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Gymnasial-Jahrgang 1971 feiert Goldenes Abitur

Ein Besuch der „Penne“ stand im Mittelpunkt der 50-jährigen Abitur-Feier des Jahrganges 1971. Schulleiter Richard Knapp (2. von links) begrüßte die Ehemaligen und führte durch die Gebäude-Trakte in denen heute 1.400 Schüler von 120 Lehrkräften unterrichtet werden. Foto: Ernst Schmerker

Besuch der ehemaligen Schule Höhepunkt des Treffens

MICHELSTADT. - Am Samstag war es endlich soweit. Mit coronabedingter einjähriger Verspätung konnten die Abiturienten des Jahrgang 1971 ihr Goldenes Abitur (nach-) feiern.

Auf den Tag genau vor 51 Jahren erhielten 78 Abiturienten am 25.06.1971 aus den Händen ihrer damaligen Klassenlehrer das begehrte „Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife“ und wurden mit diesem in die gymnasiale Unabhängigkeit entlassen.

Aus diesem Grund kehrten rund dreißig Mitschüler an ihre alte Bildungsstätte zurück. Der Startschuss dazu fiel bereits am Freitagabend mit einem spritzigen Aufgalopp im Biergarten eines Michelstädter Lokals.

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Goldenen Abiturs. Nach einem ausgiebigen Brunch war der Besuch der ehemaligen Schule angesagt. Hier ließ es sich Schulleiter Richard Knapp nicht nehmen, die Schüler von ehedem persönlich zu begrüßen und durch die weit größer gewordene Gebäude-Trakte zu führen.

Viele Erinnerungen kamen auf, obwohl außer der Fassade des A-Baus, Teilen des Schulhofes sowie dem unverändert erhalten gebliebenen Fahrradkeller nur noch wenig an die frühere Penne erinnerte. 

Der Fahrradkeller war deshalb im Gedächtnis geblieben, weil es seinerzeit nur gestattet war, diesen mit dem Fahrrad schiebend zu betreten. Nicht jeder Schüler hat sich an diese Regel halten und musste mit entsprechenden Folgen rechnen.

Laut Schulleiter Knapp werden heute jährlich um die 1.400 Schüler von rund 120 Lehrern betreut und unterrichtet. Man arbeite ständig daran, das Profil der Schule zu schärfen, um möglichst allen Bedürfnissen einer umfassenden Bildung in einer modernen Schule gerecht werden zu können.

Leider seien gegenwärtig räumliche Grenzen gesetzt, sodass in jeder Phase eines Schultages von einer Vollauslastung der zur Verfügung stehenden Räume gesprochen werden müsse.

Wie wenig das Gymnasium des Jahres 2022 noch mit dem des Jahres 1971 gemein hat, zeigte die in dieser Zeit erfolgte Verdopplung der Schülerzahl. Die „goldenen Abiturienten“ waren mit bei den letzten, die ihre Reifeprüfung nach dem alten System im Klassenprinzip abgelegt haben.

Von den siebenundachtzig im Jahr 1963 aufgenommenen Sextanern erreichten nur 44 auf direktem Weg den Abschluss. Da in jenen Jahren die Versetzungsregularien sehr restriktiv gehabt wurden, spielten neben Umzügen und Schulwechsel auch Wiederholungen hierbei eine große Rolle.

Viele Begebenheiten lieferten Gesprächsstoff und die eine oder andere Anekdote für den geselligen Ausklang. „Nicht alles war lobenswert, denn so manches damals erlebtes Lehrerverhalten wäre in der heutigen Zeit undenkbar“, war die Meinung eines ehemaligen Schülers.

„Es galt, sich mit diesem zu arrangieren und das Beste daraus zu machen.“ Dass dies gelungen ist, verdeutliche der Werdegang der Teilnehmer, der in viele akademische oder handwerkliche Berufe führte. So freute man sich beim Auseinandergehen auf ein Treffen in fünf Jahren: Abi 50 Plus.