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Breitgefächertes Hilfsangebot für psychisch Erkrankte

„Konzert für die Seele“ – Singer-Songwriterin Marie-Luise Gunst, gleichzeitig Botschafterin der Deutschen Depressionsliga e. V., beeindruckte das Publikum mit ihren emotionalen Liedern.

Podiumsdiskussion bei der Auftaktveranstaltung zur Woche der Seelischen Gesundheit mit den Teilnehmenden: Prof. Dr. Philipp Thomann (Leiter und Chefarzt Zentrum für Seelische Gesundheit, Erbach), Werner Niebel (Gruppenleiter Selbsthilfegruppe Angst-Panik-Depression, Reichelsheim und Mitglied der Unabhängigen Beschwerdestelle Psychiatrie), Marie-Luise Gunst (Singer-Songwriterin und Botschafterin der Deutschen Depressionsliga e. V.), Helga Fehrmann (Sozialpsychiatrischer Dienst, Gesundheitsamt Odenwaldkreis), Ralf Pfeifer (Mitglied der SHG Angst-Panik-Depression), Gudrun Niebel (Gründerin der Angehörigengruppe der SHG Angst-Panik-Depression, Reichelsheim), Claudia Ray (Paritätische Projekte/Selbsthilfebüro Odenwald, von links). Fotos: Konstantina Koch, Kreisverwaltung

Landrat Matiaske eröffnet Veranstaltungsreihe – „Ungemein wertvolle Arbeit“

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Das breitgefächerte Hilfsangebot für psychisch erkrankte Menschen im Odenwaldkreis wird angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen immer wichtiger.

Das wurde am Donnerstagabend, 13. Oktober, bei der Auftaktveranstaltung des Netzwerkes Gemeindepsychiatrie zur „Woche der seelischen Gesundheit“ in Erbach deutlich.

Im Blick des Gesprächs zwischen Fachleuten, Betroffenen, Angehörigen und dem Publikum standen dabei vor allem seelische Belastungen im Zuge der Corona-Pandemie, nicht zuletzt bei Kindern und Jugendlichen, des Kriegs in der Ukraine und einer möglichen Wirtschaftskrise im Mittelpunkt.

Die Nachfrage nach Unterstützung sei spürbar gestiegen, hieß es einhellig. Deutlich wurde dabei auch die Bedeutung von Selbsthilfegruppen, die oft als ergänzende Anlaufstellen für Betroffene fungieren.

Zu der Veranstaltung im Werk 3 der AWO Integra Hessen SĂĽd hatte das Netzwerk Gemeindepsychiatrie Odenwaldkreis unter Beteiligung der Selbsthilfegruppen Angst-Panik-Depression und der SHG Semikolon eingeladen.

Damit und mit weiteren Angeboten beteiligt sich das Netzwerk an der bundesweit stattfindenden „Woche der seelischen Gesundheit“. Begrüßt wurden die Anwesenden von Mathias Trenschel; er ist der Leiter der Tagesstätte 2 und Sprecher des Netzwerks Gemeindepsychiatrie.

Landrat Frank Matiaske ist Schirmherr der Veranstaltungsreihe im Odenwaldkreis. Er wĂĽrdigte beim Auftaktabend die Bedeutung der im Kreis vorhandenen Hilfsangebote.

Außer dem Gesundheitsamt und dem Zentrum für Seelische Gesundheit, mit denen der Odenwaldkreis selbst wesentlich dazu beitrage, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen Hilfe bekämen, gebe es viele andere Institutionen und Selbsthilfegruppen, die für diese Menschen da seien.

„Das Netzwerk Gemeindepsychiatrie zählt insgesamt mehr als 15 Institutionen; sie alle leisten jede für sich und gemeinsam eine ungemein wertvolle Arbeit.“

Ein großer Teil der Veranstaltung war dem Umgang mit der Erkrankung Depression gewidmet. Die Singer-Songwriterin Marie-Luise Gunst, gleichzeitig Botschafterin der Deutschen Depressionsliga e. V., beeindruckte das Publikum mit ihrem „Konzert für die Seele“.

Gunst gab mit ihren emotionalen Stücken einen Einblick in ihren Umgang mit ihrer Depression. So schuf sie etwa mit dem Titel „Risse sind Gold wert“ eine musikalische Analogie zwischen der japanischen Reparaturtechnik Kintsugi, die Bruchstellen mit echtem Gold kittet – denn eine vermeintliche Zäsur in der persönlichen Entwicklung kann letztlich sogar wertvoll sein.

Die vielfältigen Angebote im Odenwaldkreis und deren Notwendigkeit auf Grund eines stetig zunehmenden Bedarfs standen auch im Mittelpunkt einer Gesprächsrunde mit Marie-Luise Gunst, Gudrun Niebel (Angehörigengruppe der SHG Angst-Panik-Depression), Ralf Pfeifer (Mitglied der SHG Angst-Panik-Depression), Helga Fehrmann (Sozialpsychiatrischer Dienst, Gesundheitsamt Odenwaldkreis), Prof. Dr. Philipp Thomann (Leiter und Chefarzt des Zentrums für Seelische Gesundheit).

Moderiert wurde die Runde von Claudia Ray (Paritätische Projekte/Selbsthilfebüro Odenwald) und Werner Niebel (Gruppensprecher der Selbsthilfegruppe Angst-Panik-Depression und Mitglied der Unabhängigen Beschwerdestelle Psychiatrie im Odenwaldkreis).

Während der Veranstaltung stellten die verschiedenen involvierten Institutionen, Einrichtungen und Selbsthilfegruppen an Ständen ihre Arbeit vor. Weitere Informationen zur bundesweiten Aktionswoche sind unter dem Link https://www.seelischegesundheit.net/aktionen/aktionswoche/ zu finden.