GAZ-Schüler analysieren Konflikte und Krieg in Afghanistan
REICHELSHEIM. - Es war der Wunsch der Schülerinnen und Schüler des PoWi-Grundkurses an der Georg-August-Zinn Schule Reichelsheim (GAZ), sich im Rahmen der Konfliktanalyse in der gymnasialen Oberstufe intensiver mit Afghanistan zu beschäftigen und zu versuchen, diesen seit Jahrzehnten währenden Kriegszustand besser zu verstehen.
Gemeinsam mit ihrem Lehrer Patrick Eckert versuchten die Schülerinnen und Schüler ein Verständnis zu entwickeln über Konfliktpartner, Zivilbevölkerung, Herkunft des Konflikts, internationale Beteiligung, Friedensmissionen und Kriegsphasen.
Schnell war klar: „Das kann man aus mitteleuropäischer Perspektive kaum verstehen“. Und so hegten die Schülerinnen und Schüler Interesse, mit Betroffenen direkt zu besprechen.
Hierfür konnte Jens Bockwinkel, Offizier der Bundeswehr und einige Monate selbst in Kabul stationiert, für eine Talkrunde im Unterricht gewonnen werden.
Von ihm erfuhren die angehenden Abiturienten aus erster Hand von den Umständen vor Ort in Afghanistan, aber auch wie es Soldaten ergeht, wie sie versuchen zu helfen und wie sie mit Zivilbevölkerung und Regierungen in Afghanistan interagieren und arbeiten.
Um die Perspektive der afghanischen Bevölkerung zu erleben, ergänzte Tuchi Amazia die Talkrunde. Amazia floh aus Afghanistan und lebt heute im Gersprenztal.
Er berichtete von den Umständen, als er mit 16 Jahren floh. Über viele Länder und mit zahlreichen Problemen auf der Fluchtroute kam er am Ende im Odenwald an.
Bestens vorbereitet moderierten Samira Laßhof und Adrian Mozdzierski die Talkrunde. Hierzu gab es verschiedene Phasen, die an die Konfliktanalyse angelehnt waren und im weiteren Unterricht wieder aufgegriffen werden.
Durch die eindrücklichen Berichte aus zwei verschiedenen Perspektiven, unterlegt mit Bildmaterial, entstand ein umfassender Einblick in den Konflikt in und um Afghanistan, der die Thematik für die Schülerinnen und Schüler greifbar gemacht hat.