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Viele neue Impulse für den Radverkehr im Odenwaldkreis

Praxisbeispiel aus dem Lehrgang: unterwegs auf einer Fahrradstraße in Münster/Westfalen. Fahrradstraßen sind im Odenwaldkreis zwar weitestgehend unbekannt, können aber auch im ländlichen Raum einen wichtigen Beitrag zur Radverkehrsförderung leisten. Foto: Markus Linkenheil / Kreisverwaltung

Ein weiteres Praxisbeispiel: eine Verkehrslösung aus der Gemeinde Uttenreuth bei Erlangen. Gezeigt wird eine einladende und konfliktarme Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmenden. Foto: Thomas Schuhmacher / Kreisverwaltung

Nahmobilitätskoordinatoren können nach Lehrgang Kommunen noch besser helfen

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Die beiden Nahmobilitätskoordinatoren des Odenwaldkreises, Markus Linkenheil und Thomas Schuhmacher, können dank eines erfolgreich absolvierten Lehrgangs die Städte und Gemeinden in punkto Fuß- und Radverkehrsplanung nun noch besser unterstützen.

Von April bis Dezember dieses Jahres haben sie im berufsbegleitenden Kurs „Einladende Radverkehrsnetze planen und umsetzen“ des Bundesamts für Logistik und Mobilität mehrere Präsenzveranstaltungen sowie Webinare und Selbstlernmodule wahrgenommen.

Sie konnten sich gezielt weiterbilden in der Maßnahmenentwicklung und -umsetzung, damit Odenwälder mittel- bis langfristig von einer attraktiven und nutzerfreundlichen Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr profitieren können – gemeinsam mit den zuständigen Baulastträgern.

Inhalte der Fortbildung waren unter anderem die Anwendung aktueller Regelwerke sowie Strategien in der Kommunikation mit Gremien, Verwaltungen, Behörden und der Bevölkerung.

Auch unterschiedliche Möglichkeiten zur Gestaltung von Querungsstellen und Knotenpunkten sowie die Installation von Radverkehrsanlagen entlang bestehender Straßenzüge wurden betrachtet.

Des Weiteren lag ein Fokus auf der zukunftsgerechten Umgestaltung von bestehenden Verkehrsflächen hin zu mehr Raum für umweltfreundliche Mobilität insgesamt, also etwa auch für den Öffentlichen Personennahverkehr, sowie einer gesteigerten Aufenthaltsqualität durch mehr Begrünung des Straßenraums.

Im Zuge zahlreicher Praxisbeispiele stand hierbei vor allem Umsetzung in realen Planfällen im Mittelpunkt. Markus Linkenheil freut sich über die Möglichkeit, das erlangte Know-how im Odenwaldkreis einsetzen zu können:

„Wir konnten unser bereits vorhandenes Wissen durch die neuesten Regelwerke, wie zum Beispiel die E-Klima 2022, ergänzen und lernen, diese konkret im beruflichen Alltag anzuwenden. Dadurch können wir die Städte und Gemeinden nun noch besser bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützen.“

Thomas Schuhmacher ergänzt: „Die Unterstützung der Baulastträger, des Ministeriums sowie von Hessen Mobil vorausgesetzt, steht der Radverkehrsförderung auch im Odenwaldkreis ein umfangreiches Angebot zur Verfügung. Wir setzen hier auf Kooperation und konstruktive Zusammenarbeit.“

Schwerpunkt Fahrradparken

Die Möglichkeit, auch teure Fahrräder sicher abschließen zu können, ist Grundvoraussetzung für eine regelmäßige Nutzung. Hier informierte das Seminar über Handlungsmöglichkeiten und eine gelungene Kombination mit dem öffentlichen Verkehr.

Mit der „Bike+Ride-Offensive“ zur Überprüfung und Gestaltung einer zeitgemäßen Infrastruktur für Radfahrende an Bahnhöfen wurde den Städten und Gemeinden entlang der Odenwaldbahn Anfang Dezember bereits ein attraktives Angebot vorgestellt. Linkenheil und Schuhmacher hoffen nun auf eine geschlossene Teilnahme.

Landrat Frank Matiaske betont die Relevanz von Weiterbildung in der Kreisverwaltung zum Wohle der Allgemeinheit: „Die Fortbildung unserer Mitarbeitenden ist uns wichtig. Gerne haben wir unterstützt, dass unsere beiden Nahmobilitätskoordinatoren diese Fortbildungsreihe wahrnehmen konnten. Ich bedanke mich bei beiden für ihr Engagement.“

Weiterhin weist er auch auf die Bedeutung der überregionalen Beihilfe hin: „Akteure im ländlichen Raum sind aufgrund der meist angespannten finanziellen Lage in besonderem Maße auf Zuwendungen angewiesen.

Es ist zwingend erforderlich, dass der Bund und das Land Hessen künftig mehr Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs entlang von Bundes- und Landesstraßen im ländlichen Raum umsetzt und Projekte auf kommunalen Wegen finanziell unterstützt.“

Aktive Mitarbeit und Einbringen von Ideen gewünscht

Die Nahmobilitätskoordinatoren rufen alle Kommunen dazu auf, Projektideen zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs einzureichen.

Aber auch die Bevölkerung kann sich einbringen und zum Beispiel Schwierigkeiten im Radnetz über die Meldeplattform Radverkehr www.meldeplattform-radverkehr.de kommunizieren oder auch telefonisch mit Markus Linkenheil (Tel. 06062 70-108) und Thomas Schuhmacher (Tel. 06062 70-213) in Kontakt treten beziehungsweise eine E-Mail an fussundrad(at)odenwaldkreis.de schicken.