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Einer geht, einer kommt, eine bleibt

Dienstende: Landrat Frank Matiaske (Mitte) bedankt sich bei Markus Fabian für die langjährige Mitarbeit. Dessen Frau Birgit Fabian ist mit zur Abschiedsfeier ins Landratsamt gekommen. Auch Verwaltungsleiter Oliver Kumpf (zweiter von rechts) und Personalamtsleiter Manfred Kaufmann würdigen Fabians Verdienste um den Aufbau der Ehrenamtsagentur. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Wechsel in Ehrenamtsagentur: Landrat Frank Matiaske dankt Markus Fabian für langjährigen Einsatz

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Die Ehrenamtsagentur des Odenwaldkreises ist der Dreh- und Angelpunkt für die kreisweite Organisation von freiwilligem Engagement.

Seit ihrer Gründung im Januar 2008 gehörte Markus Fabian zu dem Team und hat die Arbeit maßgeblich aufgebaut. Er wechselte zum 1. Juli 2022 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit und wurde jüngst von Landrat Frank Matiaske verabschiedet.

Er bedankte sich bei Fabian für dessen „leidenschaftlichen Einsatz“. Die Ehrenamtsagentur genieße über den Kreis hinaus einen sehr guten Ruf.

Markus Fabian kam im Oktober 1989 zur Kreisverwaltung. Bevor ihm die Entwicklung der Ehrenamtsagentur übertragen wurde, war er zunächst im Sozialamt als Sozialarbeiter für den Flüchtlingsdienst tätig. „Ich habe sehr gerne im Landratsamt gearbeitet“, sagte er.

Sowohl im Flüchtlingsdienst als auch in der Ehrenamtsagentur, in der er und seine Kollegin Hiltrud Geyer immer viel Freiraum gehabt hätten, um neue Ideen zu entwickeln. Bei ihr bedankte er sich ausdrücklich für die „wunderbare Zusammenarbeit“.

Hiltrud Geyer hat die Ehrenamtsagentur gemeinsam mit Fabian von Anfang an aufgebaut und bleibt auch dort tätig. Bereits neu hinzugekommen ist Benjamin Magsam aus Groß-Umstadt; er hatte in der Stadt als ehemaliger Migrationsbeauftragter bürgerschaftliches Engagement begleitet und wurde 2018 zum Freiwilligenkoordinator ausgebildet.

Diese Ausbildung bei der Landesehrenamtsagentur hatten auch Fabian und Geyer absolviert, als die Ehrenamtsagentur des Odenwaldkreises gegründet wurde.

Gemeinsam mit Landrat Matiaske zeigte sich Verwaltungsleiter Oliver Kumpf froh darüber, dass die Nachfolge von Markus Fabian reibungslos geregelt werden konnte. Kumpf dankte Fabian für dessen Arbeit ebenso wie Personalamtsleiter Manfred Kaufmann und Ulrike Büchner vom Personalrat.

Vielfältige Einsatzfelder

Kumpf hob hervor, dass Fabian gemeinsam mit Geyer wesentlich zur Vielfalt der Ehrenamtsförderung im Kreis beigetragen habe. Auch der Landrat verwies auf die zahlreichen Einsatzfelder der Ehrenamtsagentur.

„Sie motiviert viele Menschen zum Mitmachen und trägt wesentlich zur öffentlichen Anerkennung des Ehrenamts bei.“ Manches sei wegen der Corona-Pandemie nicht oder nur eingeschränkt möglich gewesen. „Das hat die Ehrenamtsagentur aber nicht entmutigt, im Gegenteil.“

Von Anfang an gehört neben der Sport- und Vereinsförderung die Organisation von Ehrungsveranstaltungen für Sportler, Sänger und Kleintierzüchter zu den Aufgaben des Teams. Es ist zudem für die Verleihung der hessischen Ehrenamtscard im Kreis verantwortlich.

Die Feierstunden, die vier Mal im Jahr stattfinden und immer gemeinsam mit einem Verein an sehenswerten Orten ausgerichtet werden, sind einzigartig in Hessen. Die nächste findet am 5. Juli auf dem Areal der Villa Haselburg in Höchst statt.

Stolz kann die Ehrenamtsagentur auch auf die Freiwilligentage blicken, die einmal im Jahr stattfinden und an denen sich mittlerweile mehr als 2000 Freiwillige beteiligen.

Der Freiwilligentag 2022 findet am 10. und 17. September statt, eine Anmeldung ist unter www.freiwillig-im-odenwaldkreis.de bereits möglich.

Das Land Hessen würdigte die Ehrenamtsagentur für zwei Projekte mit Preisen, nämlich für die Veranstaltungsreihe „Wissen macht stark“ und eine Homepage für die ehrenamtliche Arbeit mit Geflüchteten im Zuge der ansteigenden Zuwanderung nach 2014 sowie für das Projekt „Senioren ins Internet“, in dem die Ehrenamtsagentur Helfer für Senioren vermittelt, die ihre ersten Schritte im Internet wagen wollen.

Ältere Menschen stehen auch im Mittelpunkt des Projekts „Pfiffige Senioren“. Hier zeigen ausgebildete Ehrenamtliche, welche Gefahren das Internet, Enkeltricks und falsche Telefonanrufe mit sich bringen können. Es findet in Zusammenarbeit mit der Polizei statt.

Ins Leben gerufen hat die Ehrenamtsagentur zudem den „Markt der Möglichkeiten“, bei dem sich Vereine bei Stadtfesten vorstellen, und die „Weltreise im Wohnzimmer“.

Hier öffnen Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, ihr Zuhause und erzählen von ihrem Herkunftsland. Seit 2021 bearbeitet die Ehrenamtsagentur den Bereich „Orden und Ehrenzeichen“ des Landes Hessen und organisiert die Ehrungen im Landratsamt.

Über ein Projekt des Landes Hessen wurden in Zusammenarbeit mit der Ehrenamtsagentur last but not least sieben neue Nachbarschafts- und Generationenhilfevereine im Kreis gegründet.

Außerdem wurden neben dem Aufbau der Vereinsdatendatenbank des Landes Hessen im Odenwaldkreis im „Neuen Ehrenamt“ auch vermehrt vereinsungebundene ehrenamtliche Betätigungsfelder erschlossen.