mit der Vorwahl und der „110“ zeigte, dass es sich um keinen gültigen Anschluss handelt und gefälscht wurde. Faustregel: Die echte Polizei ruft niemals über die „110“ an.