Odenwald-Hallenbad: >Verantwortung< erlebte eine Wiedergeburt bei der Generalsanierung
Das einzige öffentliche Hallenbad im Odenwaldkreis ist seit Freitag, 3. März, nach mehr als vierjähriger Pause und insgesamt zwei kosten- und zeitaufwändigen Sanierungsphasen für insgesamt 7,4 Millionen Euro innerhalb der vergangenen sieben Jahren wieder in BetriebMICHELSTADT. - „Das Wort >Verantwortung< für eine Sache hat hier eine Wiedergeburt erlebt, wir haben fertig!“, sagte Georg Walther, ehe nach mehr als vier Jahren Stillstand das Odenwald-Hallenbad in Michelstadt am Donnerstagabend erstmals wieder offiziell in Betrieb ging.
„Heute ist ein emotional-historischer Tag. Ich hoffe, dass Sie nicht enttäuscht sind“, ließ auch Standort-Bürgermeister Stephan Kelbert, der 2015 den Vorsitz des Zweckverband-Vorstands übernommen hatte, bei seiner Begrüßung die Wirren um die Dauerbaustelle im Odenwaldkreis erkennen.
Diese seien dennoch keineswegs gleichzusetzen mit „auf Odenwälder Verhältnisse herunter gebrochene Vergleiche zur Elbphilharmonie in Hamburg oder dem Flughafen Berlin“. Das Odenwald-Hallenbad sei „eine politische Baustelle“ gewesen, bei der neben der Mängelbehebung in erheblichem Ausmaß gleichzeitig Modernisierungsmaßnahmen in einem umfangreichen Gesamtpaket durchgeführt worden sind.
Kurz nach einer ersten, für 3,5 Millionen Euro durchgeführten, Sanierung waren 2012 erneut schwere Baumängel aufgetreten und das Bad musste wieder geschlossen werden. Bei der jetzt durchgeführten zweiten Sanierung mit einem Kostenvolumen von weiteren 3,9 Millionen Euro kam es immer wieder zu Verzögerungen und die Wiedereröffnung zog sich extrem in die Länge.
Zuletzt hatte eine mit den Elektroarbeiten beauftragte Firma den Auftrag kurzfristig nicht angenommen, was alleine eine Zeitverzögerung „von mindestens zwei Monaten“ nach sich zog.
Neben Kelbert ließen Verbandsvorsitzender Andreas Klar (Michelstadt) und Georg Walther (Stockheim) die nach der 2011 abgeschlossenen, misslungenen Großsanierung erneut nötigen Sanierungsmaßnahmen Revue passieren.
Walther hatte zusammen mit Otto Ihrig (Erbach) die von der Verbandsversammlung beauftragte „ehrenamtliche Bauüberwachung“ in enger Abstimmung mit der neu geschaffenen kaufmännischen und technischen Leitung übernommen.
„Wir haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, für mehr Transparenz gesorgt und die Verbandsversammlung besser eingebunden“, sagte Kelbert, der hofft, „damit den Schwimmsport für die nächsten Jahrzehnte im Odenwald gesichert“ zu haben.
Dank sagte Stephan Kelbert neben den Genannten auch der mit der jüngsten Sanierung beauftragten Planungsgesellschaft Hildesheim mbH sowie den beteiligten Handwerksfirmen.
Am Träger, dem Hallenbad-Zweckverband, sind neben der Stadt Michelstadt (40 Prozent) auch die Nachbarstadt Erbach (28 %) und der Odenwaldkreis (32%) beteiligt. Für diese stieg die Verbandsumlage schrittweise von 386.000 auf derzeit 610.500 Euro. „Eine in Zeiten knapper öffentlicher Kassen nicht selbstverständliche Belastung“, wie Kelbert bemerkte.
Neben dem Vereinssport und dem Schwimmunterricht der Schulen steht das Bad auch für private Nutzer zur Verfügung. Die Öffnungszeiten dafür sind montags von 14 bis 19 Uhr, dienstags und mittwochs von 14 bis 21 Uhr, von Donnerstag bis Samstag zwischen 8 und 21 Uhr sowie an Sonntagen von 9 bis 19 Uhr.
Die Eintrittsgebühren blieben unverändert: Erwachsene 4 Euro, Kinder ab sechs Jahren 2,50 Euro. Jugendliche, Schüler und Studenten, Inhaber von Schwerbehindertenausweisen sowie Besitzer der Ehrenamtscard des Odenwaldkreises zahlen ebenfalls den ermäßigten Preis.
Neu angeboten werden Zehnerkarten, die 35 Euro für Erwachsene und für Kinder 20 Euro kosten. Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt.
Zur Eröffnung wird am heutigen Samstag und morgigen Sonntag, 4. und 5. März, für den Badespaß kein Eintritt erhoben.