NEWS

Arbeitslosenquote im Odenwaldkreis im Juni: Rückgang auf 4,9 Prozent

Zahl der Menschen ohne Beschäftigung sinkt um 72 auf 2.548 und liegt um 258 niedriger als vor einem Jahr

ODENWALDKREIS. - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni 2016 leicht gesunken - auf 2,61 Millionen und damit von 6,0 auf 5,9 Prozent. Nach Einschätzung von Volkswirten hat sich damit ein weiteres Mal die Robustheit des deutsche Arbeitsmarkt bestätigt. Der Rückgang ist auch für das Bundesland Hessen zu beobachten, wo die aktuelle Quote 5,1 Prozent beträgt (im Mai noch 5,3 Prozent).

Ebenfalls günstig fortgesetzt hat sich die Entwicklung im Odenwaldkreis mit einer Reduzierung der Arbeitslosenquote gegenüber dem Monat Mai um 0,2 auf 4,9 Prozent, dem besten Wert seit zehn Jahren. Aufgeschlüsselt nach den Rechtskreise liegt die Quote der Betroffenen nach Sozialgesetzbuch (SGB) II bei 3,5 Prozent, nach SGB III bei 1,4 Prozent.

Die Zahl der Arbeitslosen ging von 2.620 relativ deutlich um 72 auf 2.548 Personen zurück. Dies stellt eine positive Veränderung im Vergleich zum Juni des Vorjahres um 258 (damals 2.806 Arbeitslose) dar. Der Rückgang verteilt sich dabei auf beide Rechtskreise: Im SGB II von 1.870 um 60 auf 1.810 und im Rechtskreis SGB III um zwölf auf 738. Im Vergleich zum vorigen Jahr sind die Reduzierungen mit 175 auf 1.810 im SGB II und mit 83 im SGB III auf 738 erfolgt.

Gesunken ist im Juni auch die Zahl der arbeitslosen Mitbürger ohne deutschen Pass, und zwar von 828 auf 803 (vor zwölf Monaten: 814). Bei den jüngeren Arbeitslosen von 15 bis 24 Jahren zeigt die aktuelle Statistik einen Rückgang um zwölf von 327 auf 315, der sich nach Rechtskreisen wie folgt verteil: Um 17 Personen auf 208 im SGB II, so dass dem ein Anstieg um fünf junge Erwachsene auf 107 im SGB III gegenübersteht.

Erkennbar nachgegeben hat die Zahl der weiblichen Arbeitslosen – von 1.295 um 32 auf 1.263. Dies wirkt sich positiv auf beide Rechtskreise mit 28 von 954 auf 926 im SGB II und um vier von 341 auf 337 im SGB III aus. Im Vorjahr waren insgesamt noch 1.392 Frauen ohne Job. Bei den älteren Personen ab 50 Jahren wird nur eine leichte Veränderung um fünf Arbeitslose von 974 auf 969 verzeichnet.

Die Anzahl der Unterbeschäftigten gab im Vergleich zu den Vormonaten weiter nach und liegt nun bei 3.121 gegenüber 3.139 im Mai 2106 und 3.325 im Juni 2015. So liegt die Unterbeschäftigungsquote derzeit bei 6,0 Prozent und um 0,4 Prozent niedriger als voriges Jahr. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 81,6 Prozent (Vorjahr 83,9 Prozent).

Auf dem ersten Arbeitsmarkt sind für Juni auf Kreisebene 669 freie Stellen gemeldet. Das sind 72 weniger als im Mai. Angeboten werden Arbeitsplätze vor allem in der Rohstoffgewinnung, in Produktion und Fertigung (246), im Bereichen Gesundheit sowie auf den Sektoren Soziales, Lehre und Erziehung (126) und in Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (125).

Das Kommunale Job-Center hat nach aktueller Berechnung im Juni insgesamt 2.755 Bedarfsgemeinschaften (BG) betreut. Dies ist ein Rückgang um 37 im Vergleich zum Mai und ein deutlicher Rückgang um 189 gegenüber dem Vorjahresmonat.

Die Bedarfsgemeinschaften umfassen zur Zeit 5.778 Personen, das sind 41 weniger als im Mai (5.819). Darunter befinden sich 2.922 Frauen und 1.418 Kinder unter 15 Jahren mit Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II. Der Anteil der ausländischen Mitbürger liegt hier bei 2.15 Personen (34,9 Prozent). Der Blick ist auf die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten zeigt einen Rückgang um 36 von 3.863 auf 3.827 auf.

Zur aktiven Unterstützung der Kunden aus dem SGB II auf dem Weg zur Arbeitsmarktintegration starteten im Kommunalen Job-Center (KJC) des Odenwaldkreises drei Maßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen: „Praxis Junior“ ausschließlich für junge Bürgerinnen und Bürger von 15 bis 25 Jahren zur Praxisorientierung beim Übergang in den Berufsalltag.

Für die Altersgruppe von 30 bis 64 Jahren wurde die Maßnahme „Restart“ konzipiert, die zu einer Stabilisierung sowie zum Wiederheranführen an den Arbeitsmarkt beitragen soll. Mit „EMINE“ (Innovative Eingliederung von Erziehenden mit Entschluss) werden Erziehende ohne Berufsabschluss, die ein Kind oder mehrere Kinder haben, auf dem Weg der Integration unterstützt.

Im Juni reduzierte sich die Zahl der arbeitslosen Odenwälder im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur Erbach um zwölf auf 738 Personen und damit auf den bisher niedrigsten Wert 2016. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres ist auch hier weiterhin eine positive Entwicklung zu beobachten: 138 Arbeitslose weniger als damals.

In den folgenden Sommermonaten dürfte sich dieser Trend saisonüblich jedoch nicht fortsetzen, weil die Firmen weniger Personal einstellen. So rechnen die Fachleute eher damit, dass sich die Arbeitslosenzahl in den nächsten zwei Monaten eher leicht erhöhen wird.