âRevive Oberzentâ unter sechs nominierten Projekten fĂŒr Hessens Demografiepreis 2019
Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, lies sich ausfĂŒhrlich informieren ĂŒber das von Christoph Seip ins Leben gerufene ProjektOBERZENT. - âSie haben schon gewonnenâ, gratulierte der Chef der Staatskanzlei und Demografie-Beauftrage der Hessischen Landesregierung, Axel Wintermeyer, den Protagonisten von âRevive Oberzentâ, einem Start-up-Projekt fĂŒr ExistenzgrĂŒnder.
Wintermeyer stattete dem Projekt am gestrigen Montag wÀhrend seiner Sommerreise einen Besuch in Beerfelden ab.
âRevive Oberzentâ ist eine von sechs Initiativen, die unter 85 Bewerbungen fĂŒr den Hessischen Demografiepreis 2019 nominiert sind.
Der mit 24.000 Euro dotierte Preis wird im September zum zehnten Mal in Wiesbaden verliehen. Die Entscheidung der Fach-Jury ĂŒber die PlĂ€tze 1 bis 6 fĂ€llt bereits am 15. August.
Dank an Revive-Macher fĂŒr deren ehrenamtlichen Einsatz
Der Staatsminister dankte den Revive-Machern fĂŒr deren ehrenamtlichen Einsatz. Im Kampf gegen die Ăberalterung, âdie wir ĂŒberall haben in Hessen, wollen wir insbesondere die lĂ€ndlichen Regionen unterstĂŒtzenâ, betonte der Gast aus Wiesbaden.
Der Odenwaldkreis sei wie viele lÀndliche Regionen von der Abwanderung junger und qualifizierter Menschen betroffen.
Sie ziehe es nach abgeschlossener Schulzeit oftmals zur Ausbildung aus der angestammten Heimat hinaus in andere StÀdte und Regionen.
âDies fĂŒhrt bei Unternehmen zu ernsthaften Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer AusbildungsplĂ€tze und im Endeffekt zu fehlenden FachkrĂ€ften und gesamtwirtschaftlichen Problemenâ, skizzierte der Staatsminister.
âDass es auch in Oberzent eine lebendige GrĂŒnderkultur vor Ort gibt, die ArbeitsplĂ€tze und berufliche Perspektiven schafft, zeigt beispielhaft das Projekt âRevive Oberzentâ.
Von hilfreichen Tipps, einem starken Netzwerk und einer gezielten Wirtschaftsförderung profitieren alle â die Stadt, die Arbeitnehmer, die Unternehmen und die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger vor Ortâ, lobte Axel Wintermeyer
âRevive Oberzentâ ein Start-up fĂŒr ExistenzgrĂŒnder
In der 2018 durch den Zusammenschluss der vier sĂŒdhessischen Kommunen Beerfelden, Hesseneck, Rothenberg und Sensbachtal neu entstandenen Stadt Oberzent wurde durch Christoph Seip mit âRevive Oberzentâ ein Start-up fĂŒr ExistenzgrĂŒnder initiiert.
Dazu bilden Seip, engagierte Unternehmer, ehrenamtliche Wirtschaftsmentoren, die Stadt und die regionale Wirtschaftsförderung (OREG mbH) ein schlagkrĂ€ftiges UnterstĂŒtzerteam mit breit gefĂ€cherten Leistungen.
In kurzer Zeit konnten mit drei GrĂŒndungen bereits rund 20 ArbeitsplĂ€tze geschaffen werden, die fĂŒr Oberzent einen Neubeginn, sprich Revive, bedeuten.
Einwohnerzahl um rund 1.000 Personen zurĂŒckgegangen
Zuvor hatte Chrristian Kehrer, BĂŒrgermeister der Stadt Oberzent, das groĂe Engagement der Oberzent-BĂŒrger gelobt, gleichzeitig aber auch die Probleme aufgezeigt, die durch den RĂŒckgang der Einwohnerzahl um rund 1.000 Personen in den vergangenen Jahren entstanden sind und die sich auch kĂŒnftig weiter auswirken werden.
Insbesondere nannte Kehrer Kitas und Schulen, die den verĂ€nderten Anforderungen Rechnung tragen mĂŒssten. Aber auch fehlende Nachfolger, insbesondere in mittelstĂ€ndischen Betrieben, stellten âeine groĂe Herausforderungâ dar.
125 Vereine in den 19 Stadtteilen in Oberzent seien allerdings eine gute Basis, um gemeinsam mit dem Odenwaldkreis Netzwerke zu schaffen, die eine gute Infrastruktur begrĂŒnden.
âMit vielen kleinen Bausteinen zur Impulsregionâ
Dieses Ansinnen unterstĂŒtzt auch Landrat Frank Matiaske, der betonte, den Odenwaldkreis mit vielen kleinen Bausteinen zu einer Impulsregion ausbauen zu wollen.
Dazu sei die vom Kreistag auf den Weg gebrachte individuelle Wirtschaftsförderung fĂŒr die Oberzent mit Amadeus van Lier ein wichtiger Beitrag.
Einer Studie der Bundesregierung aus dem Jahr 2004 zufolge stĂ€rke ein funktionierendes Vereinsleben in Regionen die Gemeinschaft und begrĂŒnde einen signifikant geringeren Wegzug.
âDie Menschen haben es selbst in der Hand, ihre Zukunft zu gestalten, die Politik kann dabei nur steuernâ, ergĂ€nzte Axel Wintermeyer.
StÀrkung der Gesellschaft vor Ort
âDer Hessische Demografie-Preis ist eine Erfolgsgeschichte. Bereits zum zehnten Mal werden Ideen aus Hessen und fĂŒr Hessen prĂ€miert, die beispielgebend sind und auch in anderen Kommunen ihre positive Wirkung zeigen.
Der Demografie-Preis wĂŒrdigt leidenschaftliches Engagement fĂŒr die Heimat und die StĂ€rkung der Gesellschaft vor Ort. Gut durchdachte Projekte, wie âRevive Oberzentâ, erhöhen die LebensqualitĂ€t in den lĂ€ndlichen Regionen und stĂ€rken die dortige Gemeinschaft. Wir sind stolz, in diesem Jahr die Preise zum zehnjĂ€hrigen JubilĂ€um vergeben zu könnenâ, sagte Wintermeyer.
Hintergrund
Mit dem Demografie-Preis zeichnet die Landesregierung seit 2010 jĂ€hrlich Projekte und Initiativen aus, die dem demografischen Wandel mit innovativen und kreativen Ideen entgegenwirken. Unter dem Motto âWo Ideen Freiraum haben! â Leben auf dem Land.â steht die ZukunftsfĂ€higkeit des lĂ€ndlichen Raumes im Mittelpunkt des mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Preises.
Aus 85 Bewerbungen hat eine unabhĂ€ngige Fachjury sechs Projekte, darunter auch âRevive Oberzentâ fĂŒr die JubilĂ€ums-Preisverleihung ausgewĂ€hlt.
Weitere Informationen zum Hessischen Demografie-Preis und den sechs nominierten Projekten gibtâs im Internet unter: https://staatskanzlei.hessen.de/initiativen/demografie