3. Innenstadtforum unter dem Motto „Gemeinsam Michelstadt gestalten!“
MICHELSTADT. Am 22. November drehte sich in der Odenwaldhalle alles um das Thema „Gemeinsam Michelstadt gestalten!“.
Die Michelstädter waren von der Stadtverwaltung mit Unterstützung der cima Beratung und Management GmbH und dem Planungsbüro Rittmannsperger zum 3. Innenstadtforum eingeladen, um sich über den aktuellen Stand der Konzepte für die Innenstadtentwicklung zu informieren und mitzudiskutieren.
Im Fokus standen dabei folgende drei Themen:
- Wie kann ein Sanierungskonzept für die Odenwaldhalle aussehen?
- Welche Chancen bringt eine Gestaltungssatzung für unsere Innenstadt?
- Wie soll sich das Gelände des Bienenmarktes zukünftig entwickeln?
Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Bürgermeister Dr. Tobias Robischon führte Stefan Leuniger vom Büro cima Beratung und Management GmbH durch die Tagesordnung und wies in seinen einleitenden Worten auf den Verfügungsfonds „Schönes Michelstadt“ hin.
Jeder aus Michelstadt könne teilnehmen und Verschönerungsideen vorschlagen. Insgesamt stünden für diese Projekte bis August 2025 150.000 Euro aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung, die unbedingt genutzt werden sollten.
Dann übergab er das Mikrofon an Architekt und Städteplaner Michael Böhme vom Planungsbüro Rittmannsperger aus Darmstadt, der als erstes ein mögliches Sanierungskonzept für die Odenwaldhalle vorstellte.
„Möglichkeitsräume“ in der Odenwaldhalle
Aufgrund des Denkmalschutzes der Halle liege der Schwerpunkt des Nutzungskonzeptes auf einem geringen baulichen Eingriff bei größter Nutzungsbreite. „Es soll ein Ort gestaltet werden, um Kontakte zu fördern und Begegnungsräume zu schaffen“, führte Böhme aus.
„Ziel ist es, mit dem Bestand möglichst schonend umzugehen. Der größte Eingriff könne der Einbau eines Aufzuges für den barrierefreien Zugang aller Geschosse sein.
Mit einer Reihe kleiner baulicher Veränderungen könnten sogenannte „Möglichkeitsräume“ entstehen, z.B. für Schulungen, Sport und vieles mehr. „Mit dem vorhandenen Gerüst können wir viel anfangen“, lautete Böhmes Fazit.
Gestaltungssatzung für den Erhalt des Stadtbildes
Architekt Ingo Rohleder von Rittmannsperger erläuterte im Anschluss Ziele, Konzeptentwurf und weitere Vorgehensweise beim Thema Gestaltungssatzung.
Ziel sei es, das Stadtbild durch Kontinuität zu erhalten und zu pflegen, aber auch ergänzende Maßnahmen bezüglich Gärten und Grünflächen zur privaten Nutzung des öffentlichen Raums umzusetzen und nicht zuletzt dabei Klimaschutz und Barrierefreiheit zu berücksichtigen.
Die Gestaltungssatzung lege beispielsweise fest, dass Neubauten und Umbauarbeiten so zu gestalten seien, dass Firstrichtungen, Giebelstellung, Dachneigung und Traufhöhe sich in den historischen Baubestand einfügen.
Als Beispiele nannte er, dass Fachwerk, Naturstein und Holzverschindelungen erhalten bleiben und Fenster aus Holz eingebaut werden müssten, Fassadenbeleuchtung nur an bestimmten Gebäuden zulässig sei und viele weitere Punkte mehr, die in der Gestaltungssatzung festgelegt seien.
Aber auch moderne Aspekte würden berücksichtigt, beispielsweise soll die Neufassung der Satzung den Einbau von Solaranlagen zulassen.
„Sollte die Gestaltungssatzung nun von den Gremien beschlossen werden, wird die Satzung in Form einer Fibel alle Punkte abbilden und mit Beispielfotos unterstreichen“, so Rohleder.
Viele Nutzungsmöglichkeiten für das Bienenmarktgelände
In seinen Ausführungen über das Neugestaltungskonzept für das Bienenmarktgelände knüpfte Michael Böhme an das 2. Innenstadtforum und die dort präsentierten Konzepte an.
Aus Vorstellungen der Bürger sei ein neuer Vorschlag entstanden, der einen Mittelweg aller Konzepte unter Berücksichtigung der Bürgerideen abbilde und verschiedene Anforderungen der Nutzung multifunktional erfülle.
„Es handelt sich um eine sehr große Fläche, so dass es Sinn machen würde, eine Umgestaltung in verschiedenen Bauabschnitten anzugehen und nach und nach mit zusammenfügbaren Modulen zu ergänzen“, erläuterte der Städteplaner.
„Im ersten Schritt wären die Neuordnung der Stellplätze, die Entsiegelung von Flächen und der Bau einer Pergola denkbare Maßnahmen.“
Als zweites könnte die Hasenzahlhalle zusätzliche Nutzungsrichtungen finden. Darin könnte beispielsweise der Wochenmarkt innen stattfinden oder sie könnte sich zu einem überdachten Außenbereich entwickeln und sich als Standort für ein Streetfood-Angebot eignen.
Als mögliche Module für die Zukunft sei der Bau einer neuen Veranstaltungshalle für Konzerte, ein Parkhaus und eine Wohnbebauung eine sinnvolle Ergänzung für die Nutzung des Festplatzes. „Bei allen Planungen ist die Verortung des Bienenmarktes auf dem Gelände gesetzt“, schloss Böhme seine Ausführungen ab.