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Schüler sollen fit sein im Umgang mit neuen Medien

Medienkompetenzprojekte an der Oberzent-Schule machen Fünft- bis Achtklässler vertraut mit Facebook & Co

BEERFELDEN. - Verschiedene Medienkompetenzprojekte machen an der Oberzent-Schule die Fünft- bis Achtklässler vertraut mit den neuen Medien und sozialen Netzwerken. Über das ganze Schuljahr verteilt sprechen Lehrer, aber auch verschiedene externe Referenten die diversen Themen an. „Sicher im Netz“, „Computersucht“ oder „Mobbing im Netz – Strafbarkeit“ lauten die Titel der Schulstunden.

Die Idee dazu hatten vor mehr als fünf Jahren Bernd Siefert, damals Stufenleiter der Oberzent-Schule und der ehemalige Jugendkoordinator bei der Polizei Erbach, Volkmar Raabe. „In den Sommerferien haben wir uns zusammengesetzt und alles ausgetüftelt“, erinnert sich der heutige Schulleiter.

Damals noch unter dem Titel „Mediencoaches“. Speziell ausgebildete Schüler sollten Gleichaltrige beraten, wenn bei diesen Fragen in rechtlicher Sicht während der Internet-Nutzung auftauchten.

„Ich hab da was bekommen“: Der Hintergedanke dabei war laut Siefert, dass sich Jugendliche eher an Gleichaltrige als an Lehrer wenden, wenn ihnen etwas im Internet nicht geheuer ist. Die Mediencoaches waren über Jahre hinweg im Einsatz.

„Wir haben das Projekt sogar auf den Präventionstagen in Karlsruhe und München vorgestellt“, erinnert sich Siefert. Verschiedene „Baustellen“ wie Medienethik und Gefahren im Netz wurden beackert. Allerdings wurde das Angebot zusehends seltener abgefragt.

Deshalb dann die Neukonzeption: „Wir wollten, dass alle Schüler damit in Berührung kommen“, betont der Schulleiter. Und auch bis zur achten Klasse alle dazugehörigen Bausteine durchlaufen. So wurde das Medienkompetenzprojekt daraus, um das sich federführend Gabriele Maurer kümmert; unterstützt von der Kinder- und Jugendförderung des Odenwaldkreises, von der Suchtvorbeugung des DRK und vom Polizeipräsidium Erbach.

„Sicher im Netz“ heißt es bei den Fünftklässlern. Ihnen soll vermittelt werden, welche Gefahren auf sie als Neulinge im Internet lauern. Auch wie sich Hass und Gewalt in sozialen Netzwerken niederschlagen und was strafbar ist.

Ein weiterer Punkt: „Wie wird mit meinen Daten umgegangen?“ Als Tipps bekommen die Schüler mit, ihre Adresse und Telefonnummer im Netz nicht zu verraten. Außerdem geht es um die Rechtslage beim Streaming und Download von Musik.

„Medienethik - wie bewege ich mich im Netz, wie in der Realität?“ steht ebenfalls in der fünften Klasse auf dem Stundenplan des Religions- und Ethikunterrichtes. Hier wichtig: Wie nett bin ich im Netz und was gebe ich von mir preis.

Was auch in der siebten Klasse noch einmal angeschnitten wird. Denn, so Siefert: „Es ist leichter, im Netz jemanden zu beleidigen als in der realen Welt.“ Computersucht wird ebenso in der siebten Klasse thematisiert. Hier geht es um die Vermittlung der verschiedenen Suchtformen und was sie mit einem machen.

Zum Thema der Strafbarkeit von Mobbing im Netz wird den Achtklässlern ein aufrüttelnder Film gezeigt. „Man kann mit dem, was man schreibt, vieles auslösen“, meint Siefert dazu. Oft auch unbewusst und ohne an die Folgen zu denken.

„Die Kinder kennen oftmals nicht die rechtlichen Hintergründe“, hat er als Erfahrung der vergangenen Jahre mitgenommen. „Ihnen ist außerdem nicht klar, dass das Netz nicht vergisst.“ Dass eingestellte Bilder dort trotz Löschung auf ewig kursieren können.

Der Leiter der Oberzent-Schule betont: „Es ist die Aufgabe von uns als Schule, junge Menschen bei der Mediennutzung kritisch zu unterstützen.“