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Auf den Spuren des Nibelungenkorns

Die besondere Veranstaltung der Ă–komodell-Region SĂĽd rund um das Nibelungenkorn, einem Urgetreide, das im Odenwald angebaut, vermahlen und verbacken wird, bot auch umfangreiche Verkostung. Foto: Pressedienst Veranstalter

Kurzfilm zur Wertschöpfungskette feierte Premiere mit Mühlenführung in Reichelsheim

REICHELSHEIM. – Die Veranstaltung rund um das Nibelungenkorn lockte am Samstag, 14. September, etwa 40 Interessierte nach Reichelsheim.

Höhepunkt waren die Premiere des Kurzfilms „Auf den Spuren des Nibelungenkorns: Wie regionaler Genuss und Grundwasserschutz Hand in Hand gehen“ sowie eine Führung durch die historische Herrnmühle.

Das Nibelungenkorn-Projekt, realisiert von der Ökomodell-Region Süd und gefördert durch den Ökoaktionsplan des Landes Hessen, steht für Nachhaltigkeit und Regionalität. Es setzt auf die Urgetreidesorten Emmer, Einkorn und Dinkel und vereint dabei Umweltschutz mit der Stärkung der regionalen Wertschöpfung.

Wie das Nibelungenkorn seine Wurzel fand

Die Idee zum Nibelungenkorn entstand bereits 2015 im Odenwald, als lokale Akteure zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Gewässerschutz und Landwirtschaft (AGGL Region Starkenburg) über Lösungen für Standortnachteile in der Landwirtschaft nachdachten.

Nach intensiver Recherche wurde der Entschluss gefasst, ursprĂĽngliche Getreidesorten zurĂĽckzubringen und in der Region zu verarbeiten.

Der Name „Nibelungenkorn“ reflektiert die regionale Verankerung des Projekts im Nibelungenland. Seitdem arbeiten Landwirte, Müller und Bäcker zusammen, um das Urgetreide nachhaltig anzubauen und zu verarbeiten.

Kurzfilm zeigt den Weg entlang der Wertschöpfungskette

Mittelpunkt der Veranstaltung war die Premiere des Kurzfilms „Auf den Spuren des Nibelungenkorns: Wie regionaler Genuss und Grundwasserschutz Hand in Hand gehen“. Der Film zeigt anhand eines Beispiels den kurzen Weg des Odenwälder Nibelungenkorns.

Hierbei ist besonders beeindruckend: Die Wege zwischen den Akteuren – vom Feld zur Mühle bis zur Bäckerei – sind so kurz, dass man sie sogar bequem mit dem Fahrrad abfahren könnte.

Neben dem gezeigten Beispiel wirken noch viele weitere lokale Akteure aus Landwirtschaft und Bäckereihandwerk in dem Projekt mit. Eine Liste mit allen Partnern gibt es auf der Webseite. Der Film ist mittlerweile auch auf YouTube zu sehen.

Vielfältige Verkostung und historische Mühlenführung

Die Besucher konnten zudem verschiedene Backwaren aus Nibelungenkorn von zwei Partnerbäckereien probieren. Auch frische Nudeln aus Emmer und Einkorn, angeboten von Martinas Nudelträume, einer kleinen Manufaktur aus Otzberg, waren Teil des Programms.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die geführte Tour durch die historische Herrnmühle in Reichelsheim. Die Teilnehmenden wurden in Gruppen durch die Mühle geführt und erhielten spannende Einblicke in die traditionelle Getreideverarbeitung und die lange Geschichte der Mühle, die für die Verarbeitung des regional angebauten Urgetreides zuständig ist.

Zukunftsausblick und Mitgestaltung

Um das Projekt zielgerichtet weiterzuentwickeln, fand vor Ort eine Evaluation statt. Die Teilnehmer konnten Fragebögen ausfüllen, die erste Ergebnisse lieferten: Die Urgetreide-Nudeln kamen in der Befragung besonders gut an, auch Gebäck wie Plätzchen und Waffeln scheint vielversprechend.

Auf www.Nibelungenkorn.de/umfrage können interessierte Verbraucher ebenfalls mit ihrer Stimme die Weiterentwicklung unterstützen. Hier gibt es auch alle weiteren Informationen rund um das Projekt.

Ăśber die Ă–komodell-Regionen

Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Hessischen BioTage 2024 angeboten. Die Ă–komodell-Regionen sind Teil des hessischen Ă–koaktionsplans.

Sie vernetzen Landwirte, Handel und Verbraucher und engagieren sich in Zusammenarbeit mit regionalen Erzeugern und Verarbeitern für eine bessere Vermarktung von biologischen und regionalen Produkten sowie die Schärfung des Bewusstseins für regional erzeugte Lebensmittel beim Verbraucher. Ziel ist es, regionale Wertschöpfungsketten zu etablieren und die regionale Vermarktung zu fördern.