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Jugendamt stÀrkt PrÀventionsarbeit gegen sexuelle Gewalt

Stark: Kinder der Mossautaler Kita „Unterm Eulennest“, die an dem PrĂ€ventions-Workshop teilgenommen haben. Mit dabei sind die beiden PrĂ€ventionsfachkrĂ€fte des Jugendamts, Gesa Heimann (links) und Carmen Mundelius (zweite von rechts), die stellvertretende Kita-Leiterin Sarah von Kutzleben (dritte von links) und die Erzieherin Tina Katzer-Grimm (hinten) sowie Nicole Kelbert-Gerbig und Christof Popp fĂŒr die Sparkasse, die das Workshop-Projekt fördert. Es kann bei der Beratungsstelle fĂŒr Kinder, Jugendliche und Eltern von allen OdenwĂ€lder Kitas angefragt werden. Foto: Kindergarten Unterm Eulennest

Hilfreich: Jede Kita, die an dem PrĂ€ventions-Workshop teilnimmt, bekommt diese Materialkiste, zu der auch GefĂŒhls-Bildkarten gehören. Foto: Beratungsstelle fĂŒr Kinder, Jugendliche und Eltern / Kreisverwaltung

Mitarbeiterinnen besuchen mit eigens erarbeitetem Workshop KindertagesstÀtten

ODENWALDKREIS / MOSSAUTAL. - Zur PrĂ€vention sexualisierter Gewalt an Kindern hat das Jugendamt des Odenwaldkreises einen Workshop fĂŒr Kinder in KindertagesstĂ€tten entwickelt.

„Wir möchten die Kinder darin stĂ€rken, zu ihren GefĂŒhlen zu stehen, deutlich Grenzen zu setzen und sich nötigenfalls Hilfe zu holen“, umreißt Carmen Mundelius das Konzept.

Sie besucht gemeinsam mit ihrer Kollegin Gesa Heimann Kindertageseinrichtungen auf Anfrage. Die beiden PrĂ€ventionsfachkrĂ€fte gehören zur Beratungsstelle des Jugendamts fĂŒr Kinder, Jugendliche und Eltern.

Der erste Workshop fand jĂŒngst in der Kita „Unterm Eulennest“ in Mossautal statt, derzeit sind Mundelius und Heimann schon in einer weiteren Einrichtung zu Gast.

Gedacht ist der Workshop fĂŒr die Kinder im letzten Kindergartenjahr. Mundelius und Heimann bieten ihn in jeder KindertagesstĂ€tte einmal an, schulen jedoch die Erzieherinnen und Erzieher vor und wĂ€hrend des Workshops so, dass sie das Angebot fĂŒr die folgenden JahrgĂ€nge selbst durchfĂŒhren können.

„Kinder dafĂŒr zu sensibilisieren, ,Nein‘ zu sagen und sich anderen anzuvertrauen, wenn sie in ihrer körperlichen und seelischen IntegritĂ€t verletzt werden, ist ungemein wichtig“, hebt Jugenddezernent Oliver Grobeis hervor.

Er dankt Mundelius und Heimann fĂŒr ihr großes Engagement in der Entwicklung des PrĂ€ventionskonzepts sowie der Sparkasse Odenwaldkreis, die diese Arbeit mit 1.000 Euro unterstĂŒtzt.

Verwendet wird das Geld etwa fĂŒr Workshop-Materialien, die von Mundelius und Heimann den Kitas ĂŒberlassen werden. Bestandteil des Konzepts ist auch ein Elternabend pro Kindergarten.

FĂŒr Sarah von Kutzleben, die stellvertretende Leiterin der Kita „Unterm Eulennest“, hat der Workshop in ihrer Einrichtung wichtige Impulse gesetzt: „Das Projekt war sehr bereichernd.

Es trĂ€gt auf jeden Fall dazu bei, Kinder fĂŒr ihren weiteren Lebensweg stark zu machen Das Projekt wird bei uns fester Bestandteil fĂŒr alle Kinder im letzten Kindergartenjahr.“

Der PrĂ€ventions-Workshop fĂŒr die Kinder umfasst vier Termine innerhalb eines Monats von je einer Stunde. Spielerisch wird den Kindern zum Beispiel nahegebracht, alle ihre GefĂŒhle zuzulassen.

„Es gibt keine ,richtigen‘ und ,falschen‘ GefĂŒhle, sondern nur angenehme und unangenehme“, erlĂ€utert Heimann. Mit den Kindern werde etwa erarbeitet, was sie beim unangenehmen GefĂŒhl „Angst“ tun können – nĂ€mlich sich zu wehren und sich jemandem anzuvertrauen, der helfen kann.

„Wenn Kinder von sexualisierter Gewalt berichten, sind neben den Eltern die Erzieherinnen und Erzieher ganz wichtige Bezugspersonen“, betont Sandra Veigl, die Leiterin der Beratungsstelle fĂŒr Kinder, Jugendliche und Eltern.

„Genauso wichtig ist es aber auch, nonverbale Äußerungen von Kindern zu verstehen, die Gewalterfahrungen gemacht haben. Auch das ist Bestandteil unseres PrĂ€ventionskonzepts fĂŒr die KindergĂ€rten.“

Bedingung dafĂŒr, dass die Kindertageseinrichtungen den Workshop durchfĂŒhren können, ist, dass sie bereits ein sexualpĂ€dagogisches Konzept haben beziehungsweise entwickeln, so Mundelius.

„Das ist eine unerlĂ€ssliche Basis fĂŒr unser neues Angebot.“ Kitas, die ein solches Konzept noch nicht haben, bietet das Jugendamt eine entsprechende Fortbildung an.

Wer sich fĂŒr den PrĂ€ventions-Workshop interessiert, kann sich an Carmen Mundelius unter der Rufnummer 06062 70-3939 beziehungsweise der E-Mail-Adresse c.mundelius(at)odenwaldkreis.de wenden.